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    Christopher Nolan hat für "Oppenheimer" eine wichtige Sache entdeckt, die selbst Historiker nicht mehr wussten!
    Joana Müller
    Joana Müller
    -Redakteurin
    Von bildgewaltigen Fantasy-Blockbustern über ruhige Indie-Dramen bis hin zu trashigen RomComs kann sich Joana für alles begeistern - außer Horrorfilme.

    Christopher Nolans „Oppenheimer” ist gespeist mit komplexen historischen Fakten und in sich ein Zeugnis für die außergewöhnliche Recherche des Filmemachers. Nolan hat dabei sogar eine wichtige Sache gefunden, welche die Geschichtsschreibung übersah.

    Mit „Oppenheimer” hat Christopher Nolan einmal mehr bewiesen, dass er komplexe Welten auf der großen Leinwand erschaffen kann und eine der stärksten Waffen, die ein Film zu bieten hat, nicht immer nur das bewegte Bild sein muss, sondern auch der Dialog sein kann. Tatsächlich liefern sich die Akteure in „Oppenheimer” beeindruckende Wortgefechte, die nur so voller historischer Fakten und wissenschaftlichem Fachwissen triefen. Um sich diese Wahrhaftigkeit zu eigen zu machen, hat Nolan in erster Linie die Biografie „American Prometheus: The Triumph And Tragedy Of J. Robert Oppenheimer” von Kai Bird und Martin J. Sherwin über den Vater der Atombombe auseinandergenommen, seine Recherche hier jedoch nicht enden lassen.

    Denn wie tief Nolan für „Oppenheimer” in der Geschichte gegraben hat, beschreibt Jada Yuan nun in ihrem Buch „Unleashing Oppenheimer: Inside Christopher Nolans Explosive Atomic-Age Thriller”. Darin kommt ein interessanter Aspekt um den Physiker David Hill zu Tage, der am Manhattan Project beteiligt war und später ein wichtiger Verbündeter von Oppenheimer in der Senatsanhörung gegen Lewis Strauss werden sollte.

    Der im Film von Rami Malek verkörperte Wissenschaftler lieferte in der historischen Anhörung eine filmreife Aussprache gegen Strauss, in welcher er ihm Rachsucht gegen Oppenheimer unterstellte.

    Nolan entdeckte filmreife Aussage von Physiker David Hill, die "Oppenheimer"-Biografie übersehen hat

    Diese Aussage habe Nolan erst bei seiner intensiven Recherche in den Akten wiedergefunden, wie er nun in „Unleashing Oppenheimer” erklärte (via Slash Film): „Als ich die Aussage von David Hill gefunden habe, wo er sich einfach so vor das Senatskomitee und die gesamte Nation stellt und die Wahrheit über Lewis Strauss sagt, war das ein außergewöhnlicher Moment. Seine Aussage war verheerend, denn er sprach über Lewis’ rachsüchtige Natur. Diese Sachen passieren im echten Leben normalerweise nicht. Das ist normalerweise ein Kunstgriff.”

    Tief beeindruckt von seinem Fund, hat Nolan die Rede von David Hill Wort für Wort in seinen Film inkludiert und damit ein Stück der Geschichte wieder hineingeschrieben, das in der umfangreichen Biografie „American Prometheus” von Kai Bird und Martin J. Sherwin gefehlt hat. Denn als er Bird das Drehbuch schickte, um mit ihm über ein paar Details zu sprechen, wusste dieser überhaupt nicht, welche Rolle David Hill in der Anhörung gespielt haben soll.

    Universal Pictures
    Rami Malek in "Oppenheimer"

    Wie in „Unleashing Oppenheimer” nachzulesen ist, habe Bird jedoch erfreut über diese Ausarbeitung reagiert: „Ich fand das ganz fantastisch. Es hat gezeigt, dass Nolan auch seine eigenen Recherchen angestellt hat und auf etwas eingegangen ist, das wir zwar gefunden, aber nicht weiter ausgeführt haben. Es war toll.”

    Wie vielschichtig auch das erschütternde Ende von „Oppenheimer" ist, könnt ihr in unserem Erklärartikel nachlesen:

    Das Ende von "Oppenheimer" erklärt: Darum ist es das erschütterndste Finale aller Zeiten

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