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    Shane Black hat eine Erklärung, warum sein "Predator"-Film so ein Desaster geworden ist!
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: vom obskuren 70er-Jahre-Horrorfilm über Kunstfilme von Chantal Akerman bis hin zum neuesten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Predator: Upgrade“ stieß 2018 bei den Fans und Kritiker*innen nur auf wenig Gegenliebe. Auch der Regisseur ist rückblickend nicht begeistert von seinem Film – und lobt stattdessen eine andere Version des Sci-Fi-Action-Stoffes...

    2008 kam mit „Predator: Upgrade“ der vierte Film der Alien-Saga in die Kinos, die 1987 mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle ihren Anfang nahm (die beiden „Alien vs. Predator“-Filme nicht mitgerechnet). Nachdem „Predators“ acht Jahre zuvor nicht allzu viel Neues zu dem Stoff eingefallen war, standen die Zeichen mit „Predator: Upgrade“ auf Neubeginn:

    Schließlich war Shane Black für das Reboot verantwortlich, der mit seinen Drehbüchern zu Action-Klassikern wie „Lethal Weapon“ und eigenen Regiearbeiten wie „Kiss, Kiss, Bang Bang“ durchaus eine eigene Handschrift unter Beweis gestellt hat – und sein Talent für Buddy-Komödien auch ins „Predator“-Franchise einbrachte.

    Unser Chef-Kritiker Christoph Petersen nannte „Predator: Upgrade“ in seiner 4-Sterne-Kritik ein „von der ersten bis zur letzten Minute (…) unheimlich unterhaltsames 80s-Nerdfest“, und auch der Autor dieser Zeilen hatte ziemlich viel Freude mit Blacks zitatfreudiger und trotzdem auf eigenen Beinen stehender Neuauflage, der man ihre chaotischen Produktionsumstände kaum anmerkt.

    Den übrigen Kritiker*innen und Fans ging es da ein bisschen anders – mit gerade einmal 34 Prozent positiven Kritiken bzw. 32 Prozent positiven User-Wertungen ist „Predator: Upgrade“ der bis heute mit Abstand am schlechtesten bewertete „Predator“-Film auf der Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes. Und auch das weltweite Einspielergebnis von „Predator: Upgrade“ blieb deutlich unter den Erwartungen.

    Im Post-Mortem-Podcast von Regisseur und Drehbuchautor Mick Garris, der selbst so seine Erfahrungen mit mal mehr („Critters 2“), mal weniger („Psycho 4“) erfolgreichen Horror-Sequels gesammelt hat, versuchte sich Shane Black nun an einer Erklärung für das Desaster: „Predator: Upgrade“ sei einfach der falsche Film gewesen.

    "Wunderbares Kunstwerk, das an Kubrick erinnert"

    „Wir haben es versucht“, so der „Iron Man 3“-Regisseur. „Ich nehme die Kritik an für das, was ich falsch gemacht habe. Ich habe einfach nicht den Predator-Film gemacht, den die Leute sehen wollten. Ich werde niemandem – auch nicht dem Studio – die Schuld für einen misslungenen Film geben. Wir haben etwas anderes versucht, und rückblickend denke ich, dass wir nicht auf der Höhe der Zeit waren. Wir haben einen Autokino-Film gedreht, und nun gibt es dieses wunderbare Kunstwerk, das an Kubrick erinnert (…) Vielleicht hätten wir stattdessen etwas anderes machen sollen, aber wer weiß?“

    Mit dem „wunderbaren Kunstwerk“ nimmt Black übrigens Bezug auf „Prey“, das 2022 exklusiv auf Disney+ veröffentlichte „Predator“-Prequel von Dan Trachtenberg. Das lief zwar nicht im Kino, bekam aber trotzdem weit mehr Aufmerksamkeit (und gefiel nahezu allen außer dem Autor dieses Artikels).

    Ab heute bei Disney+: In "Prey" geht der Predator wieder auf die Jagd – und das 300 Jahre vor unserer Zeit!

    „Es ist der mythische Aspekt von ,Predator´, der die Leute anzusprechen scheint“, erklärt Black weiter – denn das eher düstere Survival-Drama „Prey“ ist im Jahr 1719 angesiedelt und spielt mit Western-Motiven. „Ich führe unseren Misserfolg darauf zurück, dass wir in den Augen einiger Leute den falschen Film gemacht und das falsche Drehbuch verfilmt haben. Damit habe ich kein Problem, und ich übernehme die Verantwortung für alle Fehler, die im Film gemacht wurden.“

    Es ist ein bisschen schade, wie wenig Shane Black heute zu seinem Versuch steht, neue Wege zu beschreiten und zugleich einen Film zu machen, der wieder so viel Spaß macht wie „Predator 2“ im Jahr 1990 (denn mehr Mut zum Autokino würde dem heutigen Blockbuster sicher nicht schaden).

    Da der 61-Jährige seitdem keinen neuen Film mehr veröffentlicht hat, scheint es allerdings tatsächlich so, als hätte der „Predator“-Flop Spuren hinterlassen. Zurzeit arbeitet Black am Drehbuch zu „Lethal Weapon 5“ und bereitet u.a. einen Film über den fiktiven 30er-Jahre-Abenteuerhelden Doc Savage mit Dwayne Johnson vor.

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