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    Interstellar
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    Koyaanisqatsi
    Koyaanisqatsi

    10 Follower 56 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 19. November 2014
    "2001 trifft auf Koyaanisqatsi". Ich habe noch nie einen derart ergreifenden Film gesehen. Ein Weltraum-Epos mit Tiefgang, Gefühl und Menschlichkeit. Überwältigende Bilder von Wurmlöchern, fremden Welten und höheren Dimensionen. Die Liebe als Schlüssel zwischen Raum und Zeit.
    Palmovitsch
    Palmovitsch

    3 Follower 23 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 19. November 2014
    4 sterne fuer den film. ein halber stern abzug wegen dem furchtbar nervigen und viel zu lauten soundtrack. die story ist gut, wenn sie auch stellenweise etwas ins alberne abrutscht. die liebe ist der schluessel? kommunikation ueber gravitation im fuenfdimensionalen raum? alles nicht wirklich durchdacht und erklaert. nervig sind auch die endlos langen traenendrueseszenen. die szenen auf den planeten und im weltraum sind sensationell und werden lediglich vom soundtrack gestoert. alles in allem sehr sehenswert, wenn auch etliche laengen, klischees und nicht zuletzt logikfehler oder einfach scheiss ideen fuer gelegentliches kopfschuetteln sorgen.
    Max H.
    Max H.

    88 Follower 153 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 18. November 2014
    November '14, es ist wieder Zeit, die nolanesken Euphemismen "mind – blowing" und "magnificient" fliegen wieder durch die Kinosäle dieser Erde. Es zeigt sich etwas, was sich angebahnt hatte. Christopher Nolan's Filme werden zu Eventveranstaltungen hochmetaphorisiert. Ob das immer allen so recht ist?
    Ich für meinen Teil bin wie in keinem Film in diesem Jahr so sehr an die Grenzen gestoßen, inwieweit Subjektivitätsempfinden dehnbar ist. Und das bei einem Sci – Fi – Abenteuer, bei dem man doch schon der Meinung ist, zumindest als Filmliebhaber, alles gesehen zu haben. Was soll man nun einleitend sagen? In meinen Augen treffend, Christopher Nolan setzt fort, was der Großmeister mit "2001" begann und seitdem der mutige Versuch vieler weltraumverrückter Regisseure wurde: Space - Adventure – Kino. Wenn du nicht verstehen kannst, was und wie es abläuft, stell auch ja genug Fragen, dass die anderen es auch nicht verstehen. Fertig ist der Weltraum -Thriller, denkste?!
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    Wie lässt sich Theorie und Wissenschaft außerdokumentarisch in einen Unterhaltungsfilm verpacken, so oder so ähnlich muss die Frage von Kip Thorne gelautet haben, als er 2006 Spielberg und danach Nolan nach einer Antwort fragte.
    Als Antwort gegeben: Groß, größer, Inception, Interstellar. Der neuste Film des Briten ist das bei weitem hochgegriffenste Projekt seiner Karriere. Und eckt deutlich an. Das alles genau zu betrachten ist schwer und die Schichten von "Interstellar" strukturiert abzutragen, ist in etwa so erfolgsversprechend wie mit einem Zahnstocher in einen Walkadaver zu pieken. Science Fiction – Abenteuer dieser Größe haben etwas derart Monumentales, dass sie zur Zielscheibe der Diskussion auserkoren werden MÜSSEN. Und da gehört positives wie negatives Renomee ganz zwangsweise dazu: Sehen sie sich das Echo von "2001" im Jahre '68 doch mal an? Oder das von Pink Floyd's "Dark Side of the Moon"? Jene ereilte der überwältigende Zuspruch dann später.
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    Das mag zu hoch gegriffen sein, dennoch: "Interstellar" dieses Jahr sehen zu müssen, sollte unumgänglich sein. Und wer schon zuvor mit dem Briten nicht warm wurde, findet hier ein Buffett an Klagepunkten vor: Denn wo "Inception" bereits als gigantisches Angeberprodukt galt, wird "Interstellar" die Urform dessen. Es wummert, rummst und zerdreht hier ganz gehörig, vor allem hinter der Schädeldecke.
    Das liegt auch damit zusammen, dass Nolan hier sein Vorbild "2001" und sein Paradoxon – Mindfuck "Inception" als Quelle benutzt. Genaustens erkannt, entwirft der Regisseur mit seiner "Dawn of the Man" - Dystopie das Knüpfen der Existenz der Menschheit mit der Fortführung auf einem anderen Planeten zusammen. Lässt seine Pioniere ganz angestachelt und mit gleicher Inbrunst (man kann manchmal sogar das Feuer in McCougneys Augen direkt erkennen) wie die technikbegeisterte "Wir machen das" – 68er Generation in den Weltraum starten und nach dem Unmöglichen suchen. Um abschließend nicht nur zu verwirren (Das berühmte Frage – keine Antwort – Spiel), sondern in den Tiefen des Universums neue Räume zu entdecken (wie bei Kubrick auch bei Nolan im wahrsten Sinne des Wortes).
    Und im Fall wie "Inception" versucht er dem Publikum dann noch, die notwendigen Informationen nicht vorzuenthalten. Versucht, wohlgemerkt.
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    Denn auch wenn von überall schallt, "Interstellar" wäre Nolan's zugriffsfreundlichster Film, dann gilt das nicht für seine wissenschaftlichen Zusammenhänge. Paradoxerweise ziemlich brauchbar, vor allem für die Spannung des Films. Da ist es auch schonmal ganz unterhaltend, dass man einer Crew zusieht, bei der man den nächsten Schritt nicht kommen sieht und die dann aber trotzdem an banalen Problemen wie "Feind in eigener Reihe", dem berühmtem wie Weltraum – erprobten "Wir haben kein Treibstoff" oder dem Anhängen an familiären Banden zermürbt. Letzteres außergewöhnlich gut, denn hier kommt Erdung und Zugriff zugleich.
    "Interstellar" ist in erster Linie und da widerspricht man Nolan wohl kaum, das Drama um ein Versprechen eines Vaters zu seiner Tochter, umwirbelt, getestet und involviert von Zeit, (Welt)Raum und unheilschwangerer Zukunft.
    Gut, dass man dafür den Oscar – prämierten McConaughey und die für ihr junges Alter schon Leinwand erprobte Mackenzie Foy zur Verfügung hatte, denn sonst hätte Nolan's auch noch so durchdachtes Konzept schnell empfindliche Wackler einstecken müssen. Das wunderbare "Einspielen" in der Anfangsstunde ist der sichere Stand für die Emotionalität des Films, die "Interstellar" anschließend zu keinem Zeitpunkt mehr einbüßt. Und so reißt es dem Zuschauer jedes weitere Mal den Boden unter den Füßen weg, wenn sich Conaughey's Cooper und Foy's (oder eben die gealterte Jessica Chastin's) Murph begegnen oder sprechen. Den gewaltigen Einschlag erhält der Film vor allem an der Stelle, in der Cooper nach 23 Jahren seinen alternden Kindern zuschaut wie sie ihr Leben leben, verdammt, völlig handlungsunfähig danebenzusitzen.
    Dass das nahezu perfekt gelingt, ist eigentlich wahnwitzig, wenn man bedenkt, welch kühle Berechenheit man Nolan zuvor vorgeworfen hatte.
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    Fernab davon präsentiert sich Nolan aber wieder "back in form", nachdem er sich beim dramaturgisch überworfenen "Dark Knight Rises" Unkonzentrationen geleistet hatte. Das von den Gebrüdern entworfene Drehbuch umfasst wieder schön veranschaulichte Erklärmuster, eine dramturgisch ansprechende Intensität (denn das Konzept ist trotz einer Kapazität von 169 Minuten nicht eine Minute langweilig) und die ironisch unterlegten, messerscharfen Dialogfetzen, die man im Blockbusterbereich sonst so gut wie gar nicht findet.
    Zudem ist "Interstellar" wohl der lustigste Film aus der Feder des Briten. Vor allem die Marine/Bordcomputer – Einheit TARS ist eine übersprudelnde Flachsrakete mit zahlreichen Witzauswürfen in Richtung "2001"("Dann finden Sie auch besser zum Schiff zurück, wenn ich sie aus der Luftschleuse puste!") und muss auch nach Humor/Wahrheitslevel gewartet werden.
    Dass hier Nolan wieder gewagt und gewaltig inszeniert, bekommt man aber am deutlichsten in den Actionsequenzen zu spüren, da gibt es zurzeit weltweit keine Handvoll Leute, die diese Sparte so konsequent in alle Richtungen dreht wie der "Dark Knight" -Regisseur.
    Drei – viermal schafft er es den Zuschauer sogar aus seinem Sitz zu holen, so plötzlich zielt der Klimax in der ein oder anderen Szene auf die Nerven des Zuschauers. Das bloße Andocken der Gleiter wird her zur Zitterpartie, der Flug durch Raum und Zeit zur Echtzeiterfahrung und das Flüchten vor monumentalen Naturschauspielen zum Spiel gegen die Zeit. Also alles keine schlechten Vorzeichen, um bei einem IMAX – Kino in der Nähe vorbeizuschauen.
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    Dass gilt natürlich in allererster Linie für den Soundtrack von Hans Zimmer, der durch das IMAX – Kino – Design hier zum "Mittendrin statt nur dabei" – Erlebnis wird. Zunächst macht sich Zimmer ganz eindeutig an eine Vorbeugung vor dem "Also sprach Zarathustra" – Intro von Strauss, um anschließend seine klassischen Streicher mit elektrischen Impulseinflüssen und rythmischen Auf und Ab's zu divergieren. Und dann ist da noch diese Orgel. Die malträtiert Zimmer bis zum Anschlag, um aus "Interstellar" wirklich alles herauszuholen. Was in jedem anderen Film vor die Wand musiziert wäre, klappt hier auf's Eindrucksvollste. Durch Zimmer trennt sich "Interstellar" nun völlig vom herkömmlichen Film und schwingt dem Erlebniskino entgegen.
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    In welche schwierigen Gebiete der Sinnsuche sich Nolan zum Schluss begibt, dürfte klar sein (wobei eher unklar, sorry). Mit seinem vorherigen Konzept kann er sich dann aber logischerweise nicht mehr arrangieren und löst hier die Strukturen des Zeitempfinden auf, was zur wahnsinnigen Geduldsprobe für den Zuschauer werden kann, wenn er sich bei dem Vater/Tochter – Konflikt ausgeklinkt hat. Oder auch bei Dylan Thomas vielfach wiederholtem "Do not go gentle in the stars" , das hier von den zahlreichen Menschen erzählt, die dem Tode trotzen sollen und damit ebenso kurios eingebettet ist wie der Umstand, dass fallende Bücher im Medium Film zum zeitübergreifenden Phänomen werden und damit ihrem Alter trotzen.
    Nolan opfert hier, wohl zum ersten Mal in seiner Karriere, seine klinische Akkuratheit und geht damit das Wagnis des Stilbruchs ein, dass einem bis zum Abspann sauer aufschlagen kann. Seine gewaltige Odyssee, die mit dem Pioniergeist, der Wertschätzung der Technik und dem Überlebenswillen der menschlichen Existenz so wunderbar in Symbiose tritt, bekommt durch seine Emotionalität einen entweder melodramatischen oder eben humanistischen Einschlag. Diese mögliche Angriffsfläche kann besonders bei mehrmaligem Sehen somit "Interstellar"'s Damoklesschwert werden.
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    Fazit:
    Doch letztlich sind das Dinge über die Nolan nur müde lächeln kann, wenn er denn will. Wieso negative Kritik einfach keine erschütternde Relevanz erfährt, ist leicht erklärt. "Interstellar" ist darüber schlichtweg erhaben, seine epochale Stimmung, sein übergroßes Konzept erfährt in diesem Kinojahr keine Konkurrenz. Was hier enstanden ist, ist ein Sci – Fi – Abenteuer, das in Sphären vorstößt, die nicht nur kaum erforscht sind, sondern so gut wie unmöglich sind, gewagt zu werden.
    Nolan will zu Kubrick vorstoßen und wenn ein Film diesen Anspruch überhaupt erheben darf, in diesem, nein nicht Filmaspekt, sondern Erlebnisaspekt des audiovisuellen Reizes zu denken, dann ist es "Interstellar".
    Was sich im Laufe herauskristallisiert hat, wird hiermit zur Tatsache. Indem er mit der emotionalen Wucht seiner Erzählung auch das letzte Spektrum abdeckt, was ihm noch fehlte, erheben ihn seine Klasse, Kraft und sein Umfachreichtum des Filmschaffens zum Erben der größten Geschichtenerzähler des Kinos.
    Aber, und das ist das dicke Aber, welches man eben auch nicht weggestrichen bekommt, episches Sci – Fi – Kino ist und wird immer ein Phänomen der Zukunft bleiben und erhält genau daraus seine Wertigkeit. Was der Film also noch bringt, steht *zwinker**zwinker* in den Sternen. Somit nehme ich hier bewusst den einen Punkt weg. Denn wie sagte ein uns bekannter Onkel eines Superhelden mal (hier also mein emotional wuchtiger Einschlag): "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung...."
    joha W.
    joha W.

    5 Follower 27 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 18. November 2014
    Die guten 30 Minuten am Schluss retten leider nicht den Film. Nolan schafft es in seinem Film über Raumkrümmung und Relativität der Zeit dem Zuschauer das Gefühl zu vermitteln, wie es ist, wenn man gefühlte 10 Stunden einem Film beim pseudointellektuellen und ereignisarmen Dahinplätschern zuschaut, während in der realen Welt gerade mal 2 Std. vergehen... Bin mir aber nicht sicher ob das wirklich bewusst so beabsichtigt war ;-) ...und wenn, dann wars ne scheiss Idee! Schade :-)
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 17. November 2014
    Absolutes Meisterwerk!! Einer der besten Filme, den ich je gesehen habe. Werde ihn mir auf jedenfall nochmals ansehen gehen.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 17. November 2014
    Meine Erwartungen waren zugegeben relativ hoch gesteckt. Besetzung, Regisseur, Grundidee der Story - vielversprechend. Umso enttäuschender dann der Film selbst.
    Der Plot strotzt nur so vor logischen Fehlern spoiler: (Koloniegründung mit Eizellen und Leihmüttern - und das Team besteht fast nur aus Männern?)
    und physikalischen Unmöglichkeiten spoiler: (Landung auf einem Planeten in der Umlaufbahn um ein Black Hole - und dann auch noch Start mit einem Gerät von der Größe eines kleinen Jets?)
    die Darsteller agieren großteils hölzern und so emotions- wie aussagelos (Ausnahme: McConaughey, absolut unterirdisch: Hathaway).
    Einzelne Sequenzen sind durchaus optisch ansprechend, aber auch hier gelingt es dem Film nicht, Atmosphäre oder gar Spannung zu entfalten. Die auch in der hiesigen Redaktionskritik gerühmte emotionale Seite existiert praktisch nicht - gegen dieses Machwerk kommt einem sogar Kubricks "2001" wie ein Melodram vor. Der Tränenausbruch McConaugheys reißt das nicht wirklich raus, zumal ihm das komplette Fundament fehlt - wo war denn bitte die Familienbindung, als er aufgebrochen ist?
    Und der Schluß schlägt wirklich alles - an Unlogik, physikalischem Unfug und diesem unsäglichen Mix aus pseudofreiem Heldentum auf dem einsamen Ritt in den Sonnenuntergang.
    Möglichkeiten für einen guten Film hätten reichlich existiert, und das ist vielleicht das Ärgerlichste an dem Ganzen - der Film deutet durchaus häufig Entwicklungsmöglichkeiten an, die dann aber kläglich versanden. Schade.
    Darth Beutlin
    Darth Beutlin

    7 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 21. November 2014
    Klasse Film. Wer natürlich nach irgendwelchen Logik-Fehlern sucht, wird wahrscheinlich auch welche finden...aber ganz ehrlich, es soll ja keine Doku werden. Für so ein komplexes Thema ist es echt gut gemacht, find ich.
    1 Stern Abzug für: etwas mangelnde Action und teilweise zu viel Gerede. Und etwas mehr Bilder / Szenen vom Universum hätt ich mir gewünscht.
    Die Form der Roboter ist au irgendwie blöd gewesen. So kantig.
    nada-
    nada-

    34 Follower 120 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 16. November 2014
    Die Bilder sind eindrücklich, McConaughey, Chastain und Foy spielen toll auf, und Zimmers Musikuntermalung ist unbezahlbar. Ich glaube, ich hätte auch Chastain eine Stunde dabei zuschauen können, wie sie mathematische Formeln an eine Wandtafel kritzelt, wenn Zimmer dafür den Soundtrack komponiert hätte. Ein grosses Problem kriegt der Film, als Matt Damon auftaucht oder spätestens, als McConaughey ins Schwarze Loch reist, um auf der Rückseite von Murphs Bücherregal zu landen, um ihr aus dem Schwarzen Loch alle offenen Fragen beantworten zu können. Das ist ein recht plumper Schachzug. Besonders nachdenklich hat ich der Film auch nicht gestimmt, aber vielleicht bin ich ja gerade nicht besonders denkfreudig.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 16. November 2014
    Wann hat man es als Filmemacher geschafft? Vielleicht wenn die Reaktionen auf den neusten Streifen in Selbstzerfleischung ausarten. Auf soweit allen Medien werden zu Interstellar meist viele „Punkte“ vergeben und oft steht dazu irgendwo „…doch kein Meisterwerk, nur ein kleines“, oder halt „…doch, es ist ein großes…“.

    Das ist doch mal ein untrügliches Zeichen dafür, mit welch imenser Erwartungshaltung einem neuen Nolan-Film begegnet wird: Ist der Film nun „zeitlos geil“, oder doch nur „ein bisschen zeitlos geil“? Ist Regisseur Christopher Nolan nun Gandhi und Einstein in einem, oder doch nur ein bisschen? Willkommen im Streitpunkt über Schwachsinn,… oder eben nur ein bisschen Schwachsinn.

    Die Erde sagt allmählich „Goodbye!“. Klima, Wetter und Tierwelt sind mehr oder minder dahin. Noch gibt es aber regierungstechnische Apparate. Kindern wird das Scheitern der einstigen Apollo Missionen aufdiktiert (denn ein Fehlverhalten das zum Weltenende führt darf sich unter keinen Umständen wiederholen). Von Smartphones wurde sich verabschiedet, stattdessen baut man Maisplantagen, denn nur die scheinen noch den widrigen Umständen zu trotzen und Menschen ernähren zu können.

    Unser Hauptakteur Cooper (Matthew McConaughey), ehemals Astronaut, hat also zum Bauern umgeschult. Gezwungenermaßen. Seine geistigen Clever-Gene, sprangen aber auch auf die Tochter über. Praktischerweise im Kinderzimmer entdeckt die Kleine etwas ungemein Bedeutungsvolles. Letztlich führt dies zum Geheimversteck der Nasa! Dort hat man offenkundig mehr als einen Plan im Ärmel, um doch noch die Menschheit zu erretten. Na welch ein Glück dass Cooper Astronaut war - und sein Name bei der Wissenschaft noch immer hoch im Kurs steht. Er soll ins All reisen und dort seinen Teil dazu beitragen.

    Eine ganze Weile stand das Projekt „Mann reist durchs All und erlebt faszinierende Dinge“, auf der to-do-list Steven Spielbergs. Und als Christopher Nolans Bruder Jonathan von Herrn Spielberg angeheuert wurde, aus diesem Oneliner etwas mit vielen Seiten zu schreiben, fiel es zu gegebener Zeit dann auch komplett in die Hände des Geschwisterpaares. Wohlgemerkt vergingen dabei mehrere Jahre.
    "…Mein Job ist es mit ein paar großartigen Ideen zu kommen, diese in ein komplett unverfilmbares Drehbuch zu packen und dann den Filmemacher die Entscheidungen überlassen…". Und da sein Bruder und Regisseur Christopher Nolan nach Filmen wie Memento, Batman und Inception sowieso alles verfilmen darf, war es wohl einfach nur ein weiterer logischer Schritt.

    Es ist die Geschichte über das Wohl des Einzelnen, der sich doch bitte freiwillig dem Wohlergehen aller anderen unterzuordnen habe. Der Philosoph fragt also: Hat er dies zu tun? Und dann noch: Welche Umstände würden „andere“ berechtigen, diese Entscheidung zu übernehmen?
    Natürlich wird Cooper ins All reisen, um die Menschheit zu retten, aber eben um der Tochter willen. Sein Sohn versteht es, die Tochter nicht. Cooper jedoch weiß: Geht er nicht, wird ihre Zukunft grausam. Für sie beide wird er fortgehen.

    Jede einzelne Figur, die mehr als einen Satz in Interstellar zum Besten geben darf, hat ihre Gründe, und seien sie noch so naiv. Gerade diese Zurschaustellung über die Moralvorstellungen von uns als Menschen, regelt quasi den Inhalt von Nolans Science Fiction Mar. Die unendlichen Weiten des Raumes werden nur die Spielregeln sein, an die sich alle werden halten müssen. Jedenfalls solange, wie sie nur jene Regeln (er)kennen mögen.
    Interstellar befindet sich, mit einem Konfliktpotential irrsinnigen Ausmaßes, also auf einer sehr spannenden Reise.

    Einen weiteren Höhepunkt entfaltet der Handlungsort Universum.
    Das inhaltliche Spiel mit dem „rasch eine Lösung finden müssen“, es hätte für die meisten Filme gereicht - und auch in Nolans Inszenierung weiß dessen Umsetzung zu überzeugen.
    Aber erst die Konfrontation Coopers gegenüber den Mächten der Naturgesetze, nämlich sehr viel Lebenszeit zu verlieren, entfaltet einen ungeheuerlichen Sog.
    In einer Handvoll Auszügen aus dem Leben seiner gealterten Kinder, reflektiert Cooper im Weltall den Zustand des „es begreifen müssen“. Vollzogen wird dies in lediglich wenigen Sekunden dauernden Videobotschaften. Dem Astronauten, seinen Kindern die Jahr um Jahr Botschaft senden und letztlich der Zuschauer begreifen, das ganze Jahrzehnte von Leben unwiderruflich verloren sind.

    Hier preist Interstellar seine emotionale Wucht und hebt sich auf eine neue Ebene: Den Preis des Einzelnen, alle anderen erretten zu müssen. Es ist einer dieser ganz großen Kinomomente, weil so unerträglich schmerzhaft, dass man tatsächlich auf diese Erfahrung gern verzichtet hätte, statt es mitansehen zu müssen.

    So ganz kritiklos ist aber auch dieses Sci-Fi-Drama nicht. Im Gegenteil: Ist man dem gegenüber gewillt, es wäre ein leichtes Interstellar in seine Bestandteile niederzureißen.
    Hier sind es schlicht Vater und Tochter, ein kaputter Heimatplanet und der Zufall, dass Vater der weltbeste Astronaut ist.
    Woher kommt die Technik? Wie funktioniert das „schlafen“ in den Kammern? Und wo bitte ist Platz für den Treibstoff? Wie gelingt es einem Roboter nur zu „90%“ ehrlich zu sein? Und warum sind bei solchen Geschichten überhaupt sprechende Roboter an Bord? (letztere Stellen aber Dank der einzigen humor- wie auch charmevollen Note einen Gewinn dar).
    Die Liste ließe sich problemlos erweitern und man muss wirklich kein Physikstudent sein, um die Logiklücken zu verstehen.

    Den Unterschied macht die Auseinandersetzung mit den inhaltlichen Vorgaben. Christopher Nolan setzt schlicht alles voraus, damit sein Film funktioniert und er beweist damit, dass sich aus einem Exposé zum drohenden Weltuntergang, trotzdem ein Schwerpunkt entwickeln lässt.
    Dieser ist bei Interstellar eben nicht laut und brachial, sondern findet sich, wohl kalkuliert und wohlplatziert, im dramaturgischen Aufbau wieder. Die Nolanbrüder wissen ganz genau was sie aus ihren Geschichten herausholen. Ein emotionaler Schub wird immer dann gegeben, wenn denn einer kommen muss, rein um der Unterhaltung willen.
    Den Machern gegenüber erklingt’s wie ein Vorwurf, weil irgendwie sehr manipulativ und vom Reißbrett. Tatsächlich trifft es aber den Nerv der Zeit, wie eine Story über die Frage tiefster Moralvorstellung, als 2 ½ stundenlanger Film überhaupt funktionieren kann (sofern man denn eine breite Masse erreichen will).

    Und dann gibt es da noch jenen Glücksgriff. Zu einem nahezu perfekten Zeitpunkt erwischt Christopher Nolan seinen Hauptdarsteller Matthew McConaughey. Dessen Oscarehren waren zuletzt sehr verdient – aber sein Auftritt in Interstellar profitiert angesichts seines überragenden aufspielens in der ebenso sensationellen Krimiserie „True Detective“ deutlich.
    Die Umsetzung von Interstellar ist, das versteht sich schon von selbst, schier makellos.
    Gesondert hervorzuheben wäre, weil dem Genre des Science-Fiction geschuldet, das außerordentlich stimmige Bühnenbild. Ob nun Raumschiffabteil oder Wohnzimmer neben Maisfeld: Es stimmt nicht nur optisch, sondern stets natürlich. Der gewieften Schnitt ist bravourös (denn er vereint die wilden Ort- und Zeithandlungen außerordentlich verständlich) und einer überraschenden Musikuntermalung des Komponisten Hans Zimmers. Interstellars Kraft an Bilderstrecken gewinnt durch den Komponisten enorm, was nicht zuletzt dessen stilistischen Neulands zu verdanken ist. Zuletzt vermochte ihm dies 1998 für „der schmale Grat“ gelingen.

    Fazit:
    Christopher Nolans und Coopers Reise über das „Für mich“ oder aber „für alle anderen“, hält dauerhaft den Spiegel vor und maßt den Zuschauer an das Geschehene reflektieren zu müssen. Humorvoll ist das überhaupt nicht, sondern sehr ernst und teilweise sogar anstrengend. Und gerade weil Christopher Nolan die Existenz von alles und jedem in Frage stellt - und es dazu vermag bittere Wahrheiten und Erkenntnisse in einer Science-Fiction Umgebung zu betten, bewirbt er sich für das Kinojahr 2014 auch für etliche Auszeichnungen.
    HisMastersVideo .
    HisMastersVideo .

    3 Follower 19 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 16. November 2014
    Der Film ist lang, die Handlung ist dürftig, die Schauspieler haben gebleichte Zähne, der Hauptdarsteller hat einen faltigen Hals, es wird viel "philosophiert", es wird über einen Plan A, B und C gesprochen, es gibt technisches Gequatsche, trotzdem hat keiner einen Plan:
    "das schwarze Loch ist ja kugelförmig"
    -"ach, dachtest Du, es sei ein Loch?",
    der schrankförmige Roboter ist bescheuert, der Film hat keine anständige Action, die Musik braust zu einem riesen Getöse auf, um dem Zuschauer klar zu machen, dass gerade irgendwas passiert. Und was ist mit dem Kinobesucher? Der wünscht sich ein Wurmloch herbei, damit das Elend bald ein Ende hat. Und was ist die Message des Films? Genieße den Tag und fang was vernünftiges mit Deinem Leben an, statt 3 Stunden Deiner knapp bemessenen Lebenszeit mit so einem Trash zu vergeuden!
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