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    "Ich denke, es war ihm eine Lehre": Dieser "Inglourious Basterds"-Star musste sich gegen die Vorurteile von Quentin Tarantino wehren
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Neben Christoph Waltz war in „Inglourious Basterds“ noch ein anderer Filmstar mit deutschen Wurzeln zu sehen, der es in Hollywood bereits geschafft hatte: Diane Kruger. Doch anfangs wollte Quentin Tarantino sie gar nicht haben...

    Diane Kruger ist in der beschaulichen 8.000-Seelen-Gemeinde Algermissen in Niedersachsen geboren, doch heute zählt die Schauspielerin zu Deutschlands größten Hollywood-Exporten: Zwar kehrt die 47-Jährige hin und wieder in ihre Heimat zurück (um etwa mit Fatih Akins NSU-Thriller„Aus dem Nichts“ mal eben den renommierten Darstellerinnen-Preis in Cannes abzusahnen) oder dreht Filme in Frankreich. Weltweiten Ruhm erlangte sie aber durch US-Filme wie „Troja“, in dem sie 2004 u.a. neben Brad Pitt zu sehen war.

    Eine ihrer bemerkenswertesten Rollen spielte Kruger (ebenfalls an der Seite von Pitt) als Filmstar und Spionin Bridget von Hammersmark in Quentin Tarantinos Weltkriegs-Epos „Inglourious Basterds“ (2009). Der „Pulp Fiction“-Regisseur war für den auf Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch gedrehten Film auf der Suche nach Schauspieler*innen, deren Nationalität und Sprache mit der ihrer Figuren übereinstimmen, um aufgesetzte Akzente zu vermeiden. Was hätte da näher gelegen, als mit Kruger einen Filmstar mit deutschen Wurzeln zu engagieren, der aber vor allem in internationalen Produktionen zu sehen und auch in Hollywood bestens vernetzt ist?

    Doch anders als bei Christoph Waltz, der von Anfang an Tarantinos Traumbesetzung war, hatte der 60-Jährige anfangs so seine Bedenken, ob Diane Kruger tatsächlich die beste Wahl ist. Das hat der „Unknown Identity“-Star im Podcast Reign With Josh Smith verraten. „Er wollte mich nicht vorsprechen lassen, weil er einen Film gesehen hat, in dem ich mitgespielt habe und der ihm nicht gefallen hat“, so Kruger. „Er hat von Anfang an nicht an mich geglaubt. Der einzige Grund, warum er mich vorsprechen ließ, war, dass er sonst niemanden mehr zum Vorsprechen hatte.“

    Auch nach ihrem Vorsprechen war offenbar noch einige an Überzeugunskraft nötig. „Ich musste meinen Flug von New York nach Deutschland selbst bezahlen“, so die Schauspielerin. „Ich musste all diese Momente durchmachen, die mir definitiv auf die Nerven gingen, aber ich sagte mir: ,Weißt du was, scheiß auf ihn! Ich werde es tun und ihm zeigen, dass ich es schaffen kann.' Und am Ende hat es geklappt […] Ich denke, es muss ihm eine Lehre gewesen sein. Manchmal bin ich mir sicher, dass ich mich dessen auch schon selbst schuldig gemacht habe, Menschen vorschnell mit einem Etikett zu versehen, von denen man vermeintlich sicher weiß, dass sie sich auf eine bestimmte Weise verhalten werden – und dann tun sie es gar nicht.“

    Diese Anekdote zeigt einmal mehr: Vorurteile sind dazu da, überprüft zu werden. In diesem Fall hat es sich jedenfalls vollends gelohnt. „Inglourious Basterds“ wurde zu Tarantinos bis dahin erfolgreichstem Film, und auch Diane Kruger bekam für ihre Darstellung der Bridget von Hammersmark jede Menge Lob.

    "Inglourious Basterds": Quentin Tarantino erteilte Christoph Waltz absolutes Proben-Verbot!

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