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    "Wie ein privates Video der Ex-Frau": Meisterregisseur erklärt, warum er die Fortsetzung zu seinem eigenen Sci-Fi-Hit nicht sehen will
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mit der gigantischen Monster-gegen-Roboter-Schlägerei „Pacific Rim“ gelang Guillermo del Toro vor 10 Jahren ein Hit. Nur ein simples Versäumnis ist daran schuld, dass er die Fortsetzung nicht selbst gedreht hat – die er bis heute nicht gesehen hat...

    Mehrmals hat Guillermo del Toro in Interviews bekannt gegeben, dass er Monster und Roboter liebe, als sei er noch ein kleines Kind. Dementsprechend wurde für den 59-Jährigen ein absoluter Wunschtraum wahr, als er vor zehn Jahren die Möglichkeit bekam, mit „Pacific Rim“ seinen bis heute aufwändigsten und teuersten Film zu drehen – geht es in diesem doch um nicht viel anderes, als dass gigantische Roboter gegen Kaijūs (eine japanische Bezeichnung für riesige Monster) kämpfen.

    „Pacific Rim“ verschlang gewaltige 180 Millionen Dollar und war mit einem weltweiten Einspielergebnis von 411 Millionen (plus weiteren 60 Millionen im Heimkino) erfolgreich genug, dass über eine Fortsetzung nachgedacht wurde.

    Die kam bekanntlich fünf Jahre später und unter der Regie von Steven S. DeKnight (der als Drehbuchautor und Produzent ansonsten vor allem für TV-Serien wie „Spartacus“ tätig war) ins Kino, konnte aber weder qualitativ noch in Sachen Box Office an seinen Vorgänger anknüpfen: Während „Pacific Rim“ von FILMSTARTS noch stolze 4 von 5 Sternen erhielt, kam der Nachfolger über Mittelmaß (2,5/5) nicht mehr hinaus. Und mit einem Einspielergebnis von 290,9 Millionen Dollar (bei einem ähnlich hohen Budget) war er auch an den Kinokassen eine Enttäuschung. Wäre das anders gelaufen, wenn erneut Guillermo del Toro als Regisseur verantwortlich gewesen wäre?

    Die Wahrscheinlichkeit ist zumindest hoch – schließlich konnte man „Pacific Rim“ seine Leidenschaft für das Genre in jeder Sekunde ansehen. Umso ärgerlicher ist es, dass der „Hellboy“-Regisseur tatsächlich kurz davor stand, auch den zweiten Teil zu inszenieren – und nur ein banales Versäumnis dafür gesorgt hat, dass er schließlich doch das Feld räumte.

    „Wir haben uns darauf vorbereitet, einen Film zu machen, der sich vom ersten unterscheidet, der aber vieles von dem fortsetzt, was ich im ersten Teil erzählt habe“, so del Toro beim Q&A nach einem Jubiläums-Screening von „Pacific Rim“ (via Collider). „Was dann passierte, ist Folgendes: Sie [die Studioverantwortlichen] mussten um 17 Uhr eine Anzahlung für die Studiokulissen in Toronto leisten, oder wir würden sie für viele Monate verlieren. Ich sagte: ,Vergesst nicht, die Kulissen rechtzeitig zu bezahlen, sonst verlieren wir sie', fünf Uhr kam und wir verloren die Kulissen. [Die Studiomanager] meinten: ,Nun, wir können es in China drehen.' Und ich antwortete: ,Was meint ihr mit WIR? Ich muss jetzt ,Shape Of Water' machen.'“

    Guillermo del Toro will "Pacific Rim 2" nicht sehen

    Nicht die schlechteste Alternative: Die Liebesgeschichte zwischen einer Frau und einem mysteriösen Fischwesen brachte Guillermo del Toro den Goldenen Löwen in Venedig und mehrere Oscars ein, darunter Bester Film und Beste Regie. Trotzdem ist es schade, dass „Pacific Rim 2“ wegen einer vermeintlichen Lappalie nicht der Blockbuster wurde, der er hätte sein können.

    Die Frage, ob er das Sequel denn mittlerweile gesehen hätte, verneinte der Filmemacher. „Ich habe den Film nicht gesehen, denn das ist ein bisschen so, als würde man sich private Videos von seiner Ex-Frau ansehen. Es ist schrecklich, wenn sie hervorragend sind, und noch viel schlimmer, wenn sie minderwertig sind. Das möchte man lieber nicht wissen.“

    Die Chance, dass del Toro „Pacific Rim 2: Uprising“ hervorragend findet, ist eher gering – es ist also vermutlich die beste Entscheidung, weiterhin die Finger von dem Film zu lassen.

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