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    Ausgerechnet eine harmlose Sci-Fi-Komödie hätte Horror-Legende John Carpenter fast zum vorzeitigen Karriereende bewegt
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    John Carpenter ist eine absolute Regielegende, die unzählige Klassiker in Szene gesetzt hat. Anfang der 1990er-Jahre hätte er aber am liebsten seine Karriere an den Nagel gehängt. Grund dafür war eine Sci-Fi-Komödie mit Chevy Chase!

    Warner Bros.

    „Assault – Anschlag bei Nacht“, „Halloween – Die Nacht des Grauens“, „The Fog“, „Das Ding aus einer anderen Welt“, „Die Klapperschlange“: John Carpenter hat viele Klassiker verantwortet und nicht nur das Horror-, sondern auch das Action-Kino nachhaltig geprägt. Dass er sich zwischendurch auch mal in anderen Genres versucht hat, ist übrigens keine Seltenheit. Neben Sci-Fi-Abenteuern wie „Dark Star“ oder „Starman“ hat Carpenter auch immer ein Faible für das Komödiantische besessen.

    In „Jagd auf einen Unsichtbaren“, einer Adaption des gleichnamigen Science-Fiction-Romans von H.F. Saint, sollte Carpenter die Genres Sci-Fi und Komödie vereinen. In der Hauptrolle dabei war mit Chevy Chase auch einer der beliebtesten Comedy-Stars der Vereinigten Staaten zu sehen. Dass der Film an den Kinokassen zum rigorosen Flop avancierte und bei einem Budget von 40 Millionen US-Dollar nur 14,4 Millionen US-Dollar einspielte, war wohl in dieser Härte nicht abzusehen. Für John Carpenter aber sollte der kommerzielle Reinfall nicht die schlimmste Erfahrung darstellen, die er mit „Jagd auf einen Unsichtbaren“ gemacht hat.

    "Es war eine Horrorshow"

    In einem Interview mit Variety hat sich John Carpenter ausführlich über seine Karriere unterhalten und kam dabei schließlich auch auf „Jagd auf einen Unsichtbaren“ zu sprechen: „Chevy Chase, Sam Neill – den ich liebe und mit dem seit langem befreundet bin – und Warner Bros. Ich habe für sie gearbeitet und es war angenehm. Nein, es war überhaupt nicht angenehm. Ich lüge. Es war eine Horrorshow. Ich wollte nach diesem Film wirklich aufhören.“

    Carpenter fuhr fort: „Gott, ich möchte nicht darüber sprechen, warum, aber sagen wir einfach, an diesem Film waren Persönlichkeiten beteiligt. Derjenige, der getötet werden muss, soll nicht genannt werden. Nein, nein, nein, das ist schrecklich. Er muss angezündet werden. Nein, nein, nein. Wie auch immer, es ist alles in Ordnung. Ich habe es überlebt.“

    Wen John Carpenter brennen sehen möchte, ist nicht bekannt, allerdings handelt es sich nicht um Sam Neill, den Carpenter als einen „hervorragenden Schauspieler“ bezeichnet. Womöglich könnte es sich um Chevy Chase handeln, der ohnehin als ungemein schwierige Person gilt. Zuletzt wurde bekannt, dass Chase gegenüber seinem „Community“-Co-Star Donald Glover einige rassistische Kommentare abgegeben hat. Aber auch in diesem Fall sind es nur Mutmaßungen, auf wen John Carpenter einen derartigen Groll hegt.

    In jedem Fall kann man aber froh sein, dass John Carpenter nach „Jagd auf einen Unsichtbaren“ noch nicht das Handtuch geworfen hat. Mögen die 1990er-Jahre auch nicht so stark gewesen sein wie die beiden vorherigen Jahrzehnte, so hat Carpenter hier mit „Die Mächte des Wahnsinns“ (ebenfalls mit Sam Neill) und „John Carpenters Vampire“ zwei Horrorfilme abgeliefert, die sich an einer großen Fangemeinschaft erfreuen dürfen.

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