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    Neu bei Netflix: Ein knallharter Selbstjustiz-Thriller für Fans von "John Wick" & Co. – mit Slasher-Anleihen!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Mit „The Equalizer 3 – The Final Chapter“ vereint „Training Day“-Regisseur Antoine Fuqua gegensätzliche Ansätze: Denzel Washington zeigt dieses Mal als Rächer Schwäche und Alterserscheinungen – wird aber auch härter denn je.

    Superstar Denzel Washington und Regisseur Antoine Fuqua haben es einander angetan: Seit dem gefeierten Kriminalthriller „Training Day“, der Washington einen Oscar einbrachte, arbeitet das Duo in hoher Taktung zusammen. Zuletzt führte es Fuqua und Washington an die malerische Küste Italiens, wo sie allerhand Kunstblut vergossen haben:

    Denn in „The Equalizer 3 – The Final Chapter“ nimmt es Washington in seiner Rolle des taffen Vigilanten Robert McCall im Alleingang mit der italienischen Mafia auf. Das Ergebnis ist der härteste und zugleich verletztlichste Teil der Selbstjustiz-Reihe. „The Equalizer 3“ ist ab sofort bei Netflix abrufbar. Außerdem könnt ihr ihn euch selbstredend für's Heimkino besorgen:

    "The Equalizer 3": Rachesüchtig, geschwächt und doch knallhart

    Robert McCall (Denzel Washington) nimmt die Gerechtigkeit mal wieder in die eigenen Hände – doch er ist nicht mehr derselbe: Als er im malerischen Süditalien gegen Drogenschmuggler vorgeht, agiert er niederträchtiger denn je. Doch nicht nur, dass er das Leid, das er seinen Gegnern zufügt, förmlich auskostet – er ist zugleich nachlässig geworden, weshalb er sich eine lebensbedrohliche Verletzung einhandelt.

    Nur durch Zufall kommt er nochmal davon: Der Carabiniere Gio Bonucci (Eugenio Mastrandrea) findet ihn und bringt ihn zum gutmütigen Dorfarzt Enzo Arisio (Remo Girone). Dieser rettet McCall nahezu in letzter Sekunde das Leben und gewährt ihm Unterschlupf. Der geschwächte Rächer nimmt die ihm geschenkte Güte zunächst widerwillig an, saugt sie aber letztlich in sich auf und genießt die Ruhe im beschaulichen Küstendorf. Doch dann erfährt er, wie viele Menschen in diesem Ort von der Mafia bedroht werden...

    „The Equalizer 3“ ist nicht nur die jüngste Zusammenarbeit zwischen Washington und Fuqua, sondern auch eine Reunion zwischen Washington und seiner „Mann unter Feuer“-Szenenpartnerin Dakota Fanning: In „The Equalizer 3“ spielt Fanning die aufstrebende CIA-Agentin Emma Collins, die von McCall anonyme Hinweise erhält.

    Es ist aber nicht das Wiedersehen zwischen den beiden Stars des von Tony Scott inszenierten Action-Thrillers, das bei diesem Selbstjustiz-Sequel am stärksten ins Auge sticht. Es ist der Drahtseilakt, mit dem Fuqua zugleich einen gealterten, Schwäche zeigenden McCall inszeniert und ihn zugleich in den Actionszenen erbarmungsloser denn je auftreten lässt.

    In einigen Szenen erinnert McCalls Vorgehen eher an maskierte Slasher-Schurken, die hilflose Teenies abmurksen, als an einen hart durchgreifenden, dennoch edelmütigen Action-Helden. Das hat Methodik, wie Fuqua erläuterte: Er wollte nach eigenen Aussagen damit aufzeigen, dass der gealterte, einsame McCall den ursprünglichen Sinn seines Kampfs für die Gerechtigkeit aus den Augen verliert und zunehmend aus Freude am Töten handelt – was Folgen hat.

    Warum ist "The Equalizer 3" so brutal? Regisseur Antoine Fuqua liefert die Erklärung!

    In den Augen des Verfassers dieser Zeilen kommt Fuquas Intention rüber: Für ihn ist der (wahrscheinlich) abschließende Film der Reihe kein geradliniger Rache-Actioner mehr. Sondern eher ein Action-Drama über jemanden, der süchtig nach Vergeltung und das Ausüben von Schmerzen wurde – und erst gezwungen wird, gemächlicher zu werden, ehe er in eine Zwickmühle getrieben wird: Bleibt er seinem durchatmenden Ich treu oder beschützt er jene, die ihn verändert haben?

    Allerdings lässt sich gewiss darüber streiten, wie erfolgreich Fuqua diesen Ansatz verfolgt. In seiner FILMSTARTS-Kritik bemängelt Kollege Pascal Reis etwa, dass die Filmreihe einen Punkt erreicht habe, „wo es offenbar nicht mehr viel Neues über Robert McCall zu erzählen gibt“. In einer Sache stimmen wir allerdings überein: Denzel Washington ist „mit seinem naturgegebenen Charisma“ das Highlight des Films.

    Dieses brutale Meisterwerk hält Quentin Tarantino für seinen romantischsten Film

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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