Platz 23
„The Big Red One“
Samuel Fuller, USA 1980
„Film is like a battleground. Love. Hate. Action. Violence. Death. In one word … emotion“, bringt Samuel Fuller die Essenz des Kinos bei seinem Auftritt in Jean-Luc Godards „Elf Uhr Nachts“ auf den Punkt. In seinem Spätwerk „The Big Red One“ widmet der Regisseur sich dem Krieg selbst und inszeniert die Erlebnisse eines kleinen Trupps von Scharfschützen, der sich durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges schlägt. Das alte Westernraubein Lee Marvin gibt den namenlosen „Sergeant“, der für seine Untergebenen zu einer schindend harten Vaterfigur wird, die mit despotischer Härte Befehle bellt, aber sich im entscheidenden Moment fürsorglich um seine Leute kümmert. In loser episodenhafter Erzählung folgt man dem Sergeant und seinen Mannen (unter anderem Mark Hamill) durchs unbewohnt scheinende Ödland des kriegsversehrten Europas. Die Kampfhandlungen neigen sich dem Ende zu, wovon die Einheit jedoch nichts mitbekommt – die Männer leben im Krieg und können sich einen Frieden gar nicht mehr recht vorstellen. Umso wirksamer ist dann das unerwartet versöhnliche Ende dieses grimmigen Kriegsreißers.
