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    Dieser legendäre Flop gilt als eine der schlechtesten Videospiel-Verfilmungen aller Zeiten – dabei ist er eigentlich genial!
    Fynn Benkert
    Fynn Benkert
    -Freier Autor
    Faible für Pop, Oberflächen und Italo-Schlock. Absolvierte ein Praktikum beim Team Zissou, mag ansonsten Filme mit Menschen in schönen Anzügen, die sehr gut in ihrem Job sind, sowie Aardman-Knethasen.

    Die erste „Super Mario Bros.“-Verfilmung war 1993 nicht nur ein Kassen-Flop, sondern wurde von den Fans auch in der Luft zerrissen. Das ursprünglich geplante Ende lässt den Film allerdings in einem völlig neuen Licht erscheinen...

    Habt ihr den Super Mario Bros. Film gesehen? Nein, nicht den Animations-Hit, der 2023 nach „Barbie“ zum zweiterfolgreichsten Film des Jahres wurde. Die Rede ist von der legendären Gurke „Super Mario Bros.“ von 1993, die maßgeblich zu dem schlechten Ruf beigetragen hat, mit dem sich Gaming-Adaptionen in den letzten Jahrzehnten herumschlagen mussten (und der wir bereits eine ausführliche Podcast-Folge gewidmet haben).

    Der Film mit Bob Hoskins als Mario und John Leguizamo als Luigi fand weder bei den Kritiker*innen noch bei den Fans der Videospiel-Vorlage Anklang, und mit einem Einspielergebnis von 38,9 Millionen US-Dollar (bei einem Budget von 48 Millionen) gilt er als einer der größten Box-Office-Flops der 90er Jahre. Das Regie-Duo Rocky Morton und Annabel Jankel sprach sogar davon, dass „Super Mario Bros.“ das Ende seiner Filmkarriere besiegelt hätte. Dass sich Cast und Crew über die furchtbaren Drehbedingungen beschwerten, half sicherlich auch nicht weiter.

    Falls ihr den Film noch nicht kennt, könnt ihr ihn zurzeit auf dem Amazon-Prime-Video-Channel FILMLEGENDEN streamen:

    Aber ist der Film wirklich so schlecht, wie alle sagen? Nun, vielleicht eher bizarr. Denn was habt ihr im Kopf, wenn ihr an Super Mario und das Pilz-Königreich denkt? Grüne Hügel, Schildkröten und niedliche Pilze? Wie wäre es stattdessen mit einer dystopischen „Blade Runner“-Stadt, Dennis Hopper als Bowser und Yoshi als echtem Dinosaurier? Falls euch das merkwürdig vorkommt: Tatsächlich ist das nur die Spitze des filmischen Eisberges, den Hopper als „schlimmste Dreherfahrung meines Lebens“ bezeichnete. Ach ja, außerdem erfahren wir endlich den Nachnamen der Klempner-Brüder Mario und Luigi. Dieser lautet ... Mario, na klar!

    Was in den frühen 90ern verständlicherweise Gamer weltweit vor den Kopf stieß, wurde 30 Jahre später zur Party. Ausgerechnet in Quentin Tarantinos New Beverly Cinema wurde im vergangenen Jahr nämlich ein Jubiläumsscreening veranstaltet. Morton und Jankel nahmen persönlich daran teil und stellten überrascht fest, wie der ausverkaufte Saal lachte und klatschte – und zwar nicht ironisch, wie beide im Gespräch mit Variety bemerkten.

    Das alternative Ende hätte aus "Super Mario Bros." einen völlig anderen Film gemacht

    Anlässlich dieser Vorführung plauderten die Filmemacher*innen ein wenig aus dem Nähkästchen und verrieten ihre Pläne für ein nie gedrehtes Ende, das aus „Super Mario Bros.“ einen völlig anderen Film gemacht hätte. Morton führt die ursprüngliche Idee dabei wie folgt aus:

    Nachdem Mario und Luigi ihr Abenteuer in Dinohattan überstanden haben, „tauchen zwei Führungskräfte von Nintendo in der Wohnung der Mario Bros. in Brooklyn auf. Sie wollen ihre Geschichte hören, weil sie in den Nachrichten zu sehen ist, und daraus ein Videospiel entwickeln. Das erklärt, warum der Film nicht wortwörtlich der Geschichte des Spiels folgt. Das ist in der Übersetzung verloren gegangen. Die Mario Bros. haben den Nintendo-Managern die Geschichte erzählt und sie wurde von ihnen falsch interpretiert. Der Film sollte die eigentliche Geschichte darstellen.“

    Der Twist des Films hätte also darin bestanden, dass die Nintendo-Mitarbeiter einfach eigenmächtig wichtige Details geändert und verfälscht haben, wodurch etwa aus der dystopischen Pilz-Stadt das friedliche Pilz-Königreich geworden ist. „Super Mario Bros.“ erzählt uns also eigentlich die „wahre“ Geschichte der Mario-Brüder, während es sich bei den Videospielen nur um aufgehübschte Interpretationen gehandelt hätte.

    Diese Information lässt „Super Mario Bros.“ in einem völlig neuen Licht erscheinen und ist eine willkommene Gelegenheit, diesem ungeliebten Stiefkind der Videospiel-Adaptionen einen neuen Besuch abzustatten!

    Dieser Sci-Fi-Film war vier Jahre lang in Arbeit und ein technischer Meilenstein – doch im Kino fiel er gnadenlos durch!

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