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    "The Irishman": Großer Rechtsstreit um Martin Scorseses Gangster-Epos mit Robert De Niro und Al Pacino droht

    Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Rechte an Martin Scorseses neuen Film „The Irishman“ zu Netflix wandern sollen. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn nun droht ein großer Rechtsstreit.

    Warner Bros. France

    Erst kürzlich berichteten wir davon, dass die Veröffentlichungsrechte zu „The Irishman“ von Martin Scorsese von Paramount abgegeben wurden und nun zu Netflix übergehen sollen. Doch wie nun Variety exklusiv berichtet, regt sich Widerstand gegen den Deal und ein großer Rechtsstreit könnte drohen.

    Grund dafür ist das Vorhaben, dass der Streamingdienst den Film bei einem erfolgreichen Vertragsabschluss weltweit veröffentlichen würde. Problematisch ist jedoch, dass die US-Produktionsfirma STX Entertainment bereits für 50 Millionen US-Dollar alle Rechte zur Distribution außerhalb der USA ergattert hatte und diese wiederum an Verleiher in verschiedenen Ländern weiterverkauft hat. Paramount besaß nämlich nur die Rechte an der heimischen Auswertung in den Staaten. Wie Variety ausführt, würde STX nun rechtliche Schritte in Erwägung ziehen, um gegen den geplanten Netflix-Deal von „The Irishman“-Produzent Gaston Pavlovich vorzugehen.

    STX wollte bislang die Situation nicht kommentieren, ebenso Netflix. Internationale Unternehmen, die ein Geschäft mit STX abgeschlossen hatten, sind jedenfalls alarmiert: „Es ist als würde mir jemand eine Wohnung verkaufen und dann sagen, dass jemand anders einziehen würde“, wird Stefano Massenzi von Lucky Red aus Italien zum Beispiel zitiert. Andere Verleiher betonen, dass sie voll verbindliche Verträge abgeschlossen hätten und dass deshalb Netflix eigentlich nicht einmal die Möglichkeit besäße, überhaupt internationale Veröffentlichungsrechte zu verhandeln.

    Dass es überhaupt zu dieser Situation gekommen ist, liegt zum einen bei Paramount, die das Projekt als zu riskant einstuften. Zudem hat das Studio mit internen Problemen zu kämpfen, nachdem nur kurz zuvor bekannt wurde, dass der langjährige Vorsitzende Brad Grey das Handtuch wirft.

    Eine weitere Ursache ist außerdem, dass Gaston Pavlovich mit seiner Produktionsfirma Fabrica de Cine mit Martin Scorseses jüngstem Film „Silence“ mehrere Millionen Dollar verloren hat, da das historische Drama an den Kinokassen gefloppt ist. Zur gleichen Zeit soll außerdem das Budget für „The Irishman“ auf insgesamt 125 Millionen US-Dollar angestiegen sein. Pavlovich sah sich deshalb offenbar zum Umdenken gezwungen.

    Wie Martin Scorsese konkret mit dem Tauziehen um seinen Film umgeht, ist nicht klar. Jedoch hat er sich bezeichnenderweise nur einen Tag nachdem die ersten Nachrichten zum Netflix-Deal die Runde machten kritisch zum Filmegucken in den heimischen vier Wänden geäußert: „Das Problem ist einfach, dass alles um den Bildschirm herum ablenkend wirkt“, sagte er im Gespräch mit ScreenDaily.

    Bis „The Irishman“ fertiggestellt ist, können sich Fans von Martin Scorsese über seinen Film „Silence“ freuen. Das Drama mit Andrew Garfield, Adam Driver und Liam Neeson startet am 2. März 2017 in deutschen Kinos.

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