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    Wütende Reaktionen, weil Netflix reale Aufnahmen eines Zugunglücks für Unterhaltungsfilm nutzt

    Fast anderthalb Jahre, nachdem „Death Note“ bei Netflix erschienen ist, löst die US-Adaption des japanischen Manga-Hits nun eine Kontroverse aus – wegen der Nutzung von Aufnahmen eines realen Zugunglücks.

    Netflix

    Mit „Death Note“ hat Netflix im August 2017 eine US-Verfilmung der gleichnamigen Manga-Reihe an den Start gebracht. Während diese bei Fans der Vorlage hinsichtlich ihrer Qualität und Werktreue bereits höchst umstritten war, setzt sie nun auch noch eine ganz andere Diskussion in Gang. Erst jetzt ist laut der BBC nämlich bekannt geworden, dass in dem Film offenbar Aufnahmen von der Unfallstelle eines realen Unglücks genutzt wurden, das sich im Februar 2010 etwas außerhalb der belgischen Hauptstadt Brüssel ereignete. Damals sind zwei Passagierzüge frontal zusammengestoßen, nachdem einer offenbar ein Stopp-Signal übersehen hatte. 19 Menschen starben bei dem Crash.

    Überlebende ist außer sich

    Die 60-jährige Anita Mahy, eine Überlebende der Tragödie, machte in einem Interview mit der belgischen Zeitung De Standaard nun aufgebracht auf den Gebrauch der Bilder in „Death Note“ aufmerksam: „Man sitzt da und schaut sich abends ahnungslos einen Film an und wird plötzlich nochmal mit dem Unglück konfrontiert, es macht mich wütend“, so Mahy, die in der Nutzung der Aufnahmen einen völligen Mangel an Respekt für alle sieht, die von dem Vorfall betroffen waren und sind.

    In „Death Note“ werden die mutmaßlichen Bilder vom Crash in einem völlig neuen Kontext eingesetzt. Im Film geht es darum, wie ein Highschool-Schüler in den Besitz eines magischen Buchs gelangt, mit dem man Menschen töten kann, wenn man ihren Namen hineinschreibt. Das nutzt er fortan, um Kriminelle zu beseitigen. Nach einer halben Stunde sehen wir in der Netflix-Produktion einen kurzen Nachrichtenzusammenschnitt, in dem über mehrere solcher Todesfälle berichtet wird, so etwa auch über Mitglieder eines Drogenkartells, die vor einen Zug gesprungen sind. Und genau bei dieser Geschichte sehen wir die besagten Aufnahmen, die jetzt für Aufregung sorgen:

    Netflix

    Noch keine Reaktion von Netflix

    Auch ein Sprecher der belgischen Eisenbahngesellschaft SNCB hat sich inzwischen zu Wort gemeldet und erklärt, dass man in dem Unternehmen nichts von der Nutzung der besagten Bilder gewusst habe und darüber nun ebenfalls schockiert sei. Eine Stellungnahme seitens Netflix steht bislang allerdings noch aus.

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