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    Heute im TV: In diesem Kleinstadt-Horror von Stephen King treibt der Teufel höchstpersönlich sein Unwesen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Die Stephen-King-Verfilmung „Needful Things – In einer kleinen Stadt“ ist ein wenig in Vergessen geraten. Zu Unrecht, denn die Schauermär aus dem Jahre 1993 kann gerade schauspielerisch groß auftrumpfen.

    Koch Media

    Mit dem über 700 Seiten starken Roman „Needful Things – In einer kleinen Stadt“ hat Stephen King 1991 seinen legendären Castle-Rock-Zyklus (vorerst) beendet, zu dem auch Werke wie „Stand By Me – Das Geheimnis eines Sommers“, „The Dead Zone“, „Stark – The Dark Half“ und „Das Spiel“ zählen. Das Buch, in dem King einmal mehr die trügerische Fassade der amerikanischen Kleinstadtidylle zum Einsturz brachte, zählt unter den Anhänger*innen des Master Of Horror zu den absoluten Favoriten.

    Was durfte also nicht fehlen? Richtig, die entsprechende Verfilmung. Die sollte mit „Needful Things“ damals auch nur zwei Jahre auf sich warten lassen und konnte mit einem namhaften Cast um Max von Sydow, Ed Harris, J. T. Walsh, Amanda Plummer und Bonnie Bedelia durchaus glänzen. Trotzdem geriet das Gruselstück ein wenig in Vergessenheit – zu Unrecht. Falls ihr Lust auf den Film habt, könnt ihr ihn heute, am 8. April ab 23:50 Uhr auf Tele 5 sehen.

    Übrigens: Falls ihr euch „Needful Things“ für die heimische Sammlung zulegen wollt, solltet ihr unbedingt zur formschönen Mediabook-Auflage von Koch Media greifen. Hier liegt nämlich nicht nur die reguläre Kinofassung (115 Minuten) vor, sondern auch die amerikanische TV-Fassung, die auf eine Laufzeit von 180 Minuten kommt und der Vorlage in Details noch gerechter wird:

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    Darum geht’s in "Needful Things"

    Die beschauliche Kleinstadt Castle Rock in Maine ist der ideale Ort für das neue Geschäft des mysteriösen Leland Gaunt (Max von Sydow). Der Laden, der den Namen „Die nützlichen Dinge“ trägt, führt genau die Artikel im Sortiment, nach denen sich die Einwohner*innen ihr ganzes Leben bereits gesehen haben. Und dafür müssen die Kunden und Kundinnen nicht einmal Geld auf den Tresen legen!

    Stattdessen verlangt der undurchsichtige Ladenbesitzer von ihnen einige böse Streiche. Die Einheimischen ahnen noch nicht, dass sich niemand anderes als der leibhaftige Teufel unter sie gemischt hat und mit den üblen Scherzen einen bösartigen Plan verfolgt, der die Kleinstadt ins Chaos stürzt. Die Gewalttätigkeiten unter den Einwohner*innen eskalieren nämlich zusehends und schnell sind erste Todesopfer zu beklagen...

    Stephen King beschwört den Teufel herauf

    +++ Meinung +++

    Auch wenn „Needful Things“ nicht den ungebremsten Zerstörungsdrang der Vorlage heraufbeschwören kann, gelingt es Regisseur Fraser Clarke Heston („The Crucifer Of Blood“) und seinem Drehbuchautor W.D. Richter („Die Körperfresser kommen“) äußerst stimmungsvoll, ein bedrückendes Gefühl für die fragwürdigen Zustände innerhalb von Castle Rock aufzubauen. Irgendetwas stimmt in diesem Provinznest ganz und gar nicht – und der mysteriöse Leland Gaunt wird dafür sorgen, dass die Menschen hier schnell ihr wahres Gesicht zeigen.

    Leland Gaunt aka Max von Sydow ist es meiner Meinung nach auch, der „Needful Things“ zu einem besonderen Filmerlebnis macht. Die unheimliche Präsenz des Ingmar-Bergman-Veteranen dominiert jede Szene – selbst wenn der hagere Mann nicht im Bild ist. Durch seine teuflische Aura kann Max von Sydow den Film geradewegs an sich reißen und spielt Ed Harris und Co, die gute Leistungen bringen, aber mit relativ eindimensionalen Charakteren abgefrühstückt werden, mühelos an die Wand. Definitiv gehört Max von Sydow zu den treffendsten Stephen-King-Besetzungen überhaupt.

    Darüber hinaus gefällt das Kleinstadt-Armageddon als mystische wie mythologische Abrechnung mit dem menschlichen Wesen. Leland Gaunt, der einst sogar Bekanntschaft mit einem gewissen Zimmermann aus Nazareth gemacht hat, ist nicht nur Verführer und Manipulator, sondern auch ein waschechter Todbringer. Er bringt die Menschen zum Äußersten und hält ihnen damit den Spiegel vor. Eine ganz klassische Stephen-King-Geschichte also, die für mich hier durchaus spannend und sehenswert adaptiert wurde.

    Nachschub für Stephen-King-Fans: "Star Wars"-Macher adaptiert den neuesten Bestseller des Horrormeisters

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