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    Nach Jahrzehnten (!) erscheint die Fortsetzung eines Slasher-Meilensteins ungeschnitten im Heimkino
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Michael-Myers-Fans aufgepasst, denn nach jahrzehntelangem Warten ist es endlich so weit: Das Slasher-Sequel „Halloween II – Das Grauen kehrt zurück“ kommt uncut und komplett legal ins deutsche Heimkino.

    Die „Halloween“-Reihe hat in Deutschland eine komplizierte Veröffentlichungsgeschichte hinter sich. Wenig überraschend, schließlich erschienen zahlreiche Filme aus dem von John Carpenter losgetretenen Slasher-Franchise zu Zeiten, zu denen der deutsche Jugendschutz empfindlich auf Gewaltdarstellungen reagierte. Richtig hart traf es den zweiten Streich um Maskenkiller Michael Myers:

    Halloween II – Das Grauen kehrt zurück“ lief bereits im Kino nur gekürzt mit einer FSK-Freigabe ab 18 Jahren. Diese Fassung erschien daraufhin auf Video und wurde erst indiziert, dann beschlagnahmt und letztlich eingezogen, womit der Verkauf legal unmöglich wurde. Daher mussten sich Fans mit Importen oder stark gekürzten Versionen begnügen – doch das ist endlich vorbei: Am 29. Februar 2024 erscheint „Halloween II“ nach über 40 Jahren Wartezeit komplett ungekürzt, total legal im deutschen Heimkino – sogar im 4K-Steelbook!

    Das Steelbook enthält zudem eine Blu-ray-Disc der Michael-Myers-Metzelorgie. Falls ihr auf die 4K-Disc und die Metallverpackung verzichten könnt, habt ihr die Option, direkt zur Blu-ray* zu greifen. Für den größeren Nostalgiefaktor erscheint außerdem eine DVD*.

    Viele Extras für den fiesen Maskenkiller

    Selbst die DVD ist, entgegen des gegenwärtigen Heimkino-Alltags, mit Extras vollgestopft: Neben zwei Audiokommentaren gibt es mehrere Trailer und Werbespots, Deleted Scenes, ein alternatives Ende und ein Making of zum berühmt-berüchtigten Schocker, der mittlerweile ab 16 Jahren freigegeben ist.

    Falls ihr zur Blu-ray oder zur 4K-Edition greift, bekommt ihr zudem eine alternative Filmfassung präsentiert, nämlich die einst für das US-Fernsehen erstellte TV-Fassung. Die zeigt das direkt am Original-„Halloween“ anschließende Grauen in einem stark herangezoomten, grieseligen 4:3-Bild und kommt nahezu ohne Blutspritzer aus.

    Jedoch unterscheiden sich rund 20 Filmminuten von der Uncut-Kinofassung, da bei einigen Szenen andere Takes verwendet wurden und sogar einige neue Passagen hinzugekommen sind. Spannend, geschweige denn schockierend, ist die TV-Fassung wahrlich nicht. Als Horror-Kuriosum ist sie aber erhaltenswert, und daher verdient das Label NSM Records großes Lob dafür, an solche Obskuritäten zu denken!

    Während die Kinofassung im englischen Originalton und mit deutscher Synchro auf Disc enthalten ist, gibt es zum TV-Cut keine Synchro – da werdet ihr mit Untertiteln vorlieb nehmen müssen.

    "Halloween II": Michael Myers terrorisiert ein Krankenhaus

    Haddonfield, am 31. Oktober 1978: Nachdem Dr. Loomis (Donald Pleasence) sieben Kugeln auf den Serienkiller Michael Myers (Dick Warlock) abgefeuert hat, müsste das Blutvergießen enden. Doch dort, wo Loomis Myers' Leiche vermutet, findet er stattdessen nichts vor. Der unheimliche Maskenmann hat überlebt und folgt seinem Beinahe-Opfer Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) ins nächstgelegene Hospital. Dort metzelt er unaufhaltsam weiter...

    Der teuerste Horrorfilm der Kinogeschichte kostete 190 Millionen Dollar und war ein Riesenerfolg – doch die Fortsetzung wurde nie gedreht

    Wie der Sensationshit „Halloween“ aus dem Jahr 1978 wurde auch die 1981 in die US-Kinos entlassene Fortsetzung von John Carpenter und Debra Hill geschrieben. Deshalb sehen einige „Halloween“-Fans dieses Sequel auch als einzig legitime, direkte Weitererzählung des einflussreichen Originals an.

    Auf dem Regiestuhl machte Carpenter allerdings Platz, weil er sich dort nicht wiederholen wollte. Sein Wunschnachfolger, „Halloween“-Szenenbildner Tommy Lee Wallace, lehnte die Anfrage jedoch ab, woraufhin Carpenter das Projekt Rick Rosenthal unterbreitete. Der nahm Carpenters Angebot dankend an.

    Sein Ansatz war es, die Optik des Originals zu übernehmen, aber auf eine ihm eigene Weise umzusetzen – was sich letztlich vor allem in einer garstigeren, fast voyeuristischen Gewaltdarstellung äußerte. Vielen Slasher-Fans sagte das zu, dem deutschen Jugendschutz bekanntlich nicht.

    Aber Zeit heilt nicht nur Wunden, sondern auch mediale Empfindlichkeiten. Gut, dass daher nach langem Warten und einem überraschenden Stelldichein im Streaming nun Rosenthals Interpretation von Carpenters Vision unverändert im deutschen Heimkino erlebt werden kann.

    Zu brutal fürs Heimkino? Diesem Horror-Schocker wurde die Freigabe verweigert – obwohl er 2023 ungeschnitten im Kino lief

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