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    "The Interview": Umstrittene Sony-Komödie macht laut Kinobetreiber 30 Millionen Dollar Verlust

    Nach Terror-Drohungen wurde der Starttermin von "The Interview" abgesagt, doch dann brachte Sony die umstrittene Komödie doch noch ins Kino und gleichzeitig online heraus. Dabei machte das Studio offenbar Verluste in Millionen-Höhe.

    Sony

    Laut der National Association of Theater Owners, dem Zusammenschluss zahlreicher US-Kinobesitzer, verliert Sony mit ihrer Handhabung der Veröffentlichung von Seth Rogens und Evan Goldbergs "The Interview" gute 30 Millionen Dollar. Ihr Vorgehen hat sich also mit Blick auf diese zum Teil auch Schätzungen unterliegenden Zahlen nicht wirklich gelohnt. Patrick Corcoran, Vize-Präsident der als NATO abgekürzten Organisation, bekräftigte in seiner Kolumne auf pro.boxoffice.com (via Hollywood Reporter), dass es bei dieser Handhabe schlussendlich nur darum ging, wie viel Sony dabei verliert.

    Die Einnahmen an den Kinokassen belaufen sich derzeit laut Boxoffice Mojo auf etwas über 5,9 Millionen Dollar. Corcoran schätzt, dass die Zahl noch auf etwa sieben Millionen Dollar ansteigen könnte, davon landen rund die Hälfte, also 3,5 Millionen Dollar, auch beim Studio. Hinzu dürfte noch ein geringerer Teil des weltweiten Einspielergebnisses kommen, geschätzt auf zehn Millionen Dollar. Hierzulande startet "The Interview" zum Beispiel erst am 5. Februar 2015.

    Über die Internetauswertung seien bisher offiziell 31 Millionen Dollar zusammengekommen. Diese Zahl stammt von Anfang Januar 2015 und wird noch weiter steigen. So veranschlagt Corcoran eine Summe von 50 Millionen Dollar, geht aber davon aus, dass Sony für ihre Ad-hoc-Publikation auf allen möglichen Plattformen nicht die üblichen 70, sondern nur 60 Prozent der Einnahmen selbst bekommt. Somit belaufen sich die von NATO hochgerechneten Einnahmen auf insgesamt 43,5 Millionen Dollar.

    Dem gegenüber stehen laut dem Vize-Präsident das Budget von 44 Millionen Dollar und die Kosten für Werbung in Höhe von etwa 30 Millionen Dollar. Das Studio gibt zwar für beides niedrigere Ausgaben an, Corcoran und andere Experten zweifeln das aber an, weshalb sich der NATO-Vize auf seine eigenen Zahlen beruft. Seiner Meinung nach ist die Vorgehensweise von Sony und das Einnahmen-Verhältnis von VoD und Kino ein Schandfleck und kein "game changer", wie andere es bezeichnen würden.

    Kurzer Rückblick: Nachdem sich zuerst nur eine Hackergruppe Zugang zu Daten und E-Mails des Studios verschafft hatte, gab es schließlich sogar Terrordrohungen gegen mögliche Aufführungen von "The Interview". Daraufhin ließ Sony die Kinobetreiber entscheiden, ob sie die Komödie über ein geplantes Attentat auf den nordkoreanischen Machtinhaber Kim Jong-un (gespielt von Randall Park) auf ihren Leinwänden zeigen. Viele entschieden sich dafür, den Film aus dem Programm zu nehmen. Sony strich daraufhin nicht nur die Premierenveranstaltung, sondern auch den Kinostart ganz, aber nur um ihn schließlich doch wieder zu bestätigen. Somit startete "The Interview" doch noch, allerdings weniger bei großen Kinoketten, sondern eher bei kleineren, unabhängigen Betreibern. Gleichzeitig veröffentlichte das Studio das Werk mit Rogen und James Franco in den Hauptrollen auch im Internet als Video-on-Demand.

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