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    Bald weg von Netflix: Ein bildgewaltiger Kriegsfilm, der Denzel Washington endgültig zum Superstar machte
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Auch wenn Denzel Washington schon seit den 1970er-Jahren im Filmgeschäft tätig ist, sollte ihn erst der Kriegsfilm „Glory“ Ende der 80er zum Oscargewinner und damit auch zum Superstar machen. Das Highlight gibt es nur noch kurze Zeit bei Netflix.

    Denzel Washington („Malcolm X“) zählt zu den größten Darstellern überhaupt. Mit brettharter Vergeltungsaction („The Equalizer“-Trilogie), Black-Cinema-Meilensteinen („Mo' Better Blues“), berührenden Dramen („Fences“) und packenden Thrillern („Unstoppable“) ist das Schaffen des Superstars von jeder Menge abwechslungsreicher wie hochklassiger Kinokost geprägt. Seinen großen Durchbruch sollte Washington aber mit einem Historienfilm im Jahre 1989 feiern.

    Für seine eindringliche Performance in „Glory“ von „Blood Diamond“-Macher Edward Zwick konnte der damals 35-jährige Washington den ersten Oscar seiner Karriere entgegennehmen (den zweiten gab es zwölf Jahre später für „Training Day“) und postwendend zu einem der gefragtesten Schauspieler der Traumfabrik aufsteigen. Ihr habt den bildgewaltigen Kriegsfilm noch nicht gesehen, aber nun richtig Lust, diesen nachzuholen? Das ist aktuell bei Netflix möglich, allerdings nur noch für kurze Zeit: Im Abo des Streamingdienstes steht „Glory“ noch bis einschließlich 31. August 2023 zur Verfügung.

    Darum geht's in "Glory"

    In der Bevölkerung und vor allem bei der Armee herrscht der Glaube, dass Weiße die besseren Soldaten sind und Afroamerikaner nur zum Arbeiten taugen. Auch die Unionsarmee der Nordstaaten ist von einer liberalen Haltung gegenüber den schwarzen Einwohner*innen weit entfernt. Der aufstrebende Nordstaatenoffizier Robert Gould Shaw (Matthew Broderick) bekommt in dieser Situation den Auftrag, das 54. Infanterieregiment aus Afroamerikanern aufzubauen.

    Für Shaw, der sich vehement für die Gleichstellung der Schwarzen einsetzt, bedeutet der Auftrag eine Ehre. Aber er muss zunächst die Widerstände bei seinen Armeekollegen brechen, denn das Regiment soll eine Arbeitseinheit werden. Shaw will aber beweisen, dass Afroamerikaner ebenso gut wie Weiße kämpfen können. Trotz äußerer und innerer Widerstände – der geflohene Sklave Trip (Denzel Washington) sperrt sich gegen einen Kampf im Dienste der Weißen – gelingt es Shaw, seine Truppe in den Kampf zu führen.

    Kraftvoll durch und durch

    Auch wenn „Glory“ heute ein wenig in Vergessenheit geraten ist, lohnt es sich ungemein, den Kriegsfilm wiederzuentdecken. Edward Zwick, der sich später mit „Legenden der Leidenschaft“, „Last Samurai“ oder auch „Blood Diamond“ noch einige Male als hervorragender Handwerker beweisen sollte, lieferte schon mit „Glory“ den Beweis, dass er ein Händchen für bildgewaltige Seherfahrung besitzt. Sein Bürgerkriegsszenario glänzt durch eine eindrucksvoll ausstaffierte Ausstattungswut, die für jede Menge kraftvolle Bilder sorgt.

    Das wahre Highlight von „Glory“ sind aber die Schauspieler. Während Matthew Broderick in der Hauptrolle noch als sympathische Fehlbesetzung durchgewunken werden darf, ist Denzel Washington die Sensation des Films. Vor allem eine Szene, in der er von seinen Vorgesetzten ausgepeitscht wird und eine einsame Träne seine Wange hinunterrinnt, geht immer wieder aufs Neue unter Haut. Genau diese Szene dürfte letztlich entscheidend zum Oscar-Gewinn beigetragen haben. Ebenfalls verdammt stark: Morgan Freeman als weise Autorität innerhalb des Bataillons.

    Für uns zählt „Glory“ so zu den besten Kriegsfilmen aller Zeiten. Im entsprechenden FILMSTARTS-Ranking konnte sich Edward Zwicks Epos hier einen starken 26. Platz sichern. Auch darüber hinaus genießt das Werk höchste Anerkennung, was ein Blick auf die Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes belegt. Der Anteil positiver Besprechungen liegt hier bei herausragenden 95 Prozent. Falls ihr „Glory“ bislang also noch nicht auf dem Schirm hattet, solltet ihr ihn unbedingt nachholen. Ihr werdet es nicht bereuen.

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