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    Heute Abend streamen: Dieses Historien-Epos müsst ihr unbedingt in der Langfassung schauen - 200 Minuten pure Bildgewalt!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Nicht nur die Kritik zeigte sich enttäuscht von „Alexander“, auch an den Kinokassen erwies sich das Historien-Epos als Flop. FILMSTARTS-Redakteur Pascal Reis legt euch den Film hingegen wärmstens ans Herz – aber nur im überlangen Final Cut.

    Nicht immer, aber immer öfter können im Nachhinein veröffentlichte Langfassung dafür sorgen, dass ein im Kino eher mit gemischten Reaktionen aufgenommener Film in neuem Glanz erstrahlt. Das Paradebeispiel dafür ist wohl nach wie vor Ridley Scotts bahnbrechendes Kreuzzug-Epos „Königreich der Himmel“. Darf sich die Kinoversion hier als maximal solide bezeichnen lassen, zählt der Director's Cut des Historien-Spektakels sogar zu den besten Werken des „Blade Runner“-Machers.

    Bei „Alexander“ von Kult-Provokateur Oliver Stone („Natural Born Killers“) tritt ein ganz ähnlicher Fall ein. Im Kino sollte die Geschichte um den legendären Eroberer gnadenlos baden gehen, was natürlich auch auf das eher schwache Presseecho zurückzuführen ist. Im fast 30 Minuten längeren Final Cut hingegen offenbaren sich die Qualitäten des Filmes sehr deutlich – und die fußen nicht ausschließlich auf der enormen Bildgewalt der mehr als 150 Millionen US-Dollar veranschlagenden Inszenierung.

    Alexander
    Alexander
    Starttermin 23. Dezember 2004 | 2 Std. 50 Min.
    Von Oliver Stone
    Mit Colin Farrell, Angelina Jolie, Val Kilmer
    Pressekritiken
    2,3
    User-Wertung
    2,9
    Filmstarts
    2,0

    Euch hat „Alexander“ damals nicht zugesagt und ihr kennt den Film bislang nur in der Kinoversion (oder noch überhaupt nicht)? Dann schaut euch den Final Cut an, den ihr aktuell bei Amazon Prime Video kostenpflichtig streamen könnt:

    Darum geht’s in "Alexander"

    Im Jahre 300 vor Christus zog der junge mazedonische König Alexander (Colin Farrell) los, um zusammen mit der griechischen Armee das gefürchtete persische Reich in die Knie zu zwingen. In einem acht Jahre umfassenden Feldzug drangen seine Truppe bis nach Indien und Ägypten vor und legten damit den Grundstein für die Verbreitung der griechischen Kultur, sowie den späteren Siegeszug des Römischen Reiches.

    Stark geprägt wird Alexander schon in seiner Kindheit. Sein makedonisches Elternhaus bietet ihm zwar Schutz, aber Vater Philip (Val Kilmer) und Mutter Olympias (Angelina Jolie) stecken permanent in einem Kleinkrieg gegeneinander. Der König ist ein gewiefter Kriegsherr und ein rauer, ungehobelter Trunkenbold, der seine Frau verachtet. Von seinem Sohn entfremdet er sich dadurch immer mehr. Alexander lehnt sich schließlich gegen seinen Vater auf und ermordet ihn im Alter von 20 Jahren, um als Thronfolger ausgerufen zu werden.

    Ein eindrucksvolles Epos

    Es erweist sich als äußerst kompliziertes Unterfangen, Alexander, den Großen heutzutage als Menschen und nicht als bis ins Unermessliche mythologisierte Sagengestalt zu betrachten. Aber schon zu Lebzeiten war der Feldherr, der eine Streitmacht von über 100.000 Männern befehligte, eine Legende. Oliver Stone geht es hier jedoch nicht um reinrassige Heldenverklärung, stattdessen möchte er aufzeigen, dass der Mensch dann am einsamsten ist, wenn er von Mythen umgeben ist.

    „Alexander“ geht es nicht um historische Akkuratesse, die man von einem Spielfilm ohnehin nur bedingt in Anspruch stellen sollte. Stattdessen versteht sich das Ganze – wie die meisten Werke von Oliver Stone – als Charakter-Studie. In diesem Fall ist es sogar eine besonders feinsinnige, die sich gleichermaßen in die Breite und Tiefe entfaltet. Denn obgleich die visuellen Erwartungen an einen Monumentalfilm in Sachen prunkvoller Ausstattung, eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen und imposanten Massen- wie Schlachtszenen mühelos erfüllt werden, ist „Alexander“ im Kern kein gewaltiger, sondern ein sanfter Film.

    Oliver Stone möchte hinter die allmächtige Fassade des jungen Eroberers blicken und findet einen verletzlichen, sich nach Liebe sehnenden Menschen, dessen Tragik es wurde, zur Legende zu werden. Aber all die kriegerisch-taktischen Großtaten sind nicht in der Lage, sein wahres Wesen zu verschütten. In seiner Fehlerhaftigkeit und Fragilität ist der von Colin Farrell („The Banshees Of Inisherin“) gespielte Alexander gerade im modernen Historien-Kino eine besondere Figur. Und nicht nur, weil er äußerlich durch seine weichen Gesichtszüge der klassischen, superstraighten Heldenikonographie widerspricht.

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