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    Berlinale: Koreanischer Beitrag zur Halbzeit

    Zum bereits sechsten Tag der Berlinale wurde der koreanische Beitrag im Wettbewerb, "Bam Gua Nat - Night and Day" von Hong Sang-soo vorgestellt.

    Filme aus Korea erfreuen sich im Westen immer größerer Beliebtheit. So wurde auch ein koreanischer Film, "Bam Gua Nat - night and Day" von ausgewählt. Der Film dreht sich um den Koreaner Sung-nam der eines Tages vor der Polizei nach Paris flüchten muss. In Korea ist er glücklich verheiratet und Maler. Doch als er die junge Koreanerin Yu-jeong in Paris kennen lernt ist er plötzlich zwischen seinen Pflichten als Ehemann und seinen Gefühlen für das junge Mädchen hin und her gerissen. Täglich spaziert er durch Paris und versucht, die fremde Stadt und ihre Kultur besser kennen zu lernen.

    Empfindungen kennen keine Zeit

    Auf die Idee zum Film kam Sangsoo als er einmal in New York war und seine Frau in Korea anrief. "Als ich sie anrief war es bei mir in New York Nacht und sie war gerade dabei, bei Tageslicht Einkäufe zu erledigen". Bei der Pressekonferenz meinte Hong Sang-soo weiters, dass das Tagesempfinden uns beeinflussen würde aber "ein Austausch der Empfindungen über die Zeitzonen hinweg" möglich wäre.

    Für seinen Film hat Song-soo die Tagebuchform gewählt, da er diese Literatur mag und jeder Tag ein eigenes Gefühl haben sollte. Die Hauptdarstellerin Park Eunhye hatte gedacht, dass Männern, die den Film gesehen haben, bewusst werden würde, inwieweit sie Frauen mit ihrem Verhalten verletzen würden. Sie musste aufgrund der Rückmeldungen jedoch feststellen, dass jeder Mann genauso wie Sung-nam reagieren würde. Die zierliche Darstellerin meinte auch, dass sie den Mann im Film "gar nicht mag".

    Liebesgeschichte aus einem Bordell

    Am Sonntagabend wurde "Revanche", österreichischer Beitrag der Sektion Panorama, im Berliner Zoo Palast gezeigt. Dabei war auch der Regisseur, Götz Spielmann mit seinem vollständigen Filmteam anwesend. Der Film erzählt die Geschichte eines Paares aus dem Rotlicht-Milieu in Wien. Alex ist Handlanger in einem Bordell und seine ukrainische Freundin Tamara arbeitet in eben diesem als Prostituierte. Eines Tages beschließen sie, eine Bank in einem kleinen Ort in Niederösterreich zu überfallen um ein neues, besseres Leben zu beginnen. Dieser Überfall bleibt jedoch nicht ohne schwerwiegende Folgen und Alex muss lernen, mit seinen Rachegelüsten umzugehen.

    Revanche ist im Rennen um den Panorama Publikumspreis. Zur Eruierung von diesem erhalten die Kinobesucher eine Karte, mit der sie für den jeweiligen Film anhand eines sechs Punkte Systems (von "ärgerlich" bis "herausragend") abstimmen können.

    Es gibt übrigens eine Gemeinsamkeit zwischen dem koreanischen Wettbewerbsfilm und Götz Spielmann: Der österreichische Regisseur ist nach bestandenem Abitur für ein paar Monate nach Paris gegangen. Im Interview verriet Spielmann, dass er "vier Monate ganz alleine in Paris verbracht" habe. Dort ist er jeden Tag Spazieren gegangen um "die Stadt zu entdecken". Für ihn sei Paris "die spannendste und schönste Stadt der Welt... neben Wien" wo er übrigends wohnt.

    Barbara Fuchs, aus Berlin

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