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    TV-Serien zur Öffnung einer Diktatur: Nordkorea will "Top Gear", "Teletubbies" und "Doctor Who" zeigen

    Die britische BBC verfolgt gemeinsam mit dem Außenministerium Großbritanniens seit längerem den Plan, Serien nach Nordkorea zu bringen, die "helfen sollen, den Leuten die Augen zu öffnen ohne das diktatorische System in Aufruhr zu versetzen". Nun scheint ein erster Erfolg erzielt worden zu sein. Aus zahlreichen eingereichten Sendungen und Serien habe Nordkorea sich entschlossen, das Automagazin "Top Gear", die Kinderserie "Teletubbies" und den Sci-Fi-Kult "Doctor Who" zu zeigen.

    Das nordkoreanische Staatsfernsehen Korean Central Television ist nur sechseinhalb Stunden pro Tag auf Sendung und zu dieser Zeit laufen meist nur langweilige Propaganda wie Lobpreisungen der Politik des Machthabers oder qualitativ wenig hochwertige Eigenproduktionen. Diktator Kim Jong-un, wie sein Vater und Vorgänger ein großer Filmfan (siehe auch unserer Special: "Hitler, Stalin & Co.: Die Lieblingsfilme der Diktatoren"), hat nun laut eines Berichts der DailyMail den Markt für drei Sendungen aus Großbritannien geöffnet. Nach einer Initiative der BBC und der britischen Regierung, die mehrere Sendungen vorschlugen, sollen nun nach monatelangen Verhandlungen drei davon auch wirklich in Großbritannien ausgestrahlt werden.

    Die Wahl dürfte dabei durchaus überraschend sein. Mag die Kindersendung "Teletubbies" noch recht harmlos erscheinen, werden im auch in Deutschland sehr populären Auto-Magazin "Top Gear" immerhin regelmäßig westliche Luxusschlitten vorgeführt, die kein normaler Nordkoreaner jemals in seinem Leben auch nur außerhalb der Sendung erblicken wird. In der schon seit über 50 Jahren laufenden Sci-Fi-Kultserie "Doctor Who" geht es immer wieder um Themen wie Freiheit und es wird gegen Unterdrückung gekämpft. Eigentlich auch kein Thema, welches die nordkoreanische Regierung der eigenen Bevölkerung zu ausgiebig präsentieren will.

    Es ist aber davon auszugehen, dass nur bestimmte Episoden der Serien ausgestrahlt werden und hier möglicherweise auch noch Schnitte vorgenommen werden. Laut William Hague vom britischen Außenministerium sei es aber immerhin schon einmal ein großer Schritt und ein guter Weg der nordkoreanischen Bevölkerung ein besseres Verständnis der Welt außerhalb ihrer geschlossenen Gesellschaft zu vermitteln.

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