Mein Konto
    "Game Of Thrones": Wir erklären euch den Drachenknochendolch aus "Kriegsbeute"

    In der aktuellen „Game Of Thrones“-Episode „Kriegsbeute“ taucht ein Dolch wieder auf, der zuletzt in Staffel eins eine bedeutende Rolle spielte. Wir blicken zurück und erklären euch, welche Bedeutung er noch haben könnte...

    HBO

    Achtung! Spoiler zur aktuellen Episode „Kriegsbeute“.

    Nach dem Ende der aktuellen „Game Of Thrones“-Episode bleibt vor allem eins im Gedächtnis: Die mitreißende und visuell beeindruckende Schlacht als Schlusspunkt, in der Daenerys (Emilia Clarke) mit ihrem Drachen Drogon fast die gesamte Lannister-Armee in Brand setzt. Doch auch ein deutlich unauffälligerer Moment könnte noch wichtig werden: Während eines Gesprächs unter vier Augen gibt Petyr „Littlefinger“ Baelish (Aidan Gillen) Bran (Isaac Hempstead-Wright) einen aufwendig verzierten Dolch, der teilweise als Catspaws Drachenknochendolch bezeichnet wird. Der könnte vor allem aufgrund seiner Materialen noch sehr wichtig sein und DIE zentrale Rolle im Kampf gegen die untote Gefahr aus dem Norden spielen. Doch erst einmal beantworten wir die Frage: Woher kennen wir die Waffe eigentlich schon?

    In der ersten Staffel unternimmt ein anonymer Attentäter einen Mordanschlag auf den im Koma liegenden Bran – scheitert jedoch und der Dolch wird als seine Waffe gefunden. Catelyn Stark (Michelle Fairley) reist in die Hauptstadt, wo Littlefinger im Beisein von Varys (Conleth Hill) behauptet, dass die Waffe einmalig sei. Sie habe einst ihm gehört, doch er habe sie bei einer Wette an Tyrion Lannister (Peter Dinklage) verloren. Den Dolch nimmt derweil Catelyns Ehemann Ned Stark (Sean Bean) an sich. In einer Taverne auf ihrer Rückreise trifft Catelyn zufällig den kleinwüchsigen Lannister und konfrontiert ihn mit seiner Tat. Obwohl dieser alles abstreitet, nimmt sie ihn gefangen. Der Dolch landet derweil nach Neds Enthauptung scheinbar bei Littlefinger, der ihn an sich genommen haben muss (was aber nicht gezeigt wurde). Zuvor sahen wir ihn zuletzt bei einem Gespräch zwischen Ned und Baelish auf dem Tisch liegen.

    HBO

    In der aktuellen Folge „Kriegsbeute“ taucht der beinahe in Vergessenheit geratene Dolch dann schließlich wieder auf. Littlefinger erzählt Bran, dass dieser der Auslöser für den Krieg der fünf Könige gewesen sei – womit er zwar ziemlich übertreibt, aber auch zumindest teilweise Recht hat. Denn nachdem Littlefinger Tyrion angeschwärzt hatte, nahm Catelyn diesen wie gesagt gefangen, woraufhin Tywin Lannister (Charles Dance) in die Flusslande einfiel und so die ersten kriegerischen Handlungen in Gang setzte. Fest steht: Der Dolch spielte in Staffel eins eine bedeutende Rolle, auch wenn bisher nicht geklärt ist, wem er ursprünglich gehörte. Auch das betont Littlefinger gegenüber Bran nochmal, indem er sagt, dass er nicht wisse, von wem der Dolch stammt. Aber ob er hier die Wahrheit sagt?

    Lügner Littlefinger

    Es ist davon auszugehen, dass Littlefinger gegenüber Catelyn gelogen hat und der Dolch nicht von Tyrion stammt. Sein Plan war es von Anfang an, die Starks und die Lannisters gegeneinander aufzuhetzen. In den „Das Lied von Eis und Feuer“-Romanen von George R.R. Martin wird dies sogar sehr deutlich. Denn hier diskutiert Tyrion mit seinem Bruder Jaime (Nikolaj Coster-Waldau), woher der Dolch kommen könnte. Dabei wird deutlich, dass Tyrion selbst keine Ahnung hat. Auch in der Serie wird mehr als deutlich, dass Tyrion niemand ist, der einen Auftragsmörder auf einen kleinen Jungen ansetzt. Jaime erinnert sich in der Buchdiskussion übrigens, dass der Dolch einst König Robert Baratheon gehörte. Die Brüder kommen zu dem Schluss, dass dessen vermeintlicher Sohn Joffrey ihn gestohlen und den Befehl zum Anschlag gegeben haben muss. Dieser ist natürlich auch in der Serie ein möglicher Kandidat als Auftraggeber für den Mord, aber wäre als alleiniger Verschwörer eine enttäuschende Wahl. Schließlich ist er schon längst dahingeschieden.

    Dass Littlefinger den Dolch nun Bran geschenkt hat, könnte dem intriganten Strippenzieher das Genick brechen. Denn womöglich hat er gegenüber Catelyn nicht nur gelogen, weil er Lannisters und Starks aufeinander hetzen wollte, sondern auch, um den Verdacht von sich abzulenken. Denn womöglich hat er selbst etwas mit dem Auftragsmord zu tun. Schließlich gestand er gegenüber Catelyn Stark ein, dass ihm der Dolch ursprünglich gehörte. Und Bran kann in die Vergangenheit sehen. Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn der hellseherisch begabte Junge beim Kontakt mit dem Dolch nichts über dessen Herkunft und Geschichte erfahren hat und nun genau weiß, über welche Wege die Waffe von Littlefinger in die Hände eines Meuchelmörders kam.

    Eine Waffe gegen Untote

    Doch auch anderweitig dürfte der Dolch in den verbleibenden neun Episoden der Fantasy-Hit-Serie noch eine gewichtige Rolle spielen. Denn bereits in der ersten Folge dieser siebten Staffel wurde kurz angedeutet, dass die Stichwaffe eine sehr zentrale Rolle bekleidet: Samwell Tarly (John Bradley) erblickt eine Zeichnung genau dieses Dolches in einem alten Buch, als er nach einem Weg sucht, die Weißen Wanderer zu besiegen.

    HBO

    Der Griff der Waffe wurde aus Drachenknochen gemacht und ist mit einem Rubin und Gold verziert, seine Klinge ist aus Valyrischem Stahl. Wir wissen schon lange, dass Valyrischer Stahl wie Drachenglas die Untoten töten kann. Da bei „Game Of Thrones“ aber nichts aus Zufall geschieht, glauben wir nicht, dass diese kurze Szene uns einfach nur noch einmal daran erinnern sollte. Es könnte vielmehr schon ein Blick in die Zukunft sein. Vielleicht jagt Arya (Maisie Williams) den Dolch ja irgendwann einem der eisigen Untoten in die Brust – vielleicht sogar dem Night King (= Nachtkönig) höchstpersönlich? Die Waffe hat sie zumindest mittlerweile von Bran erhalten und ein Problem mit körperlich deutlich überlegenen Gegnern hat sie schließlich ebenfalls nicht, wie ihr Übungskampf mit Brienne (Gwendoline Christie) beweist.

    Vielleicht hat ihr Bran den Dolch genau aus diesem Grund gegeben. Vielleicht weiß er als 3-äugiger Rabe bereits, dass sie sich in naher Zukunft gegen einen Untoten verteidigen muss und ihr diese Waffe das Leben retten wird. Da Bran aber auch über Aryas Todesliste Bescheid weiß, ist ihm womöglich schon bewusst, dass darauf bald Littlefinger landen dürfte (wenn Arya zum Beispiel dessen Rolle beim Tod ihres Vaters erfährt), und findet es ganz passend, wenn Baelish durch genau die Waffe stirbt, mit der er alles in Gang gesetzt hat.

    Die Waffe als Schlüssel für weitere Waffen

    Ein interessanter Nebenaspekt in diesem Zusammenhang ist aber auch, dass das Wissen, wie Valyrischer Stahl hergestellt wird, verloren gegangen ist. Man weiß, dass man dazu Drachenfeuer braucht. Die oben gezeigte Buchseite, auf die Sam bei seinen Recherchen stößt, führt komischerweise aus, dass der Dolch aus Drachenglas besteht, obwohl seine Klinge doch eigentlich aus Valyrischem Stahl ist. „Drachenglas“ wird hier quasi synonym zu „Valyrischem Stahl“ genutzt, dabei sind dies doch bislang eigentlich zwei verschiedene Materialien. Braucht man vielleicht Drachenglas, um Valyrischen Stahl überhaupt zu schmieden?

    Sams Buchwissen und der Dolch gemeinsam könnten so dafür verantwortlich sein, dass die Bewohner von Westeros wieder erlernen, wie man Klingen aus Valyrischem Stahl herstellt. Da Jon (Kit Harrington) aktuell gerade Drachenglas abbaut und das nötige Drachenfeuer auch kein so großes Problem ist, braucht man vielleicht nur noch einen fähigen Schmied, der die bestehende Waffe untersuchen kann und dabei lernt, wie er neue Klingen herstellen kann. Passt es da nicht perfekt, dass ein solcher Schmied schon sehr lange irgendwo herumrudert und vielleicht ja demnächst in Winterfell strandet, wo er mit Arya wieder vereint werden könnte?

    Vielleicht werden wir ja schon nächste Woche erfahren, was nun mit dem Dolch geschieht. Einen kleinen Vorgeschmack auf die fünfte Episode „Ostwacht“ liefert schon der Trailer:

     

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top