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    Wer bekommt die Rechte für "James Bond"? Warner weiter Favorit, doch die 007-Produzenten spielen auf Zeit

    Nach dem aktuellen James-Bond-Film „Spectre“ läuft der Vertrag zwischen Sony und MGM aus und neue Kinoverleiher können versuchen, 007 an Land zu ziehen. Hinter den Kulissen finden bereits Gespräche statt.

    Sony Pictures

    Bereits vor einigen Monaten berichteten wir, dass nach „James Bond 007 – Spectre“ der aktuelle Vertrag zwischen Sony und MGM ausläuft und die Rechte für die beliebte und lukrative Filmreihe auf dem Markt sind. Schon damals wurde bekannt, dass Warner in der Branche als Favorit gilt, wenn es darum geht, bei wem die Rechte landen könnten.

    Dies bestätigen nun die Brancheninsider von Deadline. Warner und MGM verbinden bereits erfolgreiche Kooperationen – zum Beispiel für die „Hobbit“-Trilogie. Vor allem berichten die Kollegen von Deadline aber, dass sich Warner-Boss Kevin Tsujihara mit Gary Barber jüngst in einem Hotel getroffen hat. Barber ist von MGM und den Bond-Produzenten Michael Wilson und Barbara Broccoli zu dem Mann bestimmt worden, der die Verhandlungen um die Bond-Rechte führen soll. Nach den Informationen von Deadline ging das Gespräch weit über Vorgespräche hinaus. Es seien schon konkrete Zahlen ausgetauscht worden, was die Kosten der Rechte und die Aufteilung der Erträge betrifft. Dabei dürfte es unter anderem darum gehen, mit wie viel Prozent sich Warner an den Produktionskosten beteiligen würde und wie viel Prozent der Einnahmen am Ende bei MGM landen. Solche Vertragswerke sind aber noch weit umfangreicher und gehen oft über den eigentlichen Film hinaus. So kann Teil der finalen Übereinkunft auch sein, dass MGM Einnahmeprozente an anderen Warner-Filmen bekommt.

    Auch wenn Warner der Favorit ist, heißt dies nicht, dass künftige Bond-Filme von dem Branchenriesen in die Kinos gebracht werden. Auch Fox, Universal und Paramount seien interessiert und bemühen sich um die Rechte. Und dann gibt es natürlich noch Sony, die alle Bond-Filme mit Daniel Craig in die Kinos brachten und in Sachen Marketing dabei keinen schlechten Job gemacht haben – das belegen die Rekordzahlen von „Skyfall“, die womöglich von „Spectre“ wiederholt oder sogar übertroffen werden. Allerdings ist Sony seit einiger Zeit unter neuer Führung, und es gibt laut Deadline bei dem Studio Stimmen, die nicht mit dem alten Deal zufrieden sind. Dabei war der zumindest in einer Hinsicht kein schlechter: Sony hatte großes kreatives Mitspracherecht, so viel wie kein anderer Bond-Verleih zuvor.

    Sehr wahrscheinlich ist, dass dies auch der neue (eventuell gleichzeitig der alte) Vertragspartner bekommen wird, was dann eine besondere Auswirkung haben könnte: Da momentan alles darauf hindeutet, dass Daniel Craig kein weiteres Mal den Agenten mit der Lizenz zum Töten spielen wird, könnte der neue Verleih dann auch bei der Auswahl des neuen 007-Darstellers seine Stimme miteinfließen lassen.

    Laut Deadline ist aber noch keine zeitnahe Entscheidung zu erwarten. Die Bond-Produzenten Michael Wilson und Barbara Broccoli spielen nämlich auf Zeit. Sie sind überzeugt, dass „Spectre“ rund um die Welt Fabelzahlen aufstellen wird. Diese will das Duo abwarten und mit diesem unschlagbaren Argument in der Hinterhand dann Anfang 2016 den besten Deal einholen, den sie bekommen können. Dabei zählt wohl auch keine alte Verbundenheit: Es gehe nur um den besten Deal, heißt es bei Deadline. Und wenn dies den Abschied von Sony bedeutet, dann ist es so.

    Völlig ungeachtet von dem Geschacher hinter den Kulissen kommt „James Bond 007 - Spectre“ am 5. November 2015 in die deutschen Kinos.

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