Auch wenn Sylvester Stallone in den 1990er-Jahren noch den einen oder anderen Hit vorweisen konnte (zum Beispiel „Cliffhanger“ von 1993), befand die Karriere des „Rambo“-Stars damals bereits auf dem absteigenden Ast. Genau das sollten dann auch die Anfangsjahre des neuen Jahrtausends unter Beweis stellen, als Stallone in einer ganzen Reihe von Flops wie „Get Carter – Die Wahrheit tut weh“ (den er übrigens für einen seiner allerbesten Filme hält), „Driven“, „D-Tox – Im Auge der Angst“ (an dem er wenigstens richtig gut verdiente) und „Avenging Angelo“ mitwirkte.
In dieser Zeit, in der sich die Karriere von Sylvester Stallone im freien Fall befand, erhielt der Action-Star das Angebot, in einer Stephen-King-Verfilmung mitwirken: „Dolan's Cadillac“. Die gleichnamige Kurzgeschichte steht ein unbescholtener Grundschullehrer im Mittelpunkt, der über Jahre hinweg seine Rache am grausamen Gangster Dolan plant, nachdem dieser die Frau des Lehrers getötet hat.
Zu brutal für Sylvester Stallone?
In der Anfang der 2000er-Jahre geplanten „Dolan's Cadillac“-Verfilmung sollte Sylvester Stallone die Rolle von Dolan übernehmen, während Kevin Bacon („Mystic River“) als unauffälliger, aber rachsüchtiger Lehrer vorgesehen war. Stacy Title („Last Supper – Die Henkersmahlzeit“) hätte die Inszenierung verantwortet, nachdem das Drehbuch, welches sie zusammen mit ihrem Ehemann Jonathan Penner verfasste, in ganz Hollywood für Aufsehen sorgte.
Am Ende verließ Sylvester Stallone das Projekt dann doch wieder, wie es bei Slashfilm heißt, weil er nur noch Interesse daran gehabt haben soll, gewaltfreie Projekten umzusetzen. Seine weitere Karriere macht diese Entscheidung allerdings nicht wirklich deutlich, 2008 sollte er sogar mit „John Rambo“ seinen wohl blutrünstigsten Film überhaupt abliefern. Ob „Dolan's Cadillac“ in dieser Konstellation aber dafür gesorgt hätte, Stallones Karriere schon früher wieder etwas Aufwind zu geben? Wer weiß.
Wenn der Film so ausgefallen wäre wie die Version, die 2009 erschienen ist, dann wohl nicht. Hier verkörperte Wes Bentley („Interstellar“) den Witwer, während Christian Slater („Interview mit einem Vampir“) als Gangster zu sehen war. Der Film kam weder in Deutschland noch in den Vereinigten Staaten in die Kinos. Die Kritiken fielen vernichtend aus, auch die Publikumsresonanz zeigte sich ablehnend. Vielleicht war „Dolan's Cadillac“ einfach einer der Filme, bei denen Stallone in den frühen 2000er-Jahren wusste, dass es hier nichts zu holen gibt.
Welche Entscheidung Sylvester Stallone bis heute bereut, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Ich habe mich nie davon erholt": Diese Entscheidung bereut "The Expendables"-Star Sylvester Stallone bis heute