„Grafted“ ist ein Horror-Mix aus einem gradlinigen Rache-Thriller, einem bös-satirischen Blick auf aktuelle, gesellschaftliche Schönheitsnormen sowie einer Metapher über die Schrecken der Assimilation in eine neue Kultur, bevor das Ganze schließlich in ein unerbittliches Blutbad ausartet.
Wie im gerade frisch für fünf Oscars nominierten 2024er-Hit „The Substance“ geht es auch hier um eine verzweifelte Frau, die bereit ist, ihren Körper auf rücksichtslos brutale Weise zu verändern, um den Schönheitsidealen ihrer Umgebung entsprechen zu können. Die dabei zu sehenden Bilder erinnern an den bizarren Body-Horror vom Großmeister des Genres David Cronenberg („Die Fliege“), aber auch an die kompromisslosen Werke von Extremfilmer Takashi Miike („Audition“).
Regisseurin und Co-Drehbuchautorin des Schockers ist die Neuseeländerin Sasha Rainbow, die hier ihr abendfüllendes Debüt präsentiert. Zuvor hatte sie in Großbritannien einige preisgekrönte Kurzfilme und Musikvideos inszeniert – darunter Clips für populäre Alternative-Rockacts wie Placebo, Findlay und Franz Ferdinand. Für die Produktion von „Grafted“ ist Rainbow nun in ihr Geburtsland zurückgekehrt.
Dort startete der Streifen im September 2024 landesweit in den Kinos, bevor er auf Festivals in Europa, Australien und den USA gezeigt wurde. Für Nordamerika hat der auf Horror und Thriller spezialisierte Streaming-Service Shudder die Rechte erworben und nimmt den Film ab Ende Januar 2025 in sein Programm auf. Wann und auf welchem Weg „Grafted“ nach Deutschland kommt, ist bisher noch unklar.

"Grafted": Das ist die Story
Nach dem Tod ihres Vaters (Sam Wang) kommt die junge Chinesin Wei (Joyena Sun) nach Neuseeland. Dort will sie ihr Medizinstudium beenden, während sie bei ihrer Tante Ling (Xiao Hu) und ihrer Cousine Angela (Jess Hong) lebt. Weis Herzenswunsch ist es, die Forschungsarbeit ihres Vaters zu vollenden, der versuchte, eine radikal neue Technologie für Hauttransplantationen zu entwickeln.
Die Tante ist jedoch selten daheim und Angela hat überhaupt keine Lust auf ihre neue Mitbewohnerin. Zusammen mit ihren Freund*innen macht sie sich laufend über Weis auffälliges Muttermal und ihr Festhalten an den Traditionen ihrer Heimat lustig. Als Wei, trotz dieser privaten Belastungen, ein großer Durchbruch bei ihrer Arbeit gelingt, stiehlt ihr Professor (Jared Turner) die Ergebnisse und gibt sie als seine eigenen aus.
Daraufhin verliert Wei die Nerven und greift zu Gewalt. Um ihre Tat zu vertuschen, wendet sie ihre Transplantationstechnologie an sich selbst an. Das funktioniert zwar eine Weile, doch dann geraten die Dinge noch viel weiter außer Kontrolle. Wei ist gezwungen, zu immer drastischeren Mitteln zu greifen, um zu verhindern, dass jemand ihr grausiges Geheimnis lüftet.
Zum Abschluss kommt hier noch ein älterer, längerer und sogar noch deutlich deftigerer Trailer mit teilweise abweichenden Szenenausschnitten aus Neuseeland:
