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    Einer der schlimmsten Tyrannen der Weltgeschichte wird zum Vampir: Netflix-Trailer zur Horror-Satire "El Conde"
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kubes bevorzugte Filmemacher sind David Fincher, David Lynch, Martin Scorsese, Paul Thomas Anderson, Christopher Nolan, Stanley Kubrick, Quentin Tarantino, Joachim Trier sowie Steve McQueen.

    Der Trailer zum Netflix-Original „El Conde“ sieht nicht nur stylisch und auf makabre Art sehr unterhaltsam aus. Was ihn besonders macht, ist, dass die Story vom realen Leben eines der berüchtigtsten Dikatoren der jüngeren Geschichte inspiriert ist.

    Der chilenische Filmemacher Pablo Larraín sorgte schon mit diversen brillant inszenierten und geschriebenen, deshalb vielfach ausgezeichneten Werken wie „No“, „El Club“ oder „Ema“ für Furore. Die meiste Aufmerksamkeit wurde ihm aber für seine wunderschön aussehenden und clever fiktionalisierten Biopics über weltberühmte Persönlichkeiten zuteil. Die Rede ist von „Neruda“ über Schriftstellergenie Pablo Neruda, „Jackie“ über die Witwe von US-Präsident John F. Kennedy und zuletzt „Spencer“ über Prinzessin Diana.

    Seine neueste Arbeit ist „El Conde“, eine Satire über den von 1973 bis 1990 an der Spitze Chiles gestandenen Diktator Augusto Pinochet. Den für den Tod und die Verschleppung abertausender seiner Landsleute verantwortlichen General stellt er in der für Netflix produzierten, herrlich schwarzhumorigen Story als einen lebensmüden Vampir dar.

    Der Film hat seine Weltpremiere am 31. August 2023 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig gefeiert, wo er im Wettbewerb um den Goldenen Löwen antritt. Am 15. September 2023 startet „El Conde“ dann weltweit im Programm des Streaming-Services Netflix.

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    Auch wir konnten „El Conde“ bereits in Venedig schauen. FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen kommt in seiner 3,5-Sterne-Kritik zum Film zu folgendem Fazit: „Eine bitterböse politische Vampir-Farce irgendwo zwischen großer Filmkunst und blutiger Farce, die vielleicht nicht ganz so originell ist, wie die Macher*innen selbst zu glauben scheinen, aber dennoch mächtig Laune macht und dazu auch noch buchstäblich Biss hat!“

    Das Warten auf den Netflix-Release lohnt sich also. Doch bis es so weit ist, könnt ihr euch die Zeit mit der (wiederholten?) Sichtung der durch die Bank lohnenden, früheren Werke von Larraín vertreiben. Der starke „Spencer“ mit Kristen Stewart als Lady Di ist zum Beispiel aktuell ohne Aufpreis im Streaming-Abo von Amazon Prime Video zu sehen. Alternativ ist der Film u. a. beim Online-Handelsriesen auch als Blu-ray/DVD* zu haben.

    Das ist die Story von "El Conde"

    Augusto Pinochet (Jaime Vadell) ist nicht, wie weltweit berichtet, 2006 verstorben. Vielmehr lebt er noch immer, von der Außenwelt zurückgezogen, mit seiner Ehefrau Lucía (Gloria Münchmeyer) in einem großen Haus, irgendwo im nahezu menschenleeren Süden Chiles. Denn der ehemalige Diktator ist ein mittlerweile 250 Jahre alter Vampir.

    Der greise Blutsauger hadert jedoch mit seinem Image und dem schlechten Ansehen seiner Person. Und zwar so sehr, dass er seiner Existenz nun wirklich ein Ende setzen will. Allerdings hat er kein Problem damit, dass die Geschichte ihn als Mörder und rücksichtslosen Tyrannen sieht. Vielmehr ärgert es ihn, dass er der Steuerhinterziehung und der Unterschlagung von Millionen bezichtigt wird.

    Um diesen Umstand geradezurücken, engagiert er eine junge Nonne (Paula Luchsinger) als Buchhalterin, die seine Finanzen durchleuchten und so seine diesbezügliche Unschuld beweisen soll. Sobald seine Rehabilitation erreicht ist, plant er durch eigene Hand aus dem Leben zu scheiden. Doch dann kommt alles ganz anders...

    Wenn ihr „El Conde“ und andere wichtige Neustarts aller Genres – egal ob auf großer Leinwand, im Streaming oder fürs Heimkino – auf keinen Fall verpassen wollt, dann abonniert doch einfach unseren kostenlosen Newsletter, der jeden Donnerstag erscheint.

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