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    Alle Aufregung umsonst? Was die Leaks zur "The Witcher"-Serie wirklich verraten – und was nicht!

    Zuletzt sind einige Skripts mit (vermeintlichen) Szenen aus der kommenden Netflix-Adaption von „The Witcher” an die Öffentlichkeit gekommen, die für viel Verwirrung, aber auch einige Erkenntnisse gesorgt haben.

    Atari

    Im Juli 2018 gab es einige Aufregung um die geplante „The Witcher“-Serie von Netflix. Zunächst hieß es etwas, dass bereits fertige Drehbücher zu der Serie in Umlauf geraten sein sollen:

    Und natürlich gab es dann auch sofort Fans der Kurzgeschichten und der Videospiele, die nur nach diesen paar Seiten sicher waren, dass das mit der Serie nun offensichtlich alles nichts mehr werden kann, wie ein Artikel von Fansided etwa offenbart. In Wahrheit handelt es sich bei den geleakten Texten allerdings lediglich um einen Teil eines Skripts, das extra und ausschließlich für das Casting der Serie geschrieben wurde. Mit den Dialogen und Szenen, die dann tatsächlich in der fertigen Serie zu sehen sein werden, die nach aktuellem Stand 2020 auf Netflix veröffentlicht werden soll, haben diese also erst einmal nichts zu tun. Interessant sind die geleakten Seiten trotzdem, denn anhand der vorliegenden Szenen lässt sich durchaus schon mal ein Eindruck davon bekommen, wie die Figuren Geralt und Yennefer in der Serie angelegt werden sollen.

    Denn selbst wenn die Zeilen nur zu Casting-Zwecken dienen, sollen die potentiellen Darsteller ja anhand dieser danach bewertet werden, ob sie zu den finalen Rollen passen oder nicht. So lässt sich zumindest schon ein Stück weit absehen, wie sehr der Hexer Geralt aus der Serie der literarischen Figur beziehungsweise dem Videospielhelden ähneln wird. (Weltberühmt ist der Hexer zwar erst durch die populäre Videospielreihe geworden, aber die Figur stammt ursprünglich aus einer Reihe von Kurzgeschichten des Schriftstellers Andrzej Sapkowski aus den 1980er-Jahren).

    Das lässt sich aus den Dialogen herauslesen

    Die zwei fraglichen Szenen wurden zunächst auf Reddit veröffentlich. Eines der Gespräche findet zwischen dem Hexer Geralt und seiner Geliebten Yennefer statt, das zweite zwischen Yennefer und dem König. Dabei lehnt die Zauberin eine Bitte des Königs mit der Begründung ab, dass es eben gegen ihre Prinzipien verstoßen würde. Aus der anschließenden Szenenbeschreibung erfahren wir, dass der König sie offenbar kurz zuvor gefragt hat, ob er ihre Brüste berühren dürfte. Die Welt der Serie könnte also durchaus ähnlich „schmutzig“ wie die der Spiele werden und eine ähnliche Zielgruppe wie beim düster-dreckigen Fantasy-Epos „Game Of Thrones“ ansprechen.

    Aber schauen wir uns doch auch noch mal einen Auszug aus dem Gespräch zwischen Geralt und Yennefer genauer an, schließlich ist ihre Beziehung eine der wichtigsten Säulen der Vorlage:

    Yennefer: Stopp! Hör auf, du zappelst wie ein Kind. Hast du noch nie eine Jacke angezogen?

    Geralt: Jedenfalls noch keine, die so eng ist.

    Yennefer: Wenn der Mantel das Problem ist, zartes Rosa stand dir schon immer gut.

    Geralt: Dem Rat würde das bestimmt sehr gefallen.

    Yennefer: In Anbetracht deiner Narben, ach wo. Das hier habe ich von einem jungen, widerspenstigen Basilisken, das hier aus dem Maul eines Bruxa. Und das hier habe ich nur, um meinen nackten Ausschnitt zu schmücken. Ich dachte, ich sollte ihn etwas mehr betonen, was meinst du?

    Geralt: Das gehört also dir, du hast mich auf den Arm genommen?

    Yennefer: Ich weiß… verdammt ist das eng.

    Geralt: Das spielt jetzt auch keine Rolle mehr, ich fühle mich bei der Sache einfach nicht wohl.

    Yennefer: Kannst du überhaupt krank werden?

    Geralt: Hexer können sich erkälten, genauso wie du.

    Yennefer: Du willst wirklich nicht gehen, oder?

    Geralt: Ich bin einfach nicht für einen Ball geschaffen.

    Das könnten die Probe-Szene für die Serie bedeuten

    Auch wenn es sich nur um einen kleinen Auszug handelt (die vollständigen Skripts könnt ihr auf Reddit nachlesen), lässt sich aus diesem humorvollen Zank zumindest schon mal ableiten, dass die Chemie zwischen Geralt und Yennefer den Machern sehr wichtig ist, wenn sie sich gerade so einen Dialog für das Vorsprechen ausgesucht haben. Auch im Computerspiel „The Witcher 3: Wild Hunt“ ist die Romanze der beiden schließlich ein großer Bestandteil der Geschichte. Obwohl Yennefer die große Liebe von Hexer Geralt ist, trat sie übrigens erst im dritten Teil der Rollenspiel-Reihe zum ersten Mal persönlich auf.

    Voreilige Schlüsse ziehen sollte man dennoch nicht: Nicht nur die Dialoge werden in der Serie ganz andere sein, auch die gezeigten Szenarien an sich dienen bisher nur zu Casting-Zwecken. Es kann also durchaus sein, dass Yennefer eine ganz andere Meinung über den König hegt oder dass es gar keinen Ball geben wird, zudem das Paar eingeladen wird.

    Dass es bei der Serienadaption des Videospiel-Megahits des polnischen Entwicklerstudio CD Project zu Leaks kommen könnte, damit hat die Showrunnerin Lauren S. Hissrich übrigens immer gerechnet. Via Twitter kommentierte sie, dass sie es hat kommen sehen, dennoch wäre alles in Ordnung in der „Witcher“-Welt, schließlich sei nichts davon eine echte Szene aus der Serie. Die Projektverantwortliche freut sich sogar über die zahlreichen Diskussionen der Fans, die aus den geleakten Dialogen hervorgegangen sind:

    Drehstart im November 2018

    Welche Schauspieler überhaupt zu dem Casting eingeladen werden bzw. wurden, ist noch nicht bekannt („Superman“ Henry Cavill hätte aber auf jeden Fall Lust dazu). Auf jeden Fall sind (nur) acht Episoden für die erste Staffel geplant. Laut einem Tweet von DiscussingFilm werden die Dreharbeiten bereits am 5. November 2018 in Budapest beginnen.

    Aber was haltet ihr von den enthüllten Skripts? Fiebert ihr der Serie nun noch mehr entgegen oder überwiegt erstmal die Skepsis? Oder ist das alles sowieso nur viel Aufruhr um nichts?

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