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Rob T.
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1,5
Veröffentlicht am 27. September 2023
Sie sind seit fünf Jahrzehnten verheiratet. Sie hatten eigentlich eine gute Zeit - aber inzwischen fragen sie sich immer öfter, was sie jetzt noch zusammenhält. Zwischen Marianne (Senta Berger) und Günter (Günther Maria Halmer) herrscht keine Eiszeit, aber die Wärme von früher gibt es nicht mehr. Stattdessen beäugen sie sich und ihre Alterswehwehchen. Sie fragen sich gegenseitig, wer von ihnen vergesslicher geworden ist. Am Hochzeitstag hat Günter ein sehr spezielles Geschenk. Eine sogenannte „Wunderpille“, mit der sie sich wieder besser erinnern. Die Pille wirkt. Das Paar erinnert sich plötzlich an vergangene Zeiten und daran, wie sehr sie sich geliebt haben.
Mit "Weißt du noch?" hat es ein Film, der von der ARD-Degeto mitproduziert worden ist, ins Kino geschafft. Allerdings merkt man schon recht deutlich, dass es sich um eine Fernsehproduktion handelt. An sich ist die Idee ganz interessant, denn der Film konzentriert sich fast ausschließlich auf das Paar. Nur am Anfang ist Günter unterwegs, und zwischendurch kommt ein Fernsehtechniker vorbei. Wir sind fast ausschließlich im Haus der beiden, und das Paar erörtert, was sie und ihr Zusammensein überhaupt noch ausmacht. Aber dem Film fehlt komplett das gewisse Etwas, ein Pfiff, der ihn irgendwie besonders macht. Das Problem ist der fehlende Spannungsbogen, der zwischenzeitliche Aha- oder Wow-Effekt oder irgendeine Wendung. Dass das Paar dann diese Erinnerungspille nimmt, ist ein wenig albern - und selbst da sieht es das Drehbuch nicht vor, dass da etwas passiert, das auf irgend eine Art aufregend sein könnte. Weder ist die Kameraarbeit außergewöhnlich, noch der Schnitt. Auch wenn durchaus interessante Momente in diesen Paar-Dialogen vorkommen, insgesamt ist das Drehbuch ziemlich schwach. An Senta Berger und Günther Maria Halmer liegt es aber nicht, dass der Film vor allem gepflegte, gehobene Langeweile ist.
Berger und Halmer spielen ganz wunderbar ein älter werdendes Ehepaar, dass sich gegenseitig vorwirft etwas senil und vergesslich zu werden. Herrlich, weil die Dialoge teilweise so treffend waren, dass ich manchmal dachte, genau so kommunizieren meine Eltern :-) Der Film ist ein hervorragendes Kammerspiel - mir hat er Spaß gemacht! Es ist natürlich etwas für ein 50plus Publikum, aber genau die kann man mit solchen Filmen ins Kino locken. Natürlich nichts für Avenger-Fans, aber für Leute die gerne gute Geschichten im Kino ansehen. Empfehlenswert!
Kein alles überragendes Meisterwerk, aber ein charmanter, kluger Film mit zwei tollen Schauspielern, eleganter Machart und schönen, nachdenklichen Zwischentönen. Sicherlich nicht für die ganz junge Zielgruppe, aber für alle, die sich für menschliche Beziehungen und die Tücken des gemeinsamen "Altwerdens" interessieren. Hat trotz aller Ernsthaftigkeit eher etwas französisches, leichtes, als etwas deutsches.