Damit die Leute erkennen, dass wir es mit dem 3. Teil einer Filmreihe zu tun haben, gibt man ihm einen prägnanten Namen: Nach "Der Vorname" und "Der Nachname" kommt nun "Der Spitzname".
Um das gleich vorweg zu nehmen: Das größte Problem dieses Filmes, dass er einen Titel trägt, dessen Inhalt damit so gut wie nichts zu tun hat. Ein bisschen ist das Etikettenschwindel.
Die Familie kommt wieder zusammen. Thomas (Florian David Fitz) und Anna (Janina Uhse) wollen heiraten. Dazu laden sie den Rest der Familie nach Österreich in die Osttiroler Berge ein. Allerdings scheint Thomas ein Geheimnis zu haben, denn er tippt auf seinem Handy immer wieder geheimnisvolle Nachrichten ein.
Erwischt wird er dabei von Stephan (Christoph-Maria Herbst), der immer noch so besserwisserisch ist und jetzt einen Roman schreiben will. Seine Frau Elisabeth (Caroline Peters) ist davon ziemlich genervt. Dorothea (Iris Berben) streitet sich unterdessen mit René (Justus von Dohnányi), weil der vom Alltag zu Hause nicht loslassen kann und dort ständig anrufen muss.
Gemeinsam streiten sie sich über Pronomen, verpönte Wörter, Gleichberechtigung und diverse andere Themen.
Damit der Film nicht ganz umsonst "Der Spitzname" heißt, streiten sich Thomas und Anna kurz darüber, ob man die Tochter Paula auch Paulchen nennen darf.
Im Grunde genommen soll "Der Spitzname" wieder ausloten, was gerade in der Gesellschaft diskutiert wird. Siehe oben. Wobei das am Ende dann doch relativ abgehobene Diskussionen sind, die irgendwelche Leute führen, die wahnsinnig viel Kohle für einen Urlaub in den Bergen ausgeben. Die Teenie-Tochter in diesem Film, nervt alle mit Gender-Gleichberechtigungsthemen. Sicherlich hat sie inhaltlich oft recht, aber auch hier haben wir es mit einer Betroffenheit zu tun, die aus einer ziemlich abgehobenen Position bezogen wird.
Der Film von Sönke Wortmann ist nie langweilig, er hat lustige Momente, die Schauspieler sind fast durchweg unterhaltsam, und es gibt auch noch eine spannende Wendung.
Dennoch ist festzuhalten, dass dieser 3. Teil etwas ziellos vor sich hinmäandert, weil er keine ganz konkrete Geschichte erzählt - jedenfalls nicht die, die uns der Filmtitel weismachen will. Es wird über dies und das diskutiert, aber den einen Konflikt konnten die Autoren hier nicht herausarbeiten.