The Crying Game: Kritiken

Wenngleich ''The Crying Game'' durch einige unerwartete Wendungen und mehrere Genre-Wechsel die Sympathie der Unkonventionalität genießen darf, unterscheidet sich der Film bald nur noch durch seine ungewöhnliche Plotkonstruktion von den meisten Thrillerproduktionen. Die Handlung selbst wird zunehmend fragmentarisch und der auf der sprunghaften Handlung liegende Fokus gibt den Figuren kaum Zeit, sich zu entwickeln. Am besten ist der Film am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Kapitels, in welchen der Fortlauf der Geschichte absolut ungewiss ist. Davon abgesehen ist der Film gar etwas langwierig und gibt auch den psychologischen Touch des ersten Drittels zugunsten eines actiongeladenen Finals auf. spoiler: Was vor allem auch auffällt, ist, wie mit Forest Whitaker der emotionale Kern der Handlung schwindet. Keiner der Akteure kann die Emotionalität wieder aufbauen oder bei dem guten Spiel von Whitaker zu Beginn mithalten.

Erst denkt man man ist in einem ganz gewöhnlichen Thriller. Es wird die Geschichte der IRA-Aktivisten erzählt, von denen sich einer mit der Geisel anfreundet. Als dann eine Menge schief geht und die Geisel frei kommt sucht er die Freundin des Geiselnehmers, mit dem er sich angefreundet hat. Als er sie in Chicago findet verliebt er sich Hals über Kopf in sie. Nun befinden wir uns in einem waschechten Liebesfilm, wäre da nicht die eine kleine Kleinigkeit, die den Film vollkommen aus den Angel hebt und auf eine ganz andere Ebene hebt als so manch andere Filme. Schauspieltechnisch ist alles im grünen Bereich, so das alles gut funktioniert.

Der Film erinnert stark an Pulp Fiction, wäre dieser nicht 2 Jahre später entstanden. Es ist ganz großes Kino, eine Plot wie eine Achterbahnfahrt, starke Schauspieler und eine fantastische Umsetzung. Herrlich auch der schlanke Sound, kein THX- Gedonner, das macht Wirkung. Kommen wir auf den ersten Satz zurück, Tarantino hat diesen Stoff "nur" weiterentwickelt. Das hier ist ist das Original!