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    Disney stellt den Verkauf von DVDs und Blu-rays in Australien ein – könnte bald auch der deutsche Markt betroffen sein?
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    Stefan liebt Film. Er vermisst die wöchentlichen Besuche in der Videothek, denn das ziellose Umherirren in den Gängen hat ihm Seherfahrungen wie "Donnie Darko" oder "Fear and Loathing in Las Vegas" beschert.

    In Australien ist Disney jetzt einen Schritt gegangen, vor dem sich Sammler*innen hierzulande schon seit Jahren fürchten: In Zukunft wird es dort keine DVD- und Blu-ray-Auswertung mehr geben. Könnte uns ein ähnliches Szenario bevorstehen?

    Disney und seinen verbundenen Unternehmen

    Für viele Filmfans gibt es kaum etwas Schöneres als eine gepflegte DVD- oder Blu-ray-Sammlung. Auch der Autor dieser Zeilen hat eine einige Schränke umfassende Sammlung in seinem Wohnzimmer und erweitert diese trotz zunehmender Medienverfügbarkeit über Streaming-Dienste stetig. Doch Sammler*innen in Australien gucken bald in die Röhre, wenn sie ihre Kollektion vervollständigen wollen. Der Grund: Disney wird seine Filme auf dem Kontinent nicht länger in physischer Form auf den Markt bringen.

    Nach der DVD und Blu-ray-Auswertung von „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ wird Disney den physischen Datenträgern in Australien (und damit auch Neuseeland) den Stecker ziehen, das berichtet 7news. Davon sind sowohl die Auswertungen neuer Filme als auch Neuauflagen alter Filmklassiker betroffen. Die Entscheidung gehe dabei auf die schwindenden Verkäufe von DVDs und Blu-rays bei gleichzeitig steigender Beliebtheit der eigenen Streaming-Plattform Disney+ zurück.

    Es ist damit in Australien das Ende einer Ära. Filmfans werden dort, sofern nicht doch noch kurzfristig ein Lizenzpartner gefunden werden kann, der den Vertrieb übernimmt, in Zukunft auf den internationalen Markt zurückgreifen müssen.

    Droht auch in Deutschland ein ähnliches Szenario?

    Auch in Deutschland leidet der DVD- und Blu-ray-Markt unter der zunehmenden Anzahl der Streaming-Angebote. Längst ist das Geschäft mit den silbrigen Scheiben nicht mehr so lukrativ wie noch vor ein paar Jahren. Erst vor Kurzem hat Sony bekannt gegeben, dass sie den deutschen DVD- und Blu-ray-Markt nicht mehr selbst bespielen werden, sondern Plaion Pictures in Zukunft diese Rolle übernehmen wird.

    Einen ähnlichen Weg nimmt auch Disney: Ab dem 1. Oktober 2023 wird man in Deutschland, Österreich und der Schweiz den eigenen Vertrieb der Produkte in physischer Form für das Heimkino einstellen, das geht aus übereinstimmenden Medienberichten hervor. Das heißt, dass The Walt Disney Company keine DVDs, Blu-rays und 4K-Blu-rays mehr vertreiben wird. In Zukunft übernimmt Leonine Studios sämtliche Angelegenheiten im Bereich Marketing, Verkauf und Distribution. Die ersten Veröffentlichungen, die davon betroffen sind, werden „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ und das Remake von „Arielle, die Meerjungfrau“ sein.

    Auch wenn diese Änderung nur wenigen Menschen überhaupt auffallen dürfte, sind dies natürlich trotzdem alarmierende Entwicklungen. Ja, aktuell können wir hierzulande noch problemlos unsere liebsten Filme als DVD und/oder Blu-ray erwerben – und der mit Leonine geschlossene Deal sollte Filmfans in den nächsten Jahren Sicherheit geben. Doch der Heimkinomarkt der physischen Datenträger wird zunehmend kleiner und damit unattraktiver für die großen Studios. Es ist inzwischen durchaus vorstellbar, dass auch uns in ein paar Jahren ein ähnliches Schicksal wie den australischen Filmfans bevorsteht.

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