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    "Ein verdammter Albtraum": Mit diesem Sci-Fi-Meilenstein war Harrison Ford anfangs alles andere als zufrieden
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    „Blade Runner“ hat sich erst in den Jahren nach seiner Veröffentlichung zum unantastbaren Science-Fiction-Klassiker entwickelt. Auch Harrison Ford war anfangs nicht allzu glücklich mit dem Film...

    Wenn es um die großen Sci-Fi-Klassiker geht, fällt mit Sicherheit früher oder später der Titel „Blade Runner“. Doch wie so oft im Science-Fiction-Genre war der Film seiner Zeit um einige Jahre voraus: Als Ridley Scotts futuristischer Film Noir vor mehr als 40 Jahren in die Kinos kam, reagierten die Kritiker*innen allenfalls verhalten – und auch das Publikumsinteresse hielt sich in Grenzen.

    Gerade einmal 41,8 Millionen US-Dollar konnte „Blade Runner“ am Box Office erwirtschaften, und in den Jahren darauf geriet er ein wenig in Vergessenheit. Erst später erkannten einige Cinephile die visionären Qualitäten des Meisterwerks und verhalfen ihm zu seinem heutigen Ruf – darunter übrigens auch niemand Geringeres als Christopher Nolan, der ihn auf einer raubkopierten Videokassette entdeckte.

    Doch es ist nicht so, dass es sich bei „Blade Runner“ von Vornherein um einen makellosen Film gehandelt hätte. Stark umstritten selbst unter Fans des Films war etwa das Voice-Over, das Regisseur Ridley Scott auf Geheiß des Studios über mehrere Szenen legte. Darin teilt uns der von Harrison Ford gespielte Replikanten-Jäger Rick Deckard immer wieder seine Gedanken mit, was von vielen Zuschauer*innen als plump und redundant empfunden wurde – schließlich erzählen die Bilder alles, was wir wissen müssen.

    Nicht nur viele Zuschauer*innen waren dabei unzufrieden mit dem Voice-Over, sondern auch der Schauspieler, der ihn einsprechen musste. Im Interview mit dem Los Angeles Magazine hat Harrison Ford offen über seine damaligen Bedenken gesprochen (via Far Out Magazine): „Ich erinnere mich, dass ich, als man mir das Drehbuch zeigte, viele Bedenken hinsichtlich der Erzählung hatte“, so der „Star Wars“- und „Indiana Jones“-Star. „Im Originaldrehbuch gab es tatsächlich eine Off-Stimme, und ich hatte das Gefühl, dass sie dem Publikum Dinge erzählte, die man leicht aus dem Kontext der Szene heraus verstehen konnte.“

    Gegenüber Vice wurde der 81-Jährige sogar noch deutlicher: „Als wir mit den Dreharbeiten begannen, war eigentlich stillschweigend vereinbart worden, dass wir uns auf die Version ohne Voice-Over-Erzählung geeinigt hatten. Es war ein verdammter Albtraum. Ich war der Meinung, dass der Film auch ohne Off-Kommentar funktioniert hätte, aber jetzt saß ich in der Klemme […] und war gezwungen, das Voice-Over für Leute einzusprechen, die nicht die Interessen des Regisseurs vertraten.“

    Anfang der 90er Jahre wurde schließlich ein Director's Cut ohne Voice-Over veröffentlicht, in den Scott aber ebenfalls nur bedingt involviert war, obwohl die neue Fassung seiner ursprünglichen Version nach eigenen Aussagen näher kam. 2007 veröffentlichte der „Alien“-Schöpfer dann endlich seinen „Final Cut“, der wirklich dem Film entsprach, den er eigentlich im Kopf hatte – und der auch Harrison Ford gefallen haben dürfte.

    Clash der Filmwelten: Der Sci-Fi-Meilenstein "Blade Runner" hat sich bei einem ikonischen Horror-Klassiker bedient

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