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    Dieser starbesetzte 90er-Jahre-Flop teilt sich seinen Titel mit einem der größten Marvel-Hits
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Wegen Verwechslungsgefahr kam der erste „Avengers“-Film in Großbritannien unter einem anderen Titel in die Kinos. Dass viele Zuschauer ihn für ein geflopptes Action-Abenteuer mit Sean Connery gehalten hätten, ist aber eher unwahrscheinlich...

    2012 kam das langerwartete Superhelden-Gipfeltreffen „The Avengers“ in die Kinos – in Großbritannien allerdings unter dem Titel „Marvel Avengers Assemble“. Auf diese Weise wollte man der Gefahr vorbeugen, dass Teile des Publikums den Mega-Blockbuster mit dem gleichnamigen Kinofilm von 1998 verwechseln, der hierzulande (wie die zugrundeliegende TV-Serie) „Mit Schirm, Charme und Melone“ hieß.

    Angesichts der Tatsache, dass zwischen beiden Filmen 14 Jahre lagen und der Box-Office-Misserfolg mit Stars wie Sean Connery, Uma Thurman und Ralph Fiennes kaum bleibenden Eindruck hinterlassen hat, eine wenig naheliegende Befürchtung – aber sicher ist sicher. Die Leinwand-Version der kultigen 60er-Jahre-Agenten-Serie um John Steed und Emma Peel wurde jedenfalls nicht nur von der Kritik übel verrissen, mit einem Einspielergebnis von 54,7 Millionen US-Dollar konnte sie auch nicht mal ihr Budget von 60 Millionen wieder einspielen – und gilt damit als einer der größten Kassen-Flops der 90er Jahre.

    Dass sie es wohl eher nicht mit einem potenziellen Superhit zu tun haben, haben die Produzenten dabei schon früh gemerkt. So weigerte sich das Studio, den Film vorab der Presse vorzuführen – was in der Regel dafür spricht, dass man es mit einem misslungenen Film zu tun hat. Aufgrund von Unstimmigkeiten hinter den Kulissen wurde das ursprünglich 115 Minuten lange Werk auf 89 Minuten eingestampft, was dem Endprodukt deutlich anzumerken ist – zumal Drehbuchautor Don MacPherson und die Studioverantwortlichen von vornherein völlig unterschiedliche Ziele verfolgten.

    Gegenüber Yahoo! hat sich der „Dreizehn Leben“-Autor an ein Gespräch mit den Produzenten zurückerinnert – und dabei kein Blatt vor den Mund genommen: „Es war, als würde man Stalin auf Crack zuhören. Sie haben völlig verrückten Scheiß von sich gegeben. Wenn die Leute glauben, dass wir absichtlich versucht haben, einen schlechten, kitschigen Film zu machen [...], dann irren sie sich. Ich dachte, dass es meine Chance wäre, einen düsteren, stilvollen europäischen Film zu machen.“

    Das Studio hingegen wollte unbedingt einen Sommer-Blockbuster – was dafür sorgte, dass „Mit Schirm, Charme und Melone“ am Ende zwischen allen Stühlen saß und bei Testvorführungen fast durchgehend auf Ablehnung stieß. Ganze neun Mal wurde der Film für den Negativpreis Goldene Himbeere nominiert, am Ende gab es immerhin nur einen Razzie-Award für das Schlechteste Remake oder Sequel. Dass bei dem Titel „The Avengers“ heute irgendjemand zuerst an das von Jeremiah S. Chechik inszenierte Agenten-Abenteuer denkt, ist jedenfalls mehr als unwahrscheinlich...

    Dieser fast vergessene Superhelden-Flop teilt sich einen zweifelhaften Rekord mit "The Marvels"

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