Mein Konto
    Zu verstörend für ein großes Publikum: US-Verleih Warner will Ryan Goslings Debüt "Lost River" nicht mehr selbst in die Kinos bringen

    Für satte drei Millionen Dollar kaufte Warner die US-Verleihrechte an "Lost River", dem Regiedebüt von Ryan Gosling. Doch nachdem sich nun herausstellte, dass der Film eher "speziell" ist, will man ihn an einen kleineren Verleih weiterverkaufen.

    Bold Films Productions

    Dass Warner sich einiges für die US-Kinoauswertung von Ryan Goslings "Lost River" erhofft hat, liegt auf der Hand. Sonst hätte das Studio, das sonst Blockbuster wie "Godzilla" und "Edge of Tomorrow" aber auch Oscar-Filme wie "Argo" und "Her" im Programm hat, nicht satte drei Millionen Dollar für die US-Kinorechte springen lassen. Doch nachdem nun der komplette Film in Cannes gezeigt wurde, sich als ziemlich verstörend entpuppte und die Kritiker spaltete, scheint man das Werk nicht mehr selbst in die Kinos bringen zu wollen.

    Wie die Brancheninsider von Deadline berichten, treffen Warner-Verantwortliche sich schon mit Vertretern von kleinen Independent-Verleihern, um über eine Abtretung der Rechte zu verhandeln. Dabei ist allerdings nicht davon auszugehen, dass Warner seine Investition wieder bekommt.

    Ryan Gosling könnte das aber nutzen. Ein kleiner Verleih, der sich auf wenige Filme im Jahr (und vielleicht sogar eher unbequemere) spezialisiert, dürfte Marketing und Veröffentlichungspolitik sehr genau auf den Film zuschneiden. Bei einem großen Markteilnehmer wie Warner besteht die Gefahr, dass Goslings Debüt irgendwann zwischen zwei großen Blockbustern ohne viel Aufsehen und Werbung einfach in ein paar Kinos geschmissen, also versenkt wird.

    Die Kollegen von Deadline berichten zudem weiter, dass es sehr gut möglich sei, dass Gosling nach den Reaktionen in Cannes auch noch einmal Änderungen an "Lost River" vornimmt. So könnte er die in einer surrealen Welt angesiedelte Geschichte einer Mutter (Christina Hendricks), die in einem Nachtclub Geld verdienen muss, und ihres ältesten Sohnes (Iain De Caestecker), der Kupferdraht aus verlassenen Häusern holt und dabei ins Visier eines Psychopathen ("Doctor Who" Matt Smith) gerät, noch etwas zugänglicher gestalten.

    Inwieweit der Streit für Deutschland Auswirkungen haben könnte, ist noch nicht bekannt. Hierzulande liegen die Rechte bei Tiberius Film, die auch schon Nicolas Winding Refns bei seiner Uraufführung in Cannes nicht weniger umstrittenen "Only God Forgives" (mit Gosling als Darsteller) in die deutschen Kinos brachten. Der Verleih will "Lost River" noch im Laufe des Jahres 2014 hierzulande veröffentlichten.

    Nachfolgend noch einmal der erste kurze Teaser, der einen Vorgeschmack auf das abgefahrene Werk von Ryan Gosling gibt:

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top