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    Die finale Staffel der besten Netflix-Serie aller Zeiten startet heute im TV

    Netflix-Originalserien gibt es wie Sand am Meer, doch keine kommt in Sachen Genialität an „Bojack Horseman“ heran. Die finale Staffel der animierten Dramedy-Serie startet heute bei ProSieben Fun.

    Netflix

    +++ Meinung +++

    Netflix hat im Laufe der Zeit einige spannende Serien verwirklicht, ob es nun um das schonungslose Polit-Drama „House Of Cards“ geht oder das nostalgische 80er-Jahre-Revival mit „Stranger Things“, um nur zwei der bekanntesten Beispiele zu nennen. Allerdings gibt es viele Serien vom großen roten Streaming-Dienst, mit denen ich gerne meine Zeit verbracht habe, die ich allerdings alle nicht unbedingt gebraucht hätte.

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    Bojack Horseman“ ist jedoch ein ganz anderes Kaliber: Die animierte Tragikomödie rund um ein humanoides Pferd in Hollywood gehört zu den kreativsten, komischsten und zugleich tiefgründigsten Serien, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Sie ist für mich die beste Netflix-Serie überhaupt.

    Ein rundum gelungenes Meisterwerk, das den anarchischen Spaß von animierten Sitcoms für Erwachsene mit tiefenpsychologischem Charakterdrama kombiniert. Das großartige Finale setzt darüber hinaus einen prägnanten und mutigen Schlusspunkt.

    Heute, am 5. April 2021 um 21.00 Uhr, startet die finale sechste Staffel von „Bojack Horseman“ mit den ersten beiden Episoden beim Pay-TV-Sender ProSieben Fun. Jede Woche folgt dann jeweils montags eine weitere Doppelfolge der 16 Folgen langen Staffel. Die komplette Serie könnt ihr aber auch jederzeit bei Netflix streamen oder ihr wartet auf die Free-TV-Ausstrahlung der sechsten Staffel ab dem 1. Mai bei Comedy Central.

    Darum ist "Bojack Horseman" so genial

    Was Showrunner Raphael Bob-Waksberg hier geschaffen hat, glänzt auf jeder erdenklichen Ebene.

    Da wäre zum einen der großartige Humor: Gerade wer Spaß an ausgefallen Wortwitzen hat, kommt bei „Bojack Horseman“ voll auf seine Kosten. Die Dialoge stecken so dermaßen voller Doppeldeutigkeiten und eloquenter Wortspiel-Kaskaden, dass man oft gar nicht alle Gags beim ersten Mal mitbekommt. Das Setting mit all diesen humanoiden Tierwesen scheint zunächst etwas befremdlich, ermöglicht aber eben auch unglaublich viele tolle Witze.

    Doch Achtung: Ich habe die Serie im Originalton gesehen und weiß nicht, wie viel vom Humor in der deutschen Fassung übrig bleibt, zumal der englische Sprechercast mit Will Arnett („LEGO Batman“), Alison Brie („Community“), Aaron Paul („Breaking Bad“) und Amy Sedaris („The Mandalorian“) top besetzt ist.

    Das animalische Äußere der in „Bojack Horseman“ dargestellten Figuren hat auch immer mit den jeweiligen Persönlichkeiten zu tun. So erinnert die Titelfigur selbst an den beliebten Witz vom Pferd, das in die Bar geht und ein langes Gesicht macht. Auf seinen Charakter bezogen heißt das, dass Bojack ein schlecht gelaunter Alkoholiker ist.

    Wie ein Pferd, das einer Mohrrübe hinterherjagt, die ihm vor die Nase gehalten wird, strebt unser tragischer Held stets nach dem Glück, ohne es je dauerhaft zu erreichen. Das klingt etwas zu traurig für eine Comedy? Stimmt! Und genau deswegen ist die Netflix-Serie so genial. 

    Der tierische Animationsspaß schlägt teils sehr menschliche und ernste Töne an. Waksberg und sein Autorenteam schaffen es auf brillante Weise, sowohl unfassbar ulkig und vulgär zu sein, zugleich aber auch schwere Themen wie Depression oder komplexe Beziehungsprobleme mit dem nötigen Respekt zu behandeln.

    Darüber hinaus ist „Bojack Horseman“ die erste und bisher einzige Serie, die ich je gesehen habe, in der das Thema Asexualität nicht nur angeschnitten, sondern intensiv behandelt und auch positiv dargestellt wird. „Bojack Horseman“ ist also nicht nur lustig und emotional tiefgründig, sondern auch sehr progressiv.

    Ein würdiges Finale der besten Netflix-Serie aller Zeiten

    „Bojack Horseman“ gehört zu den wenigen Comedy-Serien, die nicht bloß stark beginnen, sondern dann sogar mit jeder Staffel besser werden und mit einem würdigen Finale enden, anstatt solange weiter zu machen, bis sie an Qualität verlieren. Gerade animierte Sitcoms wissen ja oft nicht, wann Schluss ist (siehe „Die Simpsons“ oder „Family Guy“).

    Der Netflix-Hit ist eine erfreuliche Ausnahme. Bojack hat es nicht nur geschafft, mich über die gesamten sechs Staffeln köstlich zu amüsieren, sondern mich auch zum Denken angeregt. Ich reflektiere nun mein eigenes Streben nach Glück noch stärker und bin zufriedener mit dem, was ich habe.

    Für mich ist „Bojack Horseman“ deshalb die beste Netflix-Serie aller Zeiten.

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