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    Jetzt im Streaming-Abo: Ein FSK-18-Skandalfilm voller Sex, Gewalt und unvergesslicher Bilder
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Mit „Spring Breakers“ sorgte Regisseur Harmony Korine 2012 für einen Skandal, nicht zuletzt, weil ehemalige Disney-Stars hier in einen Alptraum aus Sex und Gewalt geschmissen wurden. Den Film könnt ihr ab sofort auch bei Paramount+ streamen.

    Der Name Harmony Korine ist seit jeher ein skandalumwitterter. Zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht hat der in Bolinas geborene Künstler nämlich mit seinem Drehbuch zu Larry Clarks „Kids“, dem wohl kontroversesten Film der 1990er-Jahre. Mit „Gummo“ durfte er daraufhin auch sein Regiedebüt abliefern – und erneut gingen die Leute auf die Barrikaden, um Korine Sozialvoyeurismus und Randgruppenbloßstellung vorzuwerfen.

    Spring Breakers“ aus dem Jahre 2012 hat erneut für einen Skandal gesorgt, weil er ohne moralische Einordnung davon erzählte, wie eine Gruppe junger Mädchen (und dabei handelte es sich auch um ehemalige Stars des Disney Channels) in die Fänge eines Gangsters gerieten – und sich dabei voll und ganz ihrer dunklen Seite hingaben. Für die Kinofassung mussten am Ende sogar verharmlosende Texttafeln eingeblendet werden, damit der Film eine FSK-16-Freigabe erhalten konnte. Im Heimkino erschien er dann mit dem roten 18er-Siegel.

    Spring Breakers
    Spring Breakers
    Starttermin 21. März 2013 | 1 Std. 34 Min.
    Von Harmony Korine
    Mit James Franco, Vanessa Hudgens, Selena Gomez
    Pressekritiken
    3,5
    User-Wertung
    2,9
    Filmstarts
    4,0

    Ihr habt „Spring Breakers“ bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr euch den wilden Rausch nun im Abo von Paramount+ anschauen. Alternativ gibt es den Film auch bei Freevee zu sehen, dem kostenlosen Streamingdienst von Amazon. Hier müsst ihr euch aber auf einige Werbeunterbrechungen einstellen.

    Darum geht’s in "Spring Breakers"

    Candy (Vanessa Hudgens) ist nicht nur eine klassische Südstaatenschönheit, sondern auch ein echter Adrenalinjunkie. Sie liebt das Risiko. Gemeinsam mit ihren Freundinnen Faith (Selena Gomez), Brit (Ashley Benson) und Cotty (Rachel Korine) will sie in Florida den Spring Break ausgiebig feiern. Weil ihnen dafür aber das nötige Kleingeld fehlt, entschieden sie sich dazu, ein Fast-Food-Restaurant zu überfallen. Danach gibt es für die Mädels kein Halten mehr:

    Sie verprassen das Geld, feiern ohne Ende und werden schließlich bei einer Drogen-Party festgenommen. Zum Glück bezahlt ihnen Alien (James Franco), seines Zeichens Rapper, Drogendealer und Waffenhändler, die Kaution. Doch der Retter in der Not erwartet dafür auch eine Gegenleistung: Die jungen Mädchen sollen für ihnen seinen Rivalen Arch (Gucci Mane) aus dem Weg räumen. Und dafür sind ihm wirklich alle Mittel recht.

    Ein absoluter Rausch

    Wo man zu Anfang noch das Gefühl haben könnte, „Spring Breakers“ würde konventionelle Pfade betreten und von der Partygesellschaft des 21. Jahrhundert erzählen, die sich dem absoluten Exzess hingibt, um am Ende zu merken, dass das Leben in festen Strukturen das erstrebenswertere ist, geht Harmony Korine in Wahrheit noch zwei Schritte weiter. Ja, „Spring Breakers“ zelebriert die Feierkultur der vergnügungssüchtigen Protagonisten. Aber nicht nur, um die Enthemmung einer Generation in grellen Bildern zum Ausdruck zu bringen.

    Hinter all dem versoffen-hedonistischen Wahnsinn steckt der Abgesang auf eine Gesellschaft, die sich in ihrem Konsumirrsinn nach und nach auflöst. Harmony Korine formuliert seine Kritik aber nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern bekämpft Feuer mit Feuer, in dem er eine völlig oberflächliche, von allen Werten entkernte Welt unkommentiert aufdeckt.

    So muss man selbstständig erkennen, dass die materielle Geilheit, der Strudel aus Neonfarben und Rauschgiften, aus Sex und Gewalt, eben nicht selbstzweckhaft ausgestellt wird, sondern sich in Form eines wollüstigen Spektakels mit den eigenen Mitteln nach und nach entlarvt. Ein schmaler, aber umso effektiverer Grat. „Spring Breakers“ ist in seiner herausfordernden Skrupellosigkeit ein Geschenk.

    Darüber hinaus gibt es hier Sequenzen und Bilder, die man wohl nie wieder vergessen wird (etwa der Einsatz von Britney Spears' „Everytime“), und man darf einen entfesselten James Franco erleben, der als Tony Montana 2.0 wohl DIE Performances seines Lebens abliefert. Wenn schon das Publikum spalten, dann doch bitte auf derart unkonventionelle und gleichwohl sinnliche wie doppelbödige Art und Weise.

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    *Bei diesem Link zu Paramount+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

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