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    Der beste Kriegsfilm aller Zeiten wieder im Kino: "Apocalype Now" ist auch nach über 40 Jahren unantastbar
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Am 7. März 2023 ist Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ in der Final-Cut-Fassung auf der großen Leinwand zu bestaunen. Auch nach 40 Jahren bildet das paralysierende Meisterwerk noch die beeindruckende Speerspitze des (Anti-)Kriegsfilm-Genres.

    STUDIOCANAL

    In „Apocalypse Now“ reisen wir in das Jahr 1969 zurück. Der Vietnamkrieg befindet sich auf dem Höhepunkt. Militärpolizist Benjamin L. Willard (Martin Sheen) säuft sich in seinem Hotelzimmer in Saigon fast ins Delirium, bekommt dann aber den streng geheimen Auftrag, den abtrünnigen US-Colonel Walter E. Kurtz (Marlon Brando) auszuschalten. Dieser hat sich von der amerikanischen Militärführung distanziert und herrscht im tiefsten Dschungel von Kambodscha über sein ganz eigenes Reich.

    Auf der Suche nach dem unkontrollierbaren Kurtz steigen die Soldaten, die mit Willard auf einem Patrouillenboot den Fluss hinunter fahren, nach und nach in ihre ganz persönliche Hölle ab. Der Tod ist dabei ein ständiger Begleiter. Verzweiflung und Wahnsinn ergeben in Kombination mit der völligen Absurdität eines sinnlosen Krieges einen explosiven Cocktail, der die Männer zu tickenden Zeitbomben erklärt. Bald schon wird Willard selbst von der mysteriösen Macht des Dschungels angezogen und scheint zusehends den Verstand zu verlieren...

    Ein legendärer Fiebertraum

    Bevor „Apocalypse Now“ Ende der 1970er-Jahre in die Kinos gekommen ist, gab es natürlich schon jede Menge Kriegsfilme, die als absolute Meisterwerke anerkannt wurden. Dazu zählen „Die Brücke“, „Im Westen nichts Neues“ oder „Der längste Tag“. Mit „Apocalypse Now“ aber sollte das Genre endgültig revolutioniert werden, weil Francis Ford Coppola hier etwas gelungen ist, was andere Filmemacher oftmals nur behaupten:

    Er hat einen waschechten, nach wie vor zutiefst beunruhigenden Antikriegsfilm in Szene gesetzt, der auch nach mehr als 40 Jahre nach seiner Uraufführung immer noch durch Mark und Bein geht.

    Die Strapazen, die Francis Ford Coppola auf sich genommen hat, um „Apocalypse Now“ zu realisieren, sind indes absolut legendär und wurden in der grandiosen Dokumentation „Hearts Of Darkness“ noch einmal eindrucksvoll eingefangen.

    Nicht nur wurde das Set von einem Sturm fast vollkommen in seine Einzelteile zerlegt. Hauptdarsteller Martin Sheen („Departed – Unter Feinde“) erlitt während der Dreharbeiten einen Herzinfarkt. Die Produktionskosten sprengten dazu jeden Rahmen, was Coppola dazu nötigte, einen großen Teil seines damaligen Privatvermögens in den Film zu investieren. Letztendlich, auch wenn es ein Höllentrip war, hat sich all der Aufwand doch gelohnt.

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    Willard (Martin Sheen) dreht langsam durch.

    Denn „Apocalypse Now“ ist ein absolutes Meisterwerk und wird heute vielerorts als bester (Anti-)Kriegsfilm aller Zeiten gehandelt. Warum, das hat Francis Ford Coppola selbst bei den Filmfestspielen in Cannes 1979 festgehalten, bei denen sein Vietnam-Epos die Goldene Palme, also die höchste Auszeichnung, erhalten hat:

    „Der Film handelt nicht von Vietnam. Er IST Vietnam. Wir waren im Dschungel. Wir waren zu viele. Wir hatten Zugriff auf zu viel Geld, zu viel Ausrüstung – und nach und nach wurden wir wahnsinnig“. Deswegen ist „Apocalypse Now“ nicht nur eine visuelle, sondern auch eine zutiefst körperliche Erfahrung. Der Horror des Krieges wird hier erfahrbar gemacht.

    Ein Meilenstein in neuester Fassung

    Dass sich „Apocalypse Now“ einen solch heiligen Status in der Filmgeschichte erobern konnte, liegt eben daran, dass Francis Ford Coppola hier keine Gefangenen macht. So wie die Schauspieler und die Crew hinter der Kamera nach und nach dem Wahnsinn immer näher gekommen sind, ist auch der Film selbst ein rauschhafter Fiebertraum, dessen giftiger Sogwirkung man einfach nicht entkommen kann. Die Erschöpfung der Charaktere überträgt sich geradewegs auf das Publikum. „Apocalypse Now“ ist ein dreistündiger Kampf. Eine Tour de Force.

    Dabei ist es übrigens auch egal, in welcher Fassung man „Apocalypse Now“ letztlich schaut, denn der Film bleibt immer ein Meisterwerk. Eine kurze Übersicht über die verfügbaren Versionen soll es an dieser Stelle dennoch geben:

    Neben der herkömmlichen Kinofassung, die auf 147 Minuten kommt, erschien 2001 die sogenannte Redux-Fassung, die mit 196 Minuten die bislang längste Fassung darstellt. Diese gilt inzwischen auch als Referenz. Zum 40-jährigen Jubiläum hat Francis Ford Coppola den Final Cut (183 Minuten) anfertigt, der nun auch wieder im Kino laufen wird. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus den beiden vorherigen Schnittfassung und eignet sich ebenfalls als grandioser Einstand, sollte man „Apocalypse Now“ zuvor noch nie gesehen haben.

    Die Best Of Cinema Reihe – Präsentiert von FILMSTARTS

    „Apocalypse Now“ läuft am 7. März 2023 wieder in den deutschen Kinos – und das auch noch in messerscharfem 4K, also so gut, wie ihr den Film noch nie auf der großen Leinwand sehen konntet.

    Im Rahmen der Event-Reihe „Best of Cinema“ kommt jeden Monat ein großer Klassiker zurück in die Kinos und mit „Rambo“ zum Auftakt geht die erfolgreiche Reihe auch 2023 weiter. Als offizieller Medienpartner werden wir euch bei FILMSTARTS auch über die kommenden Kinostarts im Rahmen von „Best of Cinema“ auf dem Laufenden halten. Mehr erfahrt ihr auf der „Best of Cinema“-Website. Und falls ihr schon mal wissen wollt, welche Highlights neben „Apocalypse Now“ noch für die erste Jahreshälfte 2023 angekündigt sind, empfehlen wir euch den folgenden Artikel:

    Erotik-Meisterwerk, Stallone-Kult, zwei der besten Filme aller Zeiten & mehr: Diese Film-Highlights kommen 2023 nochmal ins Kino!

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