(Meir Zarchi, USA 1978)
Obwohl „Ich spuck‘ auf dein Grab“ als Prototyp des Rape-and-Revenge-Genres thematisch „Das letzte Haus links“ nicht unähnlich ist, fällt es uns hier schwerer, geradeheraus eine Aufhebung der Beschlagnahmung zu verlangen. Denn wo Wes Craven immer das Abgründige der Gewalt betont, muss sich Meir Zarchi durchaus den Vorwurf gefallen lassen, dass er die mehrmalige Vergewaltigung seiner Protagonistin zu sehr zelebriert, bevor sich diese dann in der zweiten Hälfte brutal an ihren Peinigern rächt…
Kein Wunder also, dass der Film bis heute gem. §131 StGB in Deutschland bundesweit beschlagnahmt ist.
Trotz der offensichtlichen Schwächen des Films gerade in der ersten Stunde plädieren wir letztendlich aber doch für eine Freigabe – denn gerade durch seine verstörende Konsequenz erweist sich „Ich spuck' auf dein Grab“ letztendlich doch als mehr als ein bloßer Vergewaltigungs- und Folter-Porno, was das österreichische Filmportal DVDForum.at sehr gut in ihrer Kritik auf den Punkt bringt:
Der Film ist beileibe keine Unterhaltung im üblichen Sinne des Begriffs - und dennoch ist dieser Film alles andere als ein Schundprodukt. Doch Zensoren verfahren bekanntermaßen nach einem alten Sprichwort, das besagt: „Wer sein eigenes Spiegelbild nicht mehr ertragen kann, der wird den Spiegel zerschlagen!“
