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    Horror-Tipp neu im Heimkino: In diesem blutigen Fest knallen "Shaun Of The Dead" und "Blade" aufeinander!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Was der Kulthit „Shaun Of The Dead“ mit Zombies anstellt, macht „Let The Wrong One In“ für Vampire: Die Horrorkomödie vereint chaotischen Loser-Charme mit pointierten Späßen über Blutsauger. Jetzt neu im Heimkino.

    Orientierungslose, freundliche Versager stolpern in blutige Entwicklungen, die sonst der Stoff sind, aus dem man Horrorfilme macht: Mit diesem Rezept wurde „Shaun Of The Dead“ zu einer der beliebtesten Zombiekomödien der Filmgeschichte. Und es war bloß eine Frage der Zeit, bis sich Filmschaffende anschicken, ihr eigenes „Shaun Of The Dead“ für ein anderes Horrorgenre zu kreieren.

    Mit „Let The Wrong One In“ ist genau dies passiert – und selbst wenn die irische Horrorsatire nicht derart brillant konstruiert ist wie Edgar Wrights Kulterfolg: Der Blutsaugerspaß punktet mit jeder Menge Charme, bissigem Humor und erfrischender Albernheit und ist damit ein echter Geheimtipp, insbesondere für Horrorfans, die auf der Suche nach neuem Futter für einen geselligen Filmabend sind. „Let The Wrong One In“ gibt es seit dieser Woche endlich fürs Heimkino:

    Außerdem ist „Let The Wrong One In“ als VOD bei Prime Video erhältlich.

    "Let the Wrong One In": Brüder, Bier und Blut

    Der gutgläubige, freundliche Supermarktmitarbeiter Matt (Karl Rice) ist einfach zu lieb für diese Welt. Als er herausfindet, dass sich sein älterer Bruder, der Troublemaker Deco (Eoin Duffy), in einen Vampir verwandelt hat, muss Matt schwierige Entscheidungen fällen: Soll Matt sein eigenes Leben und das Leben der restlichen Bevölkerung Dublins riskieren, um seinem Bruder zu helfen? Oder soll Matt ihn pfählen, bevor er seinen vampirischen Gelüsten nachgeht?

    Es mag Dublin sein, und nicht etwa London. Trotzdem kommen zu Beginn von „Let The Wrong One In“ Erinnerungen an „Shaun Of The Dead“ auf: Matt ist keine dreiste Kopie Shauns, ist aber ebenfalls ein junger Mann, der noch immer nicht mit beiden Beinen im Leben steht und mit Charisma und Witz seine Schwächen überdeckt.

    Statt in eine Zombie-Apokalypse zu stolpern, wird Matt durch seinen verpeilten Tunichtgut von Bruder in ein Vampir-Getümmel gezerrt. Daraufhin kollidiert unentwegt Matts Konsequenzen fürchtendes Naturell mit der enormen Fallhöhe einer Blutsauger-Geschichte, ebenso wie die mit irischem Charme (und Bier) getränkte Brüderdynamik gegen das süffisante Zelebrieren und Hochnehmen von Vampirhorror-Klischees aufläuft.

    Das allein ist schon sehr unterhaltsam, nicht zuletzt dank des eingespielten Rapports zwischen den Hauptdarstellern Rice und Duffy. Doch Regisseur/Autor Conor McMahon ruht sich nicht darauf aus: Mit augenzwinkernden Effekten, grotesk-makaberen Gewaltspitzen inklusive literweise Kunstblut und überraschend beschwingter Horror-Action spinnt er „Let The Wrong One In“ in immer neue Richtungen weiter.

    Besonders denkwürdig sind „Buffy – Im Bann der Dämonen“-Star Anthony Head als sonderbarer Mentor für werdende Vampirbekämpfer, und eine lakonische Persiflage der „House Of Pain“-Sequenz aus „Blade“. Das stillt doch glatt wenigstens etwas Blutdurst, während wir auf die MCU-Neuauflage der sonnenbebrillten Kultfigur warten müssen.

    Diese inoffizielle Fortsetzung eines Sci-Fi-Horror-Meilensteins war lange indiziert – jetzt kehrt der Film uncut ins Heimkino zurück!

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