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    Ein weiblicher James Bond? Dieses Szenario wäre schon vor 70 (!) Jahren beinahe Realität geworden
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Immer wieder wurde darüber diskutiert, ob James Bond auch von einer weiblichen Schauspielerin verkörpert werden könnte. Tatsächlich reicht diese Idee schon bis in die 50er Jahre zurück.

    Universal Pictures

    Rund drei Jahre nach dem bis dato letzten James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ ist immer noch nicht abschließend geklärt, wer der Nachfolger von Daniel Craig und zum siebten (offiziellen) 007-Darsteller wird (die Gerüchte um Aaron Taylor-Johnson sind mittlerweile schon wieder vom Tisch). Produzentin Barbara Broccoli hat dabei nur drei Bedingungen genannt, die erfüllt sein müssen, damit ein Schauspieler für den berühmtesten Agenten der Filmgeschichte in Frage kommt: Brite solle er sein, möglichst nicht unter 30 – und männlich.

    Damit ist mehr als unwahrscheinlich, dass eine weibliche James-Bond-Version, wie sie Angelina Jolie nach eigenen Aussagen gerne spielen würde und die im Laufe der letzten Jahre immer wieder Gegenstand von Diskussionen war, in absehbarer Zeit Realität wird (am nächsten kam ihr bislang Lashana Lynch, die in „Keine Zeit zu sterben“ als erste Frau die Codenummer 007 bekam).

    Doch nur wenige wissen, dass die Debatte noch viel, viel weiter zurückreicht – und bereits in den 50er Jahren (!) über einen weiblichen James Bond gesprochen wurde. Das hat Nicholas Shakespeare in seiner Biografie „Ian Fleming: The Complete Man“ enthüllt, die sich dem Leben und Schaffen des Bond-Erfinders in aller Ausführlichkeit widmet und dabei so manche überraschende Anekdote zutage fördert (via Variety).

    So schreibt er: „Seit Mitte der 1950er Jahre waren viele bekannte Schauspieler angesprochen worden, [um Bond zu spielen]. Gregory Ratoff [der als erster Produzent die Filmrechte an den Bond-Romanen erwarb, Anm. d. Red.] hatte die verblüffende Idee, Bond von einer Frau, Susan Hayward, spielen zu lassen.“ Die US-amerikanische Schauspielerin wurde in den 30er Jahren zum Hollywood-Star und viermal für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert, bevor sie ihn für den Film Noir „Laßt mich leben“ im Jahr 1959 schließlich gewann.

    Shakespeare fährt fort: „Ian hatte mehrere Möglichkeiten ins Auge gefasst, von Richard Burton (,Ich denke, dass er bei Weitem der beste James Bond wäre') über James Stewart (,Ich hätte überhaupt nichts gegen ihn als Bond, wenn er seinen Akzent leicht anglisieren kann') bis hin zu James Mason ('Wir müssen uns vielleicht mit ihm zufrieden geben').“

    Bond von einer Frau spielen zu lassen, kam für ihn allerdings nicht in Frage – zumal Ratoff einen wenig schmeichelhaften Grund für sein Vorhaben hatte: „Um ehrlich zu sein fanden wir [Bond] irgendwie unglaubwürdig und, wenn ich mich recht erinnere, auch ein bisschen dumm“, eröffnete Drehbuchautor Lorenzo Sample Jr. in einem Gespräch mit Variety. „Also dachte Gregory, die Lösung wäre, Bond zu einer Frau zu machen, ,Jane Bond', wenn man so will.“

    Ratoff konnte sich nicht gegen Fleming durchsetzen – und schließlich lieh Barry Nelson dem Agenten mit der Lizenz zum Töten als allererster Schauspieler sein Gesicht, im halblangen TV-Film „Casino Royale“ von 1954. Acht Jahre später wurde dann bekanntlich Sean Connery zum ersten „richtigen“ Bond-Darsteller – übrigens sehr zum Misfallen Ian Flemings, der zu Protokoll gab, dass Connery „überhaupt nicht meiner Vorstellung von Bond [entspricht]“...

    Vergesst Sean Connery, Daniel Craig und Co.: Laut Bond-Autor ist DIES der ideale 007-Darsteller!

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