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    "Deadpool 2" auf Netflix: Für diesen Marvel-Film ist ein Mensch gestorben

    Beim Dreh des Marvel-Blockbusters „Deadpool 2“ kam es zu einem tödlichen Unfall, bei dem eine Stuntfrau ums Leben kam. Nachträgliche Untersuchungen kamen zu dem Schluss, dass die Schuld bei der Produktionsfirma liegt.

    20th Century Fox / Netflix

    Aktuell erfreut sich bei Netflix der Marvel-Blockbuster „Deadpool 2“ größter Beliebtheit, ein Film voller spektakulärer Stunts und waghalsiger Action-Szenen. Als Zuschauer*innen nehmen wir solche Spektakel oft als gegeben hin. Filme entführen uns in eine andere Welt und wenn sie es gut machen, merken wir gar nicht, in welche Gefahren sich die Leute vor der Kamera tatsächlich begaben, um die Szenen zu drehen. In seltenen Fällen kommt es bei Filmproduktionen sogar zu tödlichen Ungücken, wie leider auch am Set von „Deadpool 2“.

    Bei den Dreharbeiten zum Marvel-Film kam die Stuntfrau Sequana Joi Harris durch einen Motorradunfall ums Leben. Sie arbeitete als Double für die Schauspielerin Zazie Beetz, die im Film die Heldin Domino verkörpert. Am 14. August 2017 saß Harris für eine Action-Szene auf dem Zweirad, verlor die Kontrolle, prallte gegen eine Bordsteinkante und flog durch die Glasscheibe eines Gebäudes. Noch am Unfallort selbst erlag sie ihren Kopfverletzungen.

    Tod beim Dreh zu "Deadpool 2": Wie konnte es dazu kommen?

    Nach dem tödlichen Unglück untersuchte die Arbeitsschutzagentur WorkSafeBC den Fall und stellte mehrere Verstöße gegen Sicherheitsrichtlinien fest. Die Agentur wirft der Produktionsgesellschaft TCF Vancouver Productions Ltd. unter anderem vor, das Risiko falsch eingeschätzt und auf dringend nötige Absicherungen am Set verzichtet zu haben.

    Besonders fatal: Sequana Joi Harris stieß erst spät zum Dreh dazu, weshalb man sich wegen des straffen Drehplans keine Zeit mehr nahm, um ihr einen passenden Sturzhelm anzufertigen, der sich unter einer Perücke tragen ließ. Für die Illusion, dass die Figur Domino auf dem Motorrad sitzt, war der Haaraufsatz allerdings unerlässlich. Der notwendige Kopfschutz, der einen tödlichen Ausgang des Unfalls hätte verhindern können, wurde deshalb einfach weggelassen.

    Unfälle können immer passieren, gerade beim Dreh von Filmen, die uns schier unverwundbare Helden präsentieren und uns deshalb umso riskantere Manöver zeigen. Doch zumindest sollten dabei die nötigen Vorkehrungen getroffen werden, um die Gefahr für die Stuntleute auf ein Minimum zu reduzieren. In „Deadpool 2“ selbst ist vom Unglück – mit Ausnahme der Widmung „In Gedenken an Sequana Harris“ – nichts mehr zu sehen.

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