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    "Downton Abbey": Diese kontroverse Figur sollte eigentlich kein Happy End bekommen

    Inzwischen ist Thomas Barrow (Rob James-Collier) in „Downton Abbey” ein Guter, das war er aber nicht immer: In früheren Staffeln intrigierte er, was das Zeug hielt. Im Kinofilm darf nun auch er einen Glücksmoment genießen, was so nicht geplant war.

    Universal Pictures

    Achtung, es folgen Spoiler zu „Downton Abbey“!

    Ausgerechnet die schwule Figur in „Downton Abbey“ sollte im Kinofilm kein Happy End bekommen, wo doch am Ende alles für jeden so ziemlich butterweich ausging. Zum Glück entschieden sich die Macher anders und so gab es für Neu-Butler Thomas Barrow (Rob James-Collier) im Finale immerhin einen Kuss vom königlichen Kammerdiener Richard (Max Brown) und das Versprechen, einander zu schreiben.

    Beinahe hätte es diesen Moment aber nicht gegeben. Thomas-Darsteller Rob James-Collier verriet im Interview mit Entertainment Weekly, dass noch eine weitere Szene gedreht wurde, die das Ende weniger gut gemacht hätte und es wieder mal auf die „tragische Figur Thomas“ hinausgelaufen wäre. Diese Szene habe man dann aber entfernt.

    Thomas: Kontroverse Darstellung einer kontroversen Figur

    Produzent Gareth Neame bestätigt die Änderung an Thomas‘ Geschichte: „Im ursprünglichen Drehbuch war das Ende dieser Story nicht so eindeutig. Wir haben uns dann aber für diese Variante entschieden.“ Für Collier war das eine glückliche Entscheidung: „Es war weise, das zu ändern, auch wenn es eine tolle Szene war. Weil es ein Film ist, ist alles nicht so dramatisch wie in der Serie, weil man nicht zwei Stunden voller Drama und Emotionen haben kann.“

    Dass es eine kluge Wahl war, dürfte aber wohl mit viel mehr zusammenhängen als nur mit der Tatsache, dass man den Figuren – und den Zuschauern – im großen „Downton“-Kinoausflug ein Wohlfühl-Ende schenken wollte. Ausgerechnet Thomas kein Happy End zu geben, wäre insofern problematisch, als dass er schon immer die kontroverse Figur war - und dass die Figur kontrovers gezeichnet wird, kann wiederum selbst als kontrovers angesehen werden.

    Liebe für alle!

    Denn dass die schwule Figur in der heteronormativen Welt von „Downton Abbey“ zunächst auch die böse, die intrigante und verlogene ist, und selbst nach der Wandlung zur positiven Figur immer noch die gebeutelte, abgelehnte und unglückliche bleibt, ist problematisch. Collier selbst sagt, dass es wieder mal der „tragische Thomas“ gewesen wäre, wenn er im Film kein glückliches Ende bekommen hätte. Eine interessante Auseinandersetzung mit der Thematik gibt es übrigens auf LGBTQ Nation zu lesen.

    Serienschöpfer und Drehbuchautor Julian Fellowes wollte diese Figur dieses Mal aber eben nicht tragisch darstellen: „Wir hatten das Gefühl, dass Thomas über die Jahre ein gewisses Maß an Glück verdient hätte und wir wollten ihm das nicht wegnehmen.“ Dass Erfüllung in der Liebe für jeden Menschen kein Glück ist, das man sich verdienen muss, lassen wir mal dahingestellt – und freuen uns über ein Happy End für alle in „Downton Abbey“.

    „Downton Abbey“ läuft seit dem 19. September 2019 im Kino.

    "Downton Abbey"-Besetzung nicht vollständig: Darum fehlen zwei Figuren im Kinofilm

     

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