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    Mehr als die Summe seiner Teile: Wie aus "Highlander" ein 80er-Kultfilm und einer der besten Fantasyfilme aller Zeiten wurde
    Michael Meyns
    Michael Meyns
    -Freier Autor
    Michael Meyns arbeitet seit Ende der 90er Jahre als freier Journalist und schreibt vor allem über Filme, Bücher und Ausstellungen. Für FILMSTARTS schreibt er seit 2012.

    Als „Highlander - Es kann nur einen geben“ 1986 in die Kinos kam, war der Film von Regisseur Russell Mulcahy ein Flop, doch mittlerweile ist „Highlander“ Kult – und einer der besten Fantasyfilme aller Zeiten!

    Es sollte nur ein kleiner, roher Fantasyfilm werden, doch am Ende kam ein Kultfilm raus: „Highlander“. Als Russell Mulcahys Film 1986 ins Kino kam, waren die Kritiken eher schlecht, besonders die simple Story wurde bemängelt. Und auf dem Papier liest sich die Geschichte einer Rasse von Unsterblichen, die sich über die Jahrhunderte bekämpfen, bis nur noch einer übrig ist, zugegebenermaßen auch nicht furchtbar aufregend. Das viel zu geringe Budget sorgte zudem dafür, dass Russell Mulcahy und sein Team an allen Ecken und Enden sparen und improvisieren musste und „Highlander“ den rohen, oft ungehobelten B-Movie-Look verleiht, der inzwischen ein Teil des Mythos geworden ist.

    Ein Epos zwischen Schottland und New York

    „Highlander - Es kann nur einen geben“ wurde Mitte der 80er Jahre vor allem in den atemberaubend schönen schottischen Highlands und den versifften Straßen von New York gedreht, Welten, die durch inzwischen legendäre Überblendungen verbunden wurden.

    Mal sieht man da Hauptdarsteller Christopher Lambert als Zuschauer bei einem Wrestling Match in der Gegenwart, und die Bilder des Kampfes transportieren ihn zu einer Schlacht im Schottland des Mittelalters. Ein anderes Mal fährt die Kamera ein Aquarium in einem New Yorker Apartment hoch und als sie an der Wasseroberfläche ankommt, taucht man aus einem schottischen See auf.

    Zwischen diesen beiden Welten springt die Handlung hin und her, erzählt parallel wie der Highlander Connor MacLeod von seinen Kräften erfährt, wie er von einem spanischen Ägypter mit dem schönen Namen Juan Sánchez-Villalobos Ramírez (Sean Connery) in die Geheimnisse der Unsterblichkeit eingeführt wird, und wie es in der Gegenwart zum lange erwarteten finalen Duell der letzten Unsterblichen kommt.

    Die besten Fantasyfilme aller Zeiten

    Newcomer Christopher Lambert lernte extra für diesen Film Englisch, war zwar kein guter Schauspieler, hatte aber enorme Ausstrahlung, war also ideale Besetzung für einen Film voller absurder Wendungen und brillanter Oberflächen. Mulcahy bediente sich dabei eines rasanten Stils voller Kamerafahrten, ungewöhnlicher Einstellungen und viel Rauch und Neonröhren, die stilprägend für das vom Musikvideo beeinflusste Kino der 80er Jahre werden sollte.

    Und das ist vermutlich ein Grund für den langanhaltenden Erfolg von „Highlander“, der längst Kultstatus erreicht hat und heute als einer der besten Fantasyfilme aller Zeiten gilt: Das er wie nur wenige andere Filme, die Zeit seiner Entstehung spiegelt.

    Was wäre „Highlander“ ohne die Musik von Queen?

    Das gilt nicht zuletzt für eines der markantesten Elemente von „Highlander“: die Musik von Queen. Dabei waren die Rocker nicht die erste Wahl der Produzenten: Eigentlich sollten die Hardrocker von Marillion die Songs beisteuern, doch sie hatten keine Zeit. Und so kam Queen zum Zug, die kurz nach dem legendären Auftritt bei Live Aid auf dem Höhepunkt ihres Ruhms standen.

    Ein Rohschnitt des Films inspirierte die Band zu Songs wie „Who Wants To Live Forever“, „A Kind Of Magic“ und dem schließlich als Titelsong verwendeten „Princes Of The Universe.“ Bei dessen Video hat man dann auch das besondere Vergnügen, Freddie Mercury und Christopher Lambert zusammen zu sehen, die sich mit Schwert bzw. Mercurys typischem kurzen Mikrofonständer quasi duellieren.

    Während „Highlander“ für Queen und Sean Connery einer von vielen Höhepunkten in der Karriere darstellt, sollte Russell Mulcahy zwar noch etliche Filme drehen, aber keinen bemerkenswerten mehr. Und auch Christopher Lambert wird wohl ewig als melancholischer „Highlander“ in Erinnerung bleiben.

    DIE "BEST OF CINEMA"-REIHE – PRÄSENTIERT VON FILMSTARTS

    Doch es gibt für einen Schauspieler sicherlich Schlimmeres, als zumindest in einem Film mitgespielt zu haben, der zu einem Kultfilm wurde und 35 Jahre später nun in schönster 4K-Restaurierung noch einmal im Kino zu sehen ist. Denn „Highlander“ kommt am 6. September 2022 für einen Tag tatsächlich noch einmal in die deutschen Kinos zurück.

    Mehr zur Event-Reihe „Best of Cinema“, findet ihr auf der „Best of Cinema“-Website. Als offizieller Medienpartner wird euch FILMSTARTS auch über die kommenden Kinostarts der Reihe auf dem Laufenden halten, die jeden Monat einen weiteren großen Klassiker zurück in die Lichtspielhäuser bringt.

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