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    Neu im Heimkino: Frischer Horror-Nachschub mit "Wednesday"- & "Scream 6"-Star Jenna Ortega
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Obwohl der satirische Horror-Thriller „American Carnage“ mit Jenna Ortega eine überaus populäre Schauspielerin zu seinem Cast zählt, ist er bislang total unbekannt. Nun kommt der sich der an Filmen wie „Get Out“ orientierende Schocker ins Heimkino.

    Mit ihren Auftritten in „Scream 5“ und „X“ stieg Jenna Ortega 2022 innerhalb kurzer Zeit von einer eher unbekannten Schauspielerin zur jungen, strahlenden Hoffnung des Horrorkinos auf – und dann kam „Wednesday“! Die morbid-humorvolle Netflix-Serie wurde zur globalen Sensation, löste gigantischen Social-Media-Hype aus und ließ Ortegas Popularität noch weiter in die Höhe schnellen.

    Allerdings färbte dieser Ruhm nicht auf sämtliche Projekte Ortegas ab. So blieb der gesellschaftskritische Horror-Thriller „American Carnage“ nach seiner Weltpremiere im Sommer 2022 eine US-Streaming-Kuriosität. In Deutschland lief er im Rahmen des Fantasy Filmfests auf der großen Leinwand, nun gibt's ihn auch für zuhause: Ab dem 5. Mai 2023 ist „American Carnage“ fürs Heimkino erhältlich.

    Parallel zur Blu-ray erscheint auch eine DVD* des für Ortegas Verhältnisse eher unbekannten Films, darüber hinaus ist er auch als VOD erhältlich, beispielsweise via Amazon Prime Video*.

    "American Carnage": Eine deftig-unsubtile Horror-Satire

    US-Gouverneur Harper Finn (Brett Cullen) erlässt ein neues Gesetz, das radikal gegen undokumentierte Einwanderer*innen und deren Kinder vorgeht. Um den drakonischen Strafen zu entgehen, können sie sich aber „freiwillig“ zum Dienst in der Altenpflege melden. Unter anderem beteiligen sich Burgerladen-Mitarbeiter JP (Jorge Lendeborg Jr.), die Bürgerrechtlerin Camila (Ortega), der Junkie Chris (Jorge Diaz), die kecke Micah (Bella Ortiz) und der Scherzkeks Big Mac (Allen Maldonado) am Programm. Doch im weitläufigen Seniorenheim, in dem sie ihren Dienst ableisten, geschehen garstige, sonderbare Dinge...

    Manchmal haben Filmschaffende einfach Glück. So konnten einst die Pixar Animation Studios für ihr Langfilm-Debüt „Toy Story“ Tom Hanks als Originalstimme des Cowboys Woody sichern. Zwischen Produktionsbeginn und Kinostart wurde Hanks zum doppelten Oscar-Preisträger, sodass die computeranimierte Komödie unverhofft großes Prestige aufweisen konnte. Auch den Köpfen hinter „American Carnage“ war Fortuna hold: Ihre Horror-Satire war bereits abgedreht, als Ortegas Karriere den Turbo zündete – und somit zu kostspielig für dieses kleine Projekt geworden wäre.

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    Allerdings ist Ortega nicht das einzige bekannte Gesicht, das in dem deftig austeilenden Gesellschaftskommentar zu sehen ist. So trat Jorge Lendeborg Jr. unter anderem in „Spider-Man: Homecoming“ und „Bumblebee“ auf, Brett Cullen spielte unterdessen im Milliarden-Dollar-Hit „Joker“ den Thomas Wayne. Zudem übernimmt „Euphoria“-Star Eric Dane eine Nebenrolle in „American Carnage“.

    Trotzdem dürfte es primär Ortega sein, die die Neugier auf den Film lenkt – und daher auch ganz groß auf dem DVD/Blu-ray-Cover zu sehen ist. Fans der Social-Media-Sensation sollten aber wissen: Zwar spielt Ortega die Rolle einer rebellischen Teenagerin mit routiniertem Pepp, jedoch steht Lendeborg Jr. im Mittelpunkt der Geschichte, während der „Scream“-Star bloß eine Handvoll Szenen spendiert bekommt. Die für das Drehbuch verantwortlichen Brüder Diego & Julio Hallivis konnten ja nicht ahnen, wie sehr Ortega noch durchstarten sollte.

    Die Hallivis-Brüder bezeichneten ihren Film übrigens als Latino-Antwort auf Jordan Peeles umjubeltes Regiedebüt „Get Out – ein Vergleich, der aber rein auf die filmischen Intentionen zu beziehen ist, nicht auf die Qualität des Films. Denn die Gebrüder Hallivis jonglieren mit Humor, brandaktuellen sowie (leider) zeitlosen politischen Seitenhieben, Paranoia-Thrill und Horror – was Peele zuvor schon tat. An die sich ins Gedächtnis brennende Brillanz von Peeles Erstling reicht „American Carnage“ aber nicht heran.

    Diese Filme sind zu hart für eine FSK 18 – und gibt’s dennoch uncut im Heimkino!

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