Mein Konto
    Nach 38 Jahren: Brutales Vorbild für Quentin Tarantinos "Django Unchained" ist nicht mehr indiziert
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    Das umstrittene Sklaven-Drama „Mandingo“ beeinflusste Quentin Tarantino und stand in Deutschland fast 40 Jahre auf dem Index. Das hat sich nun geändert. Demnächst kommt die ungekürzte FSK-18-Fassung in den Handel.

    Kinowelt Home Entertainment

    In Quentin Tarantinos größtem Kinohit, dem Western „Django Unchained“, lässt der Plantagenbesitzer und Sklavenhalter Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) Sklaven auf Leben und Tod gegeneinander antreten. Diese schockierenden Gewaltszenen fußen auf historischen, dokumentierten Fällen echter Gewalt zwischen Sklaven in Amerika, der von Tarantino verwendete Begriff „Mandingo Fighting“ aber geht auf den Exploitation-Film „Mandingo“ zurück.

    In Deutschland wurde „Mandingo“ 1983 indiziert, durfte also danach nicht mehr öffentlich im Laden ausgestellt oder beworben werden. Eine bei uns erschienene DVD von Kinowelt/Studiocanal wurde gekürzt. Via Schnittberichte aber haben wir erfahren, dass „Mandingo“ im September 2021 vom Index gestrichen wurde. Die FSK hat außerdem bereits eine neue DVD- und Blu-ray-Auswertung geprüft und ab 18 Jahren freigegeben. Der Film wird demnächst also ungekürzt auch in Deutschland erscheinen.

    Darum geht es in "Mandingo"

    „Mandingo“ spielt vor dem Bürgerkrieg auf einer Farm in den Südstaaten der USA, die von Warren Maxwell (James Mason) und seinem Sohn Hammond (Perry King) betrieben wird. Ganymede (Ken Norton), der als Sklave auf der Farm lebt, wird für Kämpfe auf Leben und Tod gegen andere Sklaven trainiert. Ellen (Brenda Sykes), eine weitere Sklavin auf der Farm, wird von Hammond vergewaltigt, während Hammonds Frau Blanche den Sklaven Ganymede zum Sex zwingt.

    Das Thema und vor allem der Umgang damit führte dazu, dass der 1974 veröffentlichte „Mandingo“ von der Fachpresse sehr unterschiedlich bewertet wurde, von „rassistischer Müll“ (Roger Ebert) bis „großartig“ (Robin Wood) war alles dabei. Bald können sich dann also auch Zuschauer*innen in Deutschland im Heimkino ein Bild von der ungeschnittenen „Mandingo“-Fassung machen. Wir sind gespannt, wie der von Richard Fleischer („20.000 Meilen unter dem Meer“) inszenierte Film heute wirkt.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top