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    Heimkino-Tipp: Diesen total unbekannten Gangsterfilm von Christopher Nolan könnt ihr jetzt endlich nachholen!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Darauf haben Christopher-Nolan-Fans gewartet: Endlich erhält das seit einigen Jahren nur schwer erhältliche Langfilm-Regiedebüt des "Oppenheimer"-Machers seine erste Blu-ray-Veröffentlichung im deutschen Heimkino!

    Selbst viele seiner Fans kennen Christopher Nolans ersten Spielfilm gar nicht. Das hat allerdings einen schnell erklärten Grund: Den Neo-Noir-Kriminalthriller „Following“ bekam man jahrelang deutlich schwerer zu Gesicht als etwa Nolans internationalen Durchbruch „Memento“ – geschweige denn seine großen, späteren Hollywood-Hits. Weder war „Following“ hierzulande im Streaming abrufbar, noch gab es ihn auf Blu-ray.

    Selbst die beiden DVD-Auflagen, die bereits einige Jahre auf dem Buckel haben, waren nicht leicht zu finden: Neu quasi gar nicht, gebraucht bloß zu recht happigen Preisen für eine Scheibe in Standardauflösung und mit wenigen Extras. Bald aber kehrt der Film nicht nur endlich zurück ins Heimkino, sondern erhält auch ein Upgrade: Am 3. Mai 2024 erscheint „Following“ erstmals auf Blu-ray – als limitierte Edition im Mediabook!

    Das Mediabook ist nicht nur limitiert, sondern auch nummeriert und enthält den Film zusätzlich auf DVD. Und schon jetzt ist der verschachtelte Krimi-Thriller als VOD bei Prime Video* abrufbar!

    "Following": Nolans kleiner, atmosphärischer Anfang

    Der eigenbrötlerische Autor Bill (Jeremy Theobald) beobachtet gern die Menschen auf den Straßen Londons. Stets wartet er darauf, dass sie ihm Inspiration geben – aber so richtig zündet es erst, als er dem Einbrecher Cobb (Alex Haw) begegnet. Der geht auf Bill zu, und alsbald wird aus seiner voyeuristischen Ader eine Obsession mit Cobb, der kriminellen Unterwelt, und einer Frau (Lucy Russell), in deren Wohnung der erfolglose Schriftsteller mit dem Gauner einbricht...

    Bereits der Name Cobb lässt erahnen: Nolan kehrte im Laufe seiner Karriere gedanklich zu „Following“ zurück. So verwendete er den Figurennamen in „Inception“ wieder, auch wenn dort aus einem von Alex Haw gespielten Kleinverbrecher ein von Leonardo DiCaprio verkörperter Betrüger wird, der sich in den Verstand anderer Leute begibt. Außerdem lässt sich bereits in „Following“ erahnen, dass Nolan eine Sympathie für Batman hat – immerhin ist das Logo des dunklen Ritter in einer Szene zu sehen.

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    Die deutlichste Verbindung zwischen diesem Low-Budget-Thriller-Juwel und den berühmteren Werken Nolans: „Following“ wird nicht chronologisch erzählt, sondern als zwischen Zeitebenen springendes Puzzle – wie etwa Nolans Oscar-Anwärter „Oppenheimer“, „Memento“, „Prestige – Die Meister der Magie“ oder im gewissen Sinne der Kriegsfilm „Dunkirk“, der drei unterschiedlich schnell ablaufende Handlungsfäden umfasst.

    Während spätere Nolan-Filme auch konkret das Wahrnehmen von Zeit thematisieren, dient die verworrene Erzählweise in „Following“ jedoch einem anderen Zweck: Nolan überspitzt damit den Genre-Standard, dass man im Film noir erst spät erahnt, welche Figuren einen Moralkompass besitzen, und wer ein verlogenes, boshaftes Naturell hat.

    Ästhetisch weicht „Following“ sogar extrem von dem ab, wofür IMAX-Fan Nolan heutzutage steht: Als unabhängig finanziertes Low-Budget-Debüt setzt dieser Krimi selbstredend nicht auf gigantische Bilder mit komplex gesetzten Lichteinfällen und Schatten. Stattdessen ist es ein kleiner, rauer Schwarz-Weiß-Thriller, der auf 16mm gedreht wurde und auf alltägliche Lichtquellen setzt. In der FILMSTARTS-Kritik gibt's dafür trotzdem hervorragende 4,5 von 5 möglichen Sternen. Denn auch ein Nolan fängt halt mit kleinen Mitteln an – der Spannung in „Following“ tut das aber keinen Abbruch!

    Kaum wer hat Sydney Sweeneys besten Film gesehen – jetzt könnt ihr ihn im Heimkino nachholen!

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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