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    Hausaufgaben von Quentin Tarantino: Diese 3 Filme musste Uma Thurman zur Vorbereitung auf "Kill Bill" sehen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Liebt es, wenn Filme in Bewegung sind – und bekommt von (guten!) Action-Filmen deshalb niemals genug. „Speed“ hat seine Leidenschaft für Action-Kino einst entfacht, und durch Filme wie „Ambulance“ oder „RRR“ lebt sie weiter.

    Quentin Tarantino hat sich von einer Vielzahl von Filmen zu seinem Rache-Epos „Kill Bill“ inspirieren lassen. Wir verraten euch, mit welchen davon sich Uma Thurman auf ihre Rolle vorbereiten sollte – und wo ihr sie sehen könnt.

    Filme schauen als Hausaufgaben? Für Schauspieler*innen gehört das zum Arbeitsalltag. Denn es kommt nicht selten vor, dass sich Regisseur*innen für ein neues Werk von anderen Filmen inspirieren lassen. Das kann den Stil betreffen, aber auch bestimmte Charaktere, die als Vorbild für eine neue Filmfigur dienen. Gerade dann bekommen Stars häufig aufgetragen, sich zur Vorbereitung bestimmte Filme anzusehen – erst recht, wenn sie mit einem Kino-Nerd wie Quentin Tarantino zusammenarbeiten.

    So musste sich auch Uma Thurman erst einmal vor den Fernseher setzen, bevor sie für ihre Rolle in den beiden „Kill Bill“-Filmen das Samuraischwert in die Hand nehmen durfte. „Große Künstler klauen, sie machen keine Hommagen“, hat Tarantino einmal zu Protokoll gegeben – und so finden sich in „Kill Bill“ gleich tonnenweise Versatzstücke aus der Kinogeschichte wieder, vom gelben Overall der Braut (den zuvor Bruce Lee in seinem letzten Film „Game Of Death“ trug) bis hin zum Soundtrack, der unter anderem Ennio-Morricone-Stücke aus Western-Klassikern wie „Zwei glorreiche Halunken“ recycelt. Doch bei Uma Thurman hat sich Tarantino auf drei Filme beschränkt – wir verraten euch, welche das sind und wo ihr sie sehen könnt.

    1. "Coffy – Die Raubkatze" (1973)

    Studio Hamburg Enterprises GmbH
    Pam Grier als "Coffy - Die Raubkatze"

    Es ist kein Geheimnis, dass Tarantino das Blaxploitation-Genre schätzt – jene Gattung von Low-Budget-Actionfilmen, die von Afroamerikaner*innen entwickelt wurde, um einen Kontrapunkt zur oftmals stereotypen Darstellung von Schwarzen im US-amerikanischen Genre-Kino zu setzen. Am deutlichsten wurde das in „Jackie Brown“ (1997), den Tarantino mit Blaxploitation-Ikone Pam Grier in der Hauptrolle drehte.

    Einen ihrer Filme sollte sich Uma Thurman für „Kill Bill“ ansehen: „Coffy – Die Raubkatzeerzählt von der Krankenschwester Coffy (Grier), deren 11-jährige Schwester in den Drogensumpf gerät. Um sich zu rächen und andere Mädchen vor den Fängen der örtlichen Drogenmafia zu bewahren, begibt sich Coffy eigenhändig auf die Jagd nach den Verantwortlichen – und entdeckt, dass hochrangige Politiker mit den Gangstern unter einer Decke stecken. Die Entschiedenheit, mit der Coffy ihren Rachefeldzug begeht, weist durchaus Parallelen zu Thurmans „Braut“ auf.

    2. "Lady Snowblood" (1973)

    Alive AG
    "Lady Snowblood"

    Noch ein Rache-Epos: O-Ren Ishii (Lucy Liu), eine der Haupt-Antagonistinnen der Braut, hat Tarantino nach dem Vorbild der „Lady Snowblood“ modelliert. Denn Yuki (Meiko Kaji, die auch in der für „Kill Bill“ maßgeblichen „Sasori“-Reihe die Hauptrolle spielte) ist wie O-Ren eine eiskalte Profi-Killerin, die keinerlei Erbarmen kennt. Doch auch sie hat eine traumatische Vergangenheit, die Aufschluss darüber gibt, wie sie zu der werden konnte, die sie ist.

    Yuki kommt in einem Frauengefängnis zur Welt, ihre Mutter – die von mehreren Wärtern vergewaltigt wurde, zu denen auch Yukis Vater gehören muss – stirbt bei der Geburt. Vor ihrem Tod verfügt sie, dass sich ihre Tochter an den Männern rächen soll, die ihren Mann ermordet und sie geschändet haben. Und so steht Yukis Leben von Anfang an im Zeichen von Tod und Vergeltung.

    Die Anime-Sequenz aus „Kill Bill“, die O-Rens Weg vom hilflosen Mädchen zum Kopf eines Attentats-Kommandos nachvollzieht, geht so fast als Kurzversion von „Lady Snowblood“ durch. Auch der Finalkampf im Schnee ist dem japanischen Actionfilm entlehnt.

    3. "The Killer" (1989)

    BbA FILMS
    ‎ Chow Yun-Fat in "The Killer"

    Wer Action sagt, muss auch John Woo sagen. Und „The Killer“ (1989) ist der eine Film, den man definitiv gesehen haben sollte, wenn man einen Eindruck vom furiosen Actionkino aus Hongkong gewinnen will, das längst nicht nur Tarantino inspiriert hat (auch „Matrix“ wäre ohne John Woo, Tsui Hark und Co. undenkbar gewesen). Nachdem er 25 Jahre lang auf dem Index stand, gibt es den Film ab dem 8. Dezember in Deutschland übrigens erstmals auf Blu-ray zu kaufen. Hier* könnt ihr ihn vorbestellen.

    Derzeit dreht John Woo ein Remake seines Klassikers, und es wird sich zeigen, ob es dem „Face/Off“-Regisseur gelingt, an seine eigene Großtat anzuknüpfen, die zwischen in Slow Motion aufflatternden Tauben und spektakulären Schießereien, bei denen unter anderem eine Kirche dem Erdboden gleichgemacht wird, sogar noch Zeit für eine Liebesgeschichte findet. Für „Kill Bill“ waren sowohl Woos stilisierte Action-Inszenierung als auch die Charakterisierung des Killers richtungsweisend, der sich bei all dem vergossenen Blut einen moralischen Kompass bewahrt.

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