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    Heimkino-Tipp: 4 Stunden wuchtige Abenteuer-Action - jetzt nachholen!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Ob athletische Kampfkunst, die ehrfürchtig-ruhig gefilmt ist, oder explosiv-lärmender Hollywood-Bombast: Im Action-Kino ist er flexibel – eine konsequente Umsetzung ist für ihn aber stets ein Bonus.

    Verbissene Männer in schweren Mänteln, die geschwind und brachial ihre Degen schwingen: „Die drei Musketiere: D'Artagnan“ machte aus dem Abenteuerklassiker ein düster-schweres, gewaltiges Epos. In „Die drei Musketiere: Milady“ geht’s stark weiter.

    Alexandre Dumas' Literaturklassiker wurde viele Male verfilmt – doch selten mit derartiger Ambition: Regisseur Martin Bourboulon formte aus ihm eine 72 Millionen Euro teure, zweiteilige, multinationale Koproduktion. Gedreht wurde stattliche 150 Tage lang an zahlreichen geschichtsträchtigen Schauplätzen – aber nur wenige Filmfans sahen sich den ersten Part in den hiesigen Kinos an.

    Im Heimkino erwies sich „Die drei Musketiere: D'Artagnan“ jedoch als Bestseller, sodass niemand auf dessen Cliffhanger hängen gelassen wird: Teil zwei übersprang in Deutschland zwar die Kinoauswertung, doch seit dieser Woche ist „Die drei Musketiere: Milady“ auf DVD und Blu-ray erhältlich:

    Des Weiteren ist „Die drei Musketiere: Milady“ als VOD erhältlich, etwa über Amazon Prime Video*. Der Verfasser dieses Heimkino-Tipps kann allen Fans des Mantel-und-Degen-Genres nur empfehlen, zuzuschlagen – denn für ihn ist das Sequel eine klare Steigerung gegenüber dem Vorgänger!

    Trotzdem kann es keinesfalls schaden, ihn auf DVD und Blu-ray* oder als VOD* nachzuholen, sollte man ihn bislang nicht gesehen haben. Schließlich erzählen die zwei Filme eine zusammenhängende, epochale Geschichte.

    Das ist "Die drei Musketiere: Milady"

    D'Artagnan (François Civil) ist außer sich: Seine geliebte Constance Bonacieux (Lyna Khoudri) wurde vor seinen Augen entführt! Also eilt er ihr zur Rettung und sieht sich dabei gezwungen, mit der zwielichtigen, totgeglaubten Milady de Winter (Eva Green) zu kooperieren. Derweil erklärt König Ludwig XIII. (Louis Garrel) der protestantischen Hafenstadt La Rochelle den Krieg – und die Musketiere Athos (Vincent Cassel), Porthos (Pio Marmaï) und Aramis (Romain Duris) werden an die Front geschickt. Inmitten dieses Trubels kommen alte Geheimnisse ans Licht, die Allianzen zu zerbrechen drohen...

    Beide Teile dieses aufwändigen Filmdoppels orientieren sich an Dumas und den historischen Entwicklungen, die den oft kopierten Schriftsteller inspirierten. Allerdings deckte „Die drei Musketiere: D'Artagnan“ den Großteil des Stoffes ab, der in den bekanntesten und beliebtesten Musketier-Filmen vorkommt. Somit bietet „Die drei Musketiere: Milady“ für Filmfans, die nicht ganz firm im Musketier-Mythos sind, allerlei Überraschungen.

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    Dem Autoren dieses Artikels bot die Fortsetzung indes im großen Stil den zuvor erhofften, nicht aber zwingend erwarteten Sehgenuss: Nachdem er Sympathien für Teil eins aufbrachte, von manchen Passagen allerdings enttäuscht war (nachzulesen in der FILMSTARTS-Kritik), bekam er in „Die drei Musketiere: Milady“ viel mehr von den Stärken des Vorläufers zu sehen – und weniger von dessen Schwächen!

    Fesselnder, wuchtiger, dramatischer

    Nachdem „Die drei Musketiere: D'Artagnan“ eine Vielzahl an Handlungssträngen auf stark verdichtetem Raum eröffnete, ist Part zwei stringenter: Die Story verläuft geradliniger und mit zielstrebigerem Erzählfluss – was Bourboulons Vision dieser zeitlos populären Materie zugutekommt:

    Der energisch-dramatische Score des Komponisten Guillaume Roussel wummert und wabert unheilvoll, während sich die Figuren tiefer in nahezu aussichtslosen Konflikten verstricken. Auf politischer Ebene, auf der Krieg zwischen den katholischen und protestantischen Landsleuten droht. Und ebenso auf zwischenmenschlicher Ebene, da das Netz aus Untreue, hoffnungsloser Liebe und widersprüchlichen Allianzen immer verworrener wird.

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    So pendelt sich „Die drei Musketiere: Milady“ auf einem beständigeren Tonfall ein als der erste Teil, was im Zweiklang mit dem stärker vorantreibenden Erzählfluss die Action-Einlagen stärker nachhallen lässt. Und die führen fort, was schon Teil eins in seinen besten Momenten andeutete:

    Die entfesselte Kamera rumpelt in dynamischen Plansequenzen um die Figuren herum, die sich ungestüm in den Nahkampf um Leben und Tod stürzen. Dabei vereinen Bourboulon und sein Kameramann Nicolas Bolduc das Beste aus zwei Welten, da sie die Kampfchoreografien durch eine aufgewühlte Bildsprache unterstreichen, aber zugleich genügend Übersicht bewahren, dass wir die agil-wuchtigen Bewegungsabläufe bestaunen können.

    Dass Bourboulon zudem auf einen häufigen Kritikpunkt am Vorläufer hörte und die Fortsetzung in eine etwas klarere Farbdramaturgie hüllt, ohne dabei die düstere Atmosphäre zu opfern, hebt den Film weiter vom ersten Teil ab. Und „Casino Royale“-Szenendiebin Eva Green kommt als Milady noch ehrgeiziger, raffinierter und emotional komplexer daher – sie wächst zur Antiheldin heran, die man liebt, hasst und partout nicht einordnen kann.

    So kommt es, dass sich der Verfasser dieses Textes nach „Die drei Musketiere: Milady“ gebannt den Wunsch nach einem dritten Teil in den Bart gemurmelt hat. Das hätte er so nach Teil eins auch nicht gedacht!

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