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    Ein kotzender James Cameron und 80 Crew-Mitglieder unter Drogen: Der Tag, als am "Titanic"-Set das Chaos ausbrach
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Über den aufwändigen Dreh von „Titanic“ könnte man ganze Bücher schreiben – zu einem besonders unglaublichen Vorfall kam es, als Unbekannte den Schauspielern und Crew-Mitgliedern halluzinogene Drogen in die Suppe mischten...

    Mit „Titanic“ schuf James Cameron 1997 den bis dahin erfolgreichsten Film aller Zeiten – ein Titel, den er sich erst 2009 mit dem ersten „Avatar“-Film selber streitig machte. Die Mischung aus Liebesmelodram und monumentalem Katastrophen-Epos konnte ganze 11 Oscars einsacken (bei 14 Nominierungen!) und gilt nicht nur für den Autor dieser Zeilen als nahezu perfektes Meisterwerk (warum, könnt ihr in diesem Text nachlesen). Doch natürlich läuft bei einem derart aufwändigen Dreh längst nicht alles glatt – einmal brach am Set sogar das blanke Chaos aus...

    Grund dafür war, dass am Set im kanadischen Nova Scotia plötzlich ein Großteil der Crew unter Drogeneinfluss stand – allerdings nicht freiwillig: Unbekannte hatten der Muschelsuppe, die an Crew-Mitglieder und Schauspieler*innen der Großproduktion verteilt wurde, das dissoziative Halluzinogen Phencyclidin beigemischt, besser bekannt als Angel Dust. Gegenüber Vice und Vulture haben sich einige Betroffene an den katastrophalen Drehtag zurückerinnert.

    Die Droge löst schwere Wahrnehmungsstörungen aus, die sich sogar zu paranoiden Wahnvorstellungen auswachsen können – man kann sich gut vorstellen, was los ist, wenn plötzlich mehr als 80 Menschen gleichzeitig unter dem Einfluss des Rauschmittels stehen!

    Crew-Mitglieder tanzten Conga, einer stach James Cameron in die Wange

    Als mehrere Crew-Mitglieder äußerten, dass sie sich unwohl fühlen, ging man zunächst von einer Muschelvergiftung aus. Doch bald schwante nicht nur James Cameron, dass mehr dahinterstecken müsse, denn einzelne Anwesende verhielten sich plötzlich äußerst merkwürdig: Einige baten plötzlich darum, einen Priester sehen zu wollen, andere tanzten Conga – manche wiederum wollten über ein imaginäres Walkie-Talkie mit Cameron sprechen, und der Assistent des „Terminator“-Regisseurs stach ihm sogar mit einem Stift in die Wange, nachdem dieser ihn darauf aufmerksam hatte, dass das Walkie-Talkie nicht real sei.

    Cameron hatte übrigens selbst ein paar Löffel von der Suppe zu sich genommen, doch als er merkte, was um ihn herum passierte, zwang er sich kurzerhand zum Erbrechen – und blieb so vor der Wirkung des Engelsstaubs verschont. Doch auch das zog einen ungewollten Nebeneffekt nach sich: Er bekam blutunterlaufene Augen, weshalb sich einige der unter Drogeneinfluss stehenden Crew-Mitglieder vor seinem Aussehen fürchteten.

    Glücklicherweise brachte dieser Vorfall die Produktion nur kurzzeitig zum Erliegen, und bald darauf konnten die Dreharbeiten zu dem Milliardenerfolg mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet wieder aufgenommen werden. Die Verantwortlichen wurden übrigens nie gefasst – obwohl Cameron vermutete, dass es sich dabei um ehemalige Darsteller*innen handeln könnte, die von ihm gefeuert wurden und nun Rache üben wollten...

    So viel Geld bekommt der kleine Junge aus "Titanic" noch immer jedes Jahr ‒ für einen einzigen Satz, den er im Film spricht!

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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