1987 ließ es Bruce Willis zum ersten mal als John McClane so richtig krachen, und brannte im Nakatomi Plaza ein schier nie enden wollendes Feuerwerk an flotten Sprüchen und genialer Action ab. "Stirb Langsam" gilt zurecht als einer der besten Action Filme überhaupt, da ohne große Effekte und Explosionen, aber mit einer großen Portion Ironie ordentlich die Post abgeht. Als beim zweiten Teil 1988 bereits merklich der Saft raus war, den im Grunde handelte es sich fast um eine 1:1 Adaption des ersten Teils, schlugen die Macher 1995 einen anderen Weg ein und gaben John MacClane erstmals einen Partner zur Seite, in dem Falle Samuel L. Jackson. "Jetzt erst Recht" war um einiges witziger und ironischer, und Bruce Willis beschränkte sich nicht "nur" auf einen Flughafen oder ein Hochhaus, sondern durfte es in der ganzen Stadt ordentlich krachen lassen. Mit Stirb Langsam 4.0 wurde das Franchise dann einer deutlichen Frischzellen Kur unterzogen, das Thema war 2007 plötzlich Computer Kriminalität und internationaler Terrorismus. Völlig übertrieben, aber dennoch mit viel Hang zur Ironie, war das ein zwar qualitativ nicht das Niveau von Teil 1 oder 3, aber dennoch ein kurzweiliger Action Hit. Nun also der mittlerweile 5. Teil, der nun sehr mutig ganz aus den USA nach Russland verlegt wurde. Ja, es müssen also wieder mal die armen Russen her halten, wenn die Amis keine Ideen für Bösewichte mehr haben. Auch "stirbt" Willis wieder nicht allein, sondern sein Sohn, gespielt von Jai Courtney mischt diesmal ordentlich mit. Das ergibt einige witzige Dialoge und Situationen, doch der Vater Sohn Konflikt kommt etwas zu gewollt daher, und in den dunklen Bildern der russischen Hauptstadt Moskau kommt das nötige "MacClaine" Feeling nicht auf.
Als Detectiv John McClane erfährt, das sein Sohn in Moskau verhaftet wurde, macht sie das Raubein natürlich gleich auf nach Russland, um ihm irgendwie beizustehen. Die beiden hatten seit Jahren keinen wirklichen Kontakt mehr miteinander, und so verläuft das erste Treffen der beiden dann auch ziemlich kühl, und nachdem der Gerichtssaal in die Luft gesprengt wurde und McClane Junior zusammen mit der Russen Komarov, gespielt vom deutschen Sebastian Koch, fliehen kann, befindet sich John mal wieder mitten drin in einer wilden Verbrecher Hetzjagd. Es stellt sich heraus, das der Junior insgeheim für die Regierung arbeitet und Komarov ihm eine wichtige Akte besorgen soll. So kommen sich Vater und Sohn nach der ein oder anderen brenzlichen Situation wieder näher und auch Komarov scheint ein doppeltes Spiel zu spielen. Der Weg führ das Trio dann zu einem turbulenten Showdown ausgerechnet nach Tschernobyl......
Eines vorweg. Bruce Willis ist fast 58, und wirkt trotzdem noch topfit. Jedoch scheinen die Macher nicht mehr ganz auf seine Action Qualitäten zu vertrauen, und so bekommt Newcomer Jay Courtney viel Leinwand zeit, und lässt es ordentlich krachen. Er ist genauso miesepeterig wie sein Vater, und natürlich genauso ein Hitzkopf. Doch da wäre schon das erste Problem des Films. Die Vater Sohn Beziehung wirkt auf mich etwas zu gewollt und aufgesetzt, und das ein oder andere mal fragt man sich schon, warum Willis das eigentlich alles mitmacht. Die Farbgestaltung ist bis zu Ende sehr düster und dunkel, nur die Explosionen bringen etwas mehr Farbe. Doch das Hauptproblem des Films ist nicht das er in Russland spielt, und alles dunkel und kühl wirkt, sonder die selbst für einen Action Film sehr dünne Handlung. Wieder einmal sind es die bösen Russen, die sich diesmal auf eine geheimnisvolle Akte aus sind, die ein gewisser Komarov besitzen soll. Am Ende muss auch noch Tschernobyl herhalten, und der Bösewicht fehlt meiner Meinung nach gänzlich. Zwar streuen die Macher hier und da eine Fährte, aber es fehlt doch die Präsenz und das Charisma, das zB. Alan Rickman im ersten Teil hatte. So wird ordentlich hin und her geballert, Autos fliegen durch die Luft, und halb Moskau wird in Schutt und Asche gelegt. Das sieht zwar zum Teil sehr gut aus, lässt aber den Charme der Vorgänger Filme vermissen.
Fazit: So langsam geht dem Franchise die Luft aus. Ein paar ordentliche Sprüche und Action Szenen täuschen nicht über das sehr schwache Drehbuch und den im Grunde nicht vorhandenen Bösewicht hinweg. So ist Stirb Langsam 5 ein mittelmäßiger Action Film, mit einem immer noch sehr coolen Bruce Willis.