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    "Erschreckend brutal": Quentin Tarantino hat in letzter Sekunde eine der härtesten Szenen aus "Django Unchained" gestrichen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    „Django Unchained“ erhielt nicht nur hervorragende Kritiken, sondern brachte Quentin Tarantino auch seinen zweiten Drehbuch-Oscar ein. Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn er eine grausame Vergewaltigungsszene im Film gelassen hätte...

    Mit „Django Unchained“ hat sich Quentin Tarantino den Traum erfüllt, einen (postmodernen) Western in Szenen zu setzen. Dafür gab es nicht nur nahezu durch die Bank weg famose Kritiken. Er konnte auch seinen zweiten Drehbuch-Oscar nach „Pulp Fiction“ mit nach Hause nehmen. Dass der Film letztendlich auf so viel Gegenliebe gestoßen ist, hatte vielleicht auch damit zu tun, dass sich Tarantino in letzter Sekunde dazu entschieden hat, eine besonders grausame Szene aus dem Film zu streichen.

    Kerry Washington, die in „Django Unchained“ in die Rolle der Broomhilda geschlüpft ist, hat in ihren Memoiren Thicker Than Water enthüllt, dass Tarantino eigentlich den Plan verfolgt hat, den Schrecken der Sklaverei noch expliziter zu veranschaulichen. Im ursprünglichen Drehbuch gab es eine Szene, in der Broomhilda vergewaltigt wird und die von Washington als „erschreckend brutal“ bezeichnet wird. Außerdem gab eine Sequenz, in der Broomhilda nackt eine Straße entlangläuft, nachdem sie dem Missbrauch ihrer Peiniger für einen kurzzeitigen Moment entkommen ist. Letztlich haben es diese Momente aber nicht in den Film geschafft, wie Washington erklärt:

    Genug Schrecken in "Django Unchained"

    „Jamie Foxx und Quentin standen in der Ecke. Die beiden schauten auf den Lehmboden, und als ich auf sie zuging, verkündete Tarantino, dass wir alle nach Hause gehen. Die Szene würde aus dem Drehbuch herausgestrichen. Vielleicht war es etwas, was Jamie Tage zuvor zu Quentin gesagt hatte und das endlich durchgesickert war. Vielleicht hatte sich für Quentin, der in dieser Hütte stand, etwas verändert. Auf jeden Fall war es die Antwort auf die Gebete, die ich auf meinen Knien geflüstert hatte.“

    Was Quentin Tarantino letztendlich dazu veranlasste, seine Meinung über die Szenen zu ändern, ist unklar. Ob diese aber für den Film wirklich notwendig gewesen wären, lässt sich wohl recht einfach beantworten: Nein. „Django Unchained“ bietet genug bestialisches Material, um die Gräueltaten der Sklaverei zu verdeutlichen. Um erfahrbar zu machen, wie groß das Leid von Broomhilda ist, benötigt es die Vergewaltigungsszene einfach nicht. So war es wahrscheinlich das Beste, dass Tarantino auf eindeutig visuelle sexuelle Gewalt verzichtet hat.

    "Habe die Schnauze so voll": Die Fortsetzung eines Sci-Fi-Meilensteins hat Quentin Tarantino so richtig sauer gemacht

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