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    Jeder musste ihn sehen, um mitreden zu können: Jetzt erscheint DER Trash-Film der letzten Dekade in einer völlig neuen Version
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Es ist ein zum Kult gewordener Tiefpunkt der Filmgeschichte: „Sharknado“ ist ein echtes „Hailight“ unter den filmischen Fehlgriffen. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums bekommt die Trash-Perle eine überarbeitete Neuauflage im Heimkino.

    Schlechte Filme gibt es in rauen Mengen, und in erschreckend vielen von ihnen tümmeln sich Haie. Doch zwischen all den filmischen Seegurken lassen sich auch manche finden, die derart dämlich sind, dass es wieder Spaß macht. Eines der Paradebeispiele schlechthin ist für viele „Sharknado“, ein mit miesen Effekten um sich werfender Hai-Schundfilm, der sich zum absurden Kult-Hit gewandelt hat.

    Man mag es kaum glauben, aber das „Hailight“ der tumben Filmkunst hat mittlerweile zehn Jahre auf dem Buckel – und das will gefeiert werden: Am 8. Dezember 2023 erscheint „Sharknado“ als 10th Anniversary Extended Edition im Heimkino – mit „more Sharks, more Nado“!

    Neben der auf 999 Exemplare limitierten Blu-ray-Edition erscheint auch eine ebenfalls auf 999 Stück limitierte DVD*. Für alle, die den legendär-miesen Look des Trash-Kultfilms in all seiner Pracht (?) erleben wollen, wird zudem eine 4K-Disc* veröffentlicht. Die war bei Amazon zwar zum Veröffentlichungszeitpunkt dieses Artikels vergriffen, doch vielleicht finden die ultrascharfen Haie den Weg zurück zum großen Fluss?

    Neben dem Film, der komplett neu von einem taufrischen 4K-Master abgetastet wurde, umfassen die Jubelauflagen ein Making of und eine Gag-Reel. Die für ihren exzentrischen Unfug bekannte Produktionsfirma Asylum verspricht im Extended Cut zudem „Hunderte neue Spezialeffekte“ inklusive neuen Kills und neuen Thrills. Man darf schon jetzt vorwegnehmen: Zu anspruchsvoller Kunst wird „Sharknado“ dadurch wohl nicht – anderweitig wäre die Fangemeinde aber auch schwer enttäuscht!

    "Sharknado": Von einer Randbemerkung zum Trash-Phänomen

    Ein Sturm saugt einen Haufen Haie auf und steuert auf unschuldige Menschen zu, die es daraufhin mit einer Naturkatastrophe und einer unendlich wirkenden Kette an gefräßigen Tieren gleichzeitig zu tun bekommen. Fertig ist die Schundfilm-Idee, die mittlerweile geradezu selbstverständlich wirkt, aber im Kern ungeheuerlich haarsträubend ist und zu Beginn des „Sharknado“-Hypes noch unglaublich klang.

    Erdacht wurde das Konzept von Jacob Hair, dem Schreibpartner des für alle sechs „Sharknado“-Filme verantwortlichen Regisseurs Anthony C. Ferrante: Während einer Brainstorming-Session warfen sie sich gegenseitig absurd klingende Filmtitel zu – und einer von Hairs Vorschlägen lautete „Sharknado“.

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    Während Ferrante auf Anhieb von der Idee begeistert war, stieß sie beim Sender Syfy zunächst auf taube Ohren. Also baute Ferrante das Wort „Sharknado“ in sein Drehbuch für den Kobold-Horror „Leprechaun’s Revenge“ ein – wie er The Hollywood Reporter verriet, tat er dies schlicht, um sich selbst zu amüsieren. Er konnte nicht ahnen, dass er somit stattdessen eine Vorausdeutung auf ein kommendes Phänomen im Syfy-Programm versteckte.

    Denn zwischen Ferrantes Drehbuch-Insidergag und der Veröffentlichung von „Leprechaun’s Revenge“ im Frühjahr 2012 wurden die Weichen zur Verwirklichung des Haisturms gestellt: Produzent David Latt pitchte einigen Syfy-Chefs eine Serie über eine Windhose, die Haie aufsaugt – und die jubelten! Sie erinnerten sich plötzlich an den Filmtitel „Sharknado“ und befanden, dass beide Ideen zu einem Film ausgebaut werden sollten. Daraufhin wurde Trashfilm-Drehbuchautor Thunder Levin mit ins Boot geholt – und der Rest ist sinnbefreite Filmgeschichte:

    „Sharknado“ ging am 11. Juli 2013 erstmals bei Syfy auf Sendung. Die Quoten waren zwar unter Senderschnitt, allerdings wurde fleißig über den Film getwittert, wodurch ein Hype (oder ein Haip?) entstand. Die Wiederholungen liefen daraufhin deutlich besser, „Sharknado“ wurde zum Social-Media-Phänomen und letztlich zur international ironisch-geliebten Trashfilm-Perle.

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