Ja, Berlin ist hip, wahnsinnig beliebt, aufregend und wild. Kein Wunder also, das immer mehr internationale Kino- und TV-Produzenten in der deutschen Hauptstadt drehen und dabei hoffen, dass der Coolness-Faktor Berlins auch ihre Werke beflügelt. Bei „Berlin Syndrom“, einem Thriller-Drama der australischen Regisseurin Cate Shortland („Lore“, „Somersault“), das im Panorama der Berlinale 2017 gezeigt wird, geht dieses Kalkül nur zu Beginn auf. Wie schon die Titel-Anspielung auf das viel beschriebene Stockholm-Syndrom andeutet, erzählt Shortland hauptsächlich von einer Beziehung zwischen Geisel und Geiselnehmer, die unerwartete Züge annimmt. Dabei zeigt sie an der Thrillerspannung, die diese klassische Ausgangssituation (auch) verspricht, wenig Interesse und versucht stattdessen nicht sehr überzeugend, die Geschichte Deutschlands und seiner Teilung zur psychologischen Unterfütterung ihrer Fi...
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